Weiteres zur Causa Wulff:
Spiegel: Neue Akten, die Wulff belasten
"Mittlerweile stehen die Ermittlungen nach Angaben der Staatsanwaltschaft vor dem Abschluss. Einen genauen Zeitpunkt nennt die Behörde nicht - Beobachter in Hannover gehen aber davon aus, dass in zwei bis vier Wochen eine Entscheidung fallen könnte. Zwar ist nicht klar, wie diese ausfällt - allerdings verfügt die Staatsanwaltschaft laut "Spiegel" über neue Akten, die Wulff belasten..."
[url=http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/wulff1509.html
regionales.t-online.de/christian-wulff-neue-akten-sollen-ex-bundespraesidenten-belasten/id_62196514/index]NDR
[/url]
Gauck erhält weitere Absagen von Angehörigen der NSU-Opfer. Sie wollen ihn nicht treffen und nennen sein Verhalten „unangebracht“.
aus der [url=http://www.taz.de/NSU-Opfer-Familien-und-Gauck/!111214/
]taz[/url]:
„Meine Mandantinnen finden diese Form der Empathie unangebracht. Die Zuständigen sollten vielmehr die Aufarbeitung nicht weiter erschweren“, sagt ihr Anwalt aus München der taz.
In einem Brief hätten seine Mandantinnen Gauck „mit sehr deutlichen Worten“ abgesagt, so der Anwalt, der namentlich nicht genannt werden möchte. Das Schweigen des Bundesinnenministers über den V-Mann Thomas R. alias „Corelli enttäusche“ sie „besonders“, so der Anwalt.
R. gehörte zu den rund 20 Mitgliedern des deutschen Ku-Klux-Klans – so wie zwei Kollegen der Polizistin Michèle Kiesewetter, die der NSU ermordet haben soll. R. soll auch bei dem rechten Fanzine „Der Weiße Wolf“ mitgewirkt haben, in dessen Heft Nummer 18 2002 zu lesen war: „Vielen Dank an den NSU“. Geld vom NSU soll per Post gekommen sein. Das Bundesamt für Verfassungsschutz soll „Corelli“ über Jahre hinweg als eine Quelle geführt haben.
Auch die Angehörigen von Tasköprü wollten Gaucks Einladung nicht ohne Rechtsbeistand folgen. „Es wäre emphatisch von Ihnen gewesen, nicht darauf zu bestehen, dass ich alleine ins Präsidialamt komme" ...
Ich fühle mich dem nicht gewachsen
“, schreibt Aysen Tasköprü in einen
offenen Brief an Gauck
, den die taz.nord bereits am Wochenende dokumentierte. Die 39-jährige Schwester des Opfers aus Hamburg betont:
„Herr Bundespräsident Gauck ist mein Bruder doch nur wichtig, weil die NSU ein politisches Thema ist. Was wollen Sie an unserem Leid ändern? Glauben Sie, es hilft mir, wenn Sie betroffen sind?“
„Persönlicher Charakter“ des Treffens
Gaucks Sprecherin "bedauerte die Absage. Man lege aber Wert auf einen „persönlichen Charakter“ des Treffens – das sei der Grund, warum die Anwälte der Angehörigen nicht eingeladen wurden".
Hhmm, auch diese Äußerung zeigt, wie wenig "empathisch" man wirklich in den abgehobenen Polit-Bürokraten-Kreisen bereits ist. Da die Opfer infolge der Datenzerstörung, der Ermittlungsfehler und -verschleppung, der immer noch nicht vollständigen Aufklärung ja weiterhin verunsichert sein müssen gegenüber den beteiligten Behörden, ist es da nicht verwunderlich, dass diese sich weigern zur "Höhle des Löwen" nicht ohne ihren vertrauten Rechtsbeistand hingehen zu wollen? Dass sie jetzt nacheinander solche "persönlichen" Gesprächsszenarien ablehnen, muss m.E. nicht so sehr wundern.
Dazu kommt das folgende: Bereits zum ersten Jahrestag der Aufdeckung der NSU-Mordserie im November 2012 gab es einen Terminablehnung seitens Gauck. Damals hatte die Türkische Gemeinde in Deutschland Gauck den Wunsch der Hinterbliebenen nach einem persönlichen Gespräch übermittelt. Der Bundespräsident wolle „seine eigenen Akzente“ setzen, hieß es damals.
Zu dem zweistündigen vertraulichen Gespräch im Schloss Bellevue wurden heute etwa 70 Teilnehmer erwartet. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich im April oder Mai mit den Angehörigen treffen, ähem, sofern sie dann noch Verantwortung zeigen muss.
Die Würde des Menschen ist unantastbar...
außer...
Ach ja, nach den neuesten Untersuchungen zu Folter- und Folgen der Kriegsbeteiligung kam raus, dass
54 Länder freiwillig bei dem Folterknast-Entführungsprogramm der CIA mitgemacht
haben.
Und, natürlich, Deutschland war mit dabei. Soweit zum Vorbildland Demokratie und Wahrung der Menschenrechte...
sieht
Ulensp!egel