Mit freudiger Erwartung blickt Braunschweigs Oberbürgermeister Hoffmann als Aufsichtsratsvorsitzender von bs-energy in das Jahr 2010.

Der einstige kommunale Stadtwerke-Betrieb erwartet einen kräftigen Gewinnsprung um satte 28%. Verdiente der Energie- und Abwasser- Betrieb  im Jahre 2009 noch rd. 61 Mio.€, so sollen es  im Jahr 2010  fast 80 Mio.€ werden.

 

 

Dreiviertel davon geht - übrigens körperschaftssteuerfrei - an veolia, ein Viertel (rund 20 Mio.€ erhält die Stadt).

Mit kommunalen Einrichtungen der Daseinesvorsorge lassen sich immer noch die besten Gewinne machen.

So erläuterte der Ex-Chef von veolia Deutschland Lehmann-Grube noch vor zweieinhalb Jahren gegenüber der Leipziger Volkszeitung sein Erfolgsmodell mit bs-energy, dass gerade die 25%ige Partnerschaft mit der Stadt den Erfolg garantiere.

Und dieses Modell funktioniert so: Aufsichtsratschef ist der Oberbürgermeister Hoffmann, weitere Aufsichtratsmitglieder sind SPD Ratsfrau Kükelhan und CDU Fraktionschef Sehrt, SPD-Ex-Fraktionsvorsitzender Winter wurde zum Chef der bs-energy-Netz GmbH gemacht.

 

Solch kommunale Einbettung ebnet risikolose Geschäftsfelder: So kassiert die Abwasser-Sparte für jeden neuinvestierten Euro einen sogenannten "Regiekostenaufschlag" in Höhe von 15,85%;  allein das neue Abwasserpumpwerk  am Inselwall trug so zusätzlich mit einer Million € Aufschlag zur Geldschwemme bei bs-energy/veolia bei.

Für das im Bau befindliche zusätzliche Kraftwerk an der Uferstraße sollen Fördermittel in zweistelliger Millionenhöhe aus Bundesmitteln fließen.

Nicht freuen dürfen sich die Braunschweiger Gebührenzahler und Energiekunden. So sollen die  Abwassergebühren auch ab 1.1. 2010 wieder ansteigen, für Schmutzwasser um 3,6%, für Niederschlagswasser um 4,5%.

 

Siehe auch die Diskussion dazu im Forum: "...dann hast Du in der Not"

 

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