keine Klingel

...so vorzufinden bei der offiziellen Firmen-Adresse Rebenring 33 in Braunschweig.

Kaum zu glauben, dass sich hinter dieser Adresse die eigentliche Vorhabenträgerin des Flughafenausbaus verbirgt.

Die Mehrheitsgesellschafter der Flughafengesellschaft,  Stadt Braunschweig und VW, wollten es offenbar so; ob die Minderheitsgesellschafter, die Landkreise Gifhorn und Helmstedt dazu überhaupt gefragt wurden, darf bezweifelt werden.

Traditionell dienen Briefkastengesellschaften der Anonymität und der Verschleierung von Geldströmen, so auch beim Flughafenausbau. Offiziell ist die Struktur-Förderung Braunschweig GmbH eine 100%-ige Tochtergesellschaft der Stadt Braunschweig.



Aber warum wird dann jegliche Akteneinsicht verweigert? Warum bleiben  die Anfragen über die Finanzierungspläne mit dem Hinweis auf "private Gesellschaft" selbst für die Ratsfraktionen unbeantwortet? Welche Rolle spielt VW?


Die BZ berichtet "Erster Stadtrat Carsten Lehmann erklärte gestern, die Struktur-Förderung Braunschweig GmbH, eine städtische Tochtergesellschaft, sei Antragsteller im Fall der Flughafenförderung. Daher gebe es für die Ratsfraktionen kein Recht zur Akteneinsicht. Dies, so Lehmann mit dem Verweis auf die Niedersächsische Gemeindeordnung, bestehe ausschließlich in Vorgänge der Stadtverwaltung".
(Quelle des Zitats hier im Forum)

Mehr noch, nach außen hin tut man so, als sei die Flughafengesellschaft selbst die Vorhabenträgerin. Das ist aber falsch.
Der Beteiligungsbericht der Stadt Braunschweig gibt Auskunft:

Die Struktur-Förderung Braunschweig GmbH hat als Vorhabenträgerin dieser Maßnahme im Juli 2009 den modifizierten Antrag auf Fördermittel beim Land Niedersachsen (NBank) eingereicht...
www.braunschweig.de/politik_verwaltung/f...ungsbericht_2010.pdf

In einem Brief zur Beantragung der Nachtarbeit schreibt der Geschäftsführer der Flughafengesellschaft Boris Gelfert am 17. Mai 2010:

Die Struktur-Förderung Braunschweig GmbH, vertreten durch die Flughafen Braunschweig/Wolfsburg GmbH, beabsichtigt, die Start- und Landebahn in Richtung Osten über die Grasseler Str. hinaus zu verlängern...
(Quelle: Brief von Boris Gelfert an die Immissionsbehörde des Umweltamtes vom 17.5.2010)



Die Flughafengesellschaft bedient sich also der Struktur-Förderungsgesellschaft GmbH
für ein Verwirrspiel: Die Öffentlichkeit läßt man in dem Glauben, die Flughafengesellschaft handele im eigenen Namen.


Kaum zu glauben, daß die Hauptgesellschafter bei der Flughafengesellschaft, VW und Stadt Braunschweig, dieses Verwirrspiel nicht ganz bewußt so organisiert haben.
Und was sagen nun die Europäische Kommission, Bundes- und Landesregierung dazu, dass offenbar auch sie ausgetrickst werden sollen?

Ein weiterer Mosaikstein, warum VW nun so schnell wie möglich auf Distanz gehen möchte?



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