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Verneigung vor den Tätern - Sieht so die "Erinnerungspartnerschaft" mit Roselies aus?

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9 Jahre 4 Monate her - 9 Jahre 4 Monate her #10048 von Redaktion
** This thread discusses the content article: Verneigung vor den Tätern - Sieht so die "Erinnerungspartnerschaft" mit Roselies aus? **

(entnommen aus UNSER-BRAUNSCHWEIG Nr.12, Seite 5)


Wie einer aktuellen Mitteilung der Verwaltung zu entnehmen ist, ...

Drucksache Kranzniederlegungen am Volkstrauertag
Datum 23.10.2014
FB Zentrale Dienste 13989/14


...plant die Stadt auch am diesjährigen Volkstrauertag, dem 16.11.2014, Kranzniederlegungen vor den Gedenksteinen diverser, höchst belasteter Militär-Verbände, so der Husaren- und der "92"er Infanterieregimenter, die in Roselies im 1. Weltkrieg Kriegsverbrechen begingen, sowie der Schutztruppe Deutsch Süd-West, die noch vor dem 1. Weltkrieg den Völkermord an den Herreros im heutigen Namibia verübte.

Noch zur Ratssitzung am 15. Juli 2014 antwortete die Verwaltung auf eine BIBS-Anfrage zu Roselies, man habe von "Roselies" gar nichts gewußt.

Sollte man nicht spätestens jetzt, nach Bekanntwerden der Bedeutung von "Roselies", genauer hinschauen, wovor man sich verneigt ?

Siehe dazu auch die Diskussion über die "Totenkopf-Husaren" [/size]
Letzte Änderung: 9 Jahre 4 Monate her von Redaktion.

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9 Jahre 4 Monate her - 9 Jahre 4 Monate her #10049 von bruno
Mir stößt hierzu eine gewisse Parallelität zum Volkstrauertag vor einem Jahr auf.
Da kam es zu gemeinsamen Kranzniederlegungen mit NeoNazis, wie das Recherche-Portal recherche38 herausfand:

Volkstrauertag - Offizielles Gedenken mit Neonazis
+++ Braunschweig +++ Die neonazistische Partei »Die Rechte« berichtet auf ihre Facebook-Seite über ihre Teilnahme an der offiziellen Gedenkveranstaltung der Stadt Braunschweig zum Volkstrauertag. Offensichtlich legte demnach eine Gruppe Neonazis, darunter auch der Kreisvorsitzende der Partei, Michael Berner, am Ehrenmal für die Toten des Krieges, der Gewaltherrschaft und der Vertreibung auf dem Hauptfriedhof einen Kranz für die „deutschen Kriegsopfer“ nieder. Nach eigenen Angaben seien die Neonazis „vom Veranstaltungsleiter, sowie hochrangigen Vertretern der Stadt, der Bundeswehr und einigen Burschenschaften freundlich und respektvoll begrüsst“ worden. Ausdrücklich bedankten sich die Neonazis per Facebook dann auch „bei dem Veranstaltungsleiter, der Presse und allen anwesenden Teilnehmern“ dafür, dass sie „ohne Vorurteile und Repressionen vor Ort sein durften“. An der offiziellen Gedenkveranstaltung der Stadt nahmen auch Vertreter der Ratsfraktionen der SPD und CDU, sowie des »Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge« teil.
recherche38.info/2013/11/17/volkstrauertag-offizielles-gedenken-mit-neonazis/

Wohl auch ist es kein Zufall, dass die Neonazis aktuell unter gleicher Parteifahne "Die Rechte" gegen Flüchtlinge im Stadtbezirk Schunteraue hetzt.

Höchste Zeit, diesen braunen Sumpf von Kameradschaften, Heimatverein und Neonazis trockenzulegen.
Letzte Änderung: 9 Jahre 4 Monate her von bruno.

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9 Jahre 4 Monate her - 9 Jahre 4 Monate her #10050 von Rosenbaum
Jetzt wurde bekannt, dass die stellv.Bürgermeisterin Harlfinger am Volkstrauertag, dem 16.11., für die Stadt den Kranz im Roselieser Neubaugebiet vor den sog. "Ehrensteinen" der militärischen Traditionsverbände ablegen soll.

Kranzniederlegung für die Täterverbände wäre eine Verhöhnung der Opfer

Das wäre eine ungeheure Provokation angesichts der immer neuen Dokumente über "Roselies".
Immerhin kann man heute nicht mehr sagen, man hätte nichts von den Verstrickungen in Kriegsverbrechen der auf den Steinen geehrten Verbände gewusst - nun ehrte man also wissentlich Kriegsverbrechen - welch eine Verhöhung der Opfer von vor einhundert Jahren im Belgischen Roselies.
Letzte Änderung: 9 Jahre 4 Monate her von Rosenbaum.

