ehrliche Partnerschaft oder Mitgiftjägerei ?

 

Die Skepsis über die Braunschweiger Pläne für eine Groß-Region ist durch den neuen Vorstoß einer Resolution des Rates eher noch gewachsen. Der Stadt Braunschweig schlägt inzwischen offenes Mißtrauen entgegen, und das auch noch aus der Runde der ins Auge gefaßten und umworbenen zukünftigen "Bräute".

Aus Peine dazu:

"Ein klares Nein!" ... CDU-Kreistagsfraktions-Chef Arnim Plett verwundert das Votum der Braunschweiger aber auch nicht: "Die Stadt würde besonders von der Region profitieren."

(Peiner Allgemeine Zeitung vom 10.12.2009)

 

Vertrauen in einer zukünftigen Ehe sieht wohl anders aus...

 

Woher kommt die harsche Reaktion quer über Parteigrenzen hinweg ? ...

 


Kernige Töne fand Peines Bürgermeister Michael Kessler (SPD) dazu bereits vor einem Jahr:...

"Das Peiner Tafelsilber wird nicht von Braunschweig verramscht! ...

In Richtung von Dr. Gert Hoffmann rief Kessler :
"Der Oberbürgermeister von Braunschweig hat zwar ein schlossähnliches Gebilde geschaffen, aber das gibt ihm nicht das Recht, großherzogliche Ansagen in unsere Richtung zu machen."

"Der Ruf nach einer Region Braunschweig - da brüllt der hungrige Braunschweiger Löwe, finanziell deutlich geschwächt, weil er alles Tafelsilber verkauft hat - er brüllt, weil er im Westen fette Beute riecht, und diese Beute sind wir" ...

"...Spaziergänge bitte immer unter der Prämisse Gütertrennung und getrennte Kassen."


(Zitate aus "Neue Peiner Woche" vom 16.11.2008)

Siehe dazu die Quellen: bibs.kostenloses-forum.tk/bibs-post-3223.html#3223


Hiesiger OB möchte als der Visionär gelten, der "den Stein ins Wasser geworfen" hat.

Nur kam das außerhalb Braunschweigs eher als Steinwurf auf deren Füße an. Woher sollte auch das Vertrauen der Bräute in spe kommen, wenn man den  Umgang mit den vergangenen Bräuten der letzten Eingemeindungen von 1974 bereits deutlich vor Augen hat ?
Die ehemals selbständigen Gemeinden in der Peripherie Braunschweigs können ein Lied davon singen, wie mit ihren Bürgerinteressen umgesprungen wurde:

1. Thune wurde gerade aktuell mit dem vergifteten Boden unter dem Tanklager alleingelassen, niemals wäre die "gemeindliche Einvernahme" als selbständige Gemeinde passiert, wie sie jetzt aus dem Braunschweiger Rathaus zugunsten von BP abgestimmt  und hergestellt worden ist;

2. Waggum hatte 1974 sein Freibad vertraglich sichern lassen, bevor der Eingemeindung zugestimmt wurde.
Dieser Vertrag wurde von Braunschweig mit Beschluß zum Spaßbad angeblich "konkludent" aufgehoben (Vertragspartner auf beiden Seiten des Tisches ist die Stadt Braunschweig selbst und ganz allein, weil sie jetzt ja auch in Rechtsnachfolge für den ehemaligen selbständigen Ort Waggum auftritt)

3. Wenden verliert ebenfalls sein Bad, welches vom umsichtigen Ortsrat Wenden noch Angang der 70er Jahre

als wichtige Maßnahme der Daseinsvorsorge geschaffen worden war;

4. Hondelage Waggum und Bienrode sollen einen ganzen Wald verlieren, wegen der Flughafenpläne.

Auch dieser Beschluß zulasten hauptsächlich der Anwohnerschaften im Norden Braunschweigs wäre unter der Hoheit der Selbständigkeit dieser Orte  chancenlos geblieben.

5. Alle Peripherie-Gemeinden von Mascherode bis Bevenrode verloren 1974 die Hoheit über ihre umfangreichen Kanalbauten und Abwassersysteme im Wertumfang von rd. 70 Mio.DM.

 

Die Stadt Braunschweig sanierte sich also schon einmal auf Kosten von ehemals selbständigen Gemeinden.


Dieser Umstand kam bei der Privatisierung der Stadtentwässerung an veolia im Jahre 2006 wieder hoch;

der Privatisierungsvertrag musste genau in diesem Punkt nachgebessert werden ...

Wie sollen da denn die jetzt ins Auge gefassten neuen Bräute Vertrauen haben, zumal Hoffmann auch ausgeführt hat die "Ver- und Entsorgung" sei eine der zukünftig gemeinschaftlich zu betreibenden Aufgaben ?

 

Kein Wunder also, dass die nächsten Heiratskandidaten jetzt dem Werben aus Braunschweig die kalte Schulter zeigen nach dem Motto:

...die Lage für die kleinen Gemeinden ist schon schwierig genug,

jetzt  bloß nicht auch noch auf einen Heiratsschwindler reinfallen.

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