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9 Jahre 4 Monate her #10053 von Redaktion
Die BZ reagiert auf die neuen Dokumente und Sichtweisen zu Roselies mit einer eigenen Veranstaltung "Schlag auf Schlag" im neuen Pressehaus Hintern Brüdern 23 am morgigen Donnerstag, 13.11. um 15:30 mit einem Vertreter des Volksbundes sowie mit Dietrich Küssner, der am diesjährigen Antikriegstag mit einer engagierten Rede zu den vorsätzlichen Kriegsverbrechen um Roselies hervortrat.

Die BIBS-Fraktion hat dazu folgende Presseerklärung herausgegeben:

Braunschweig, 12. November 2014
BIBS-Fraktion kritisiert geplante Kranzniederlegungen am Volkstrauertag

Für den Volkstrauertag am 16.11. hat die Stadt vorgesehen, durch städtische Vertreter Kränze u.a. auch im Roselies-Neubaugebiet an den Anfang des Jahres neu aufgestellten „Ehrensteinen der Traditionsverbände“ niederzulegen.

Mit den Steinen wird u.a. auch der „Schutztruppe Deutsch-Südwest“, die sich am Völkermord in Namibia beteiligte und dem Husaren-Regiment, das im Ersten Weltkrieg in Roselies Kriegsverbrechen beging, gedacht. Dies ist nach Ansicht der BIBS-Fraktion nicht hinnehmbar.

Am 6.11. hatte die BIBS-Fraktion die geplanten Ehrungen bereits in einem Schreiben an OB Markurth kritisiert (siehe Anlage) , bislang aber keine Antwort erhalten.

Die BIBS-Fraktion strebt vielmehr eine neue Gedenkkultur in Braunschweig an:
deswegen hat die Fraktion nun einen Antrag für die Ratssitzung am 27.11. (Vorberatung im Kulturausschuss am 26.11.) eingereicht. Dieser lautet:
„Die Stadt sieht am Volkstrauertag von der Teilnahme an Veranstaltungen ab, in denen der Militärtradition bzw. dem Wirken von militärischen Verbänden gedacht wird.
Die Stadt gedenkt bei Veranstaltungen ausschließlich den Opfern von Kriegshandlungen und unter Verzicht auf die Ehrung militärischer Verbände, militärischer Symbole und Insignien.“

VertreterInnen der BIBS werden am kommenden Sonntag, den 16.11.2014 im Roselies-Quartier anwesend sein.
Gez.
Dr. Dr. Wolfgang Büchs
BIBS-Fraktion

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9 Jahre 4 Monate her - 9 Jahre 4 Monate her #10055 von Redaktion
Die Stadtverwaltung (OB Markurth) reagiert zu Roselies und teilt soeben (mit der Mittagspost am 12.11.2014) an die BIBS-Fraktion mit:

"Sehr geehrter Herr Ratsherr Jenzen,
ich nehme Bezug auf Ihr an Herrn Oberbürgermeister Markurth gerichtetes Schreiben vom 6. 11. 2014 ...
Aufgrund der zurzeit geführten Diskussion um diese Gedenkstätte hat die Stadt Braunschweig entschieden, auf eine Kranzniederlegung an diesem Ort in diesem Jahr zu verzicihten, bis eine Entscheidung über den zukünftigen Charakter des Erinnerungsortes getroffen ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ruppert, Stadtrat"
Letzte Änderung: 9 Jahre 4 Monate her von Redaktion.

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9 Jahre 4 Monate her - 9 Jahre 4 Monate her #10056 von klartext
Erst einmal vorweg, das ist ein ganz wichtiger Erfolg und geschuldet der hartnäckigen Politik der BIBS.

Die Entscheidung von Oberbürgermeister Markurth, nun fast in letzter Minute
"auf eine Kranzniederlegung an diesem Ort in diesem Jahr zu verzicihten, bis eine Entscheidung über den zukünftigen Charakter des Erinnerungsortes getroffen ist" war natürlich überfällig, zeigt aber auch, wie schwer sich die SPD mit einer neuen Erinnerungskultur tut.

Heute in der Samstagsausgabe der BZ kommt die zögerliche Haltung der bisherigen Politik ganz gut zum Ausdruck, aber immerhin, es wird über Schuld, Opfer und Täter diskutiert. Gestern gab es dazu auch bereits Beiträge in den elektronischen Medien www.braunschweigheute.de und www.unser38.de

Auf die Debatte im Rat darf man gespannt sein.

Braunschweig. Nachdem die BIBS-Fraktion in einem offenen Brief die Kranzniederlegung an der Gedenkstätte Roselies kritisierte (BraunschweigHeute.de berichte), hat die Stadt Braunschweig nun regiert. Eine Kranzniederlegung soll demnach nicht stattfinden [...]
braunschweigheute.de/keine-kranzniederlegung-an-der-gedenkstaette-roselies/

Letzte Änderung: 9 Jahre 4 Monate her von klartext.

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