Schweigen im Walde am Tag der Umwelt
Der NABU dankt Horst Köhler für dessen angeblich umweltpolitisches Engagement.
„Der NABU bedauert den unerwarteten Rücktritt des Bundespräsidenten. Mit Horst Köhler verlässt ein Politiker die Bühne, der sich in seinen sechs Jahren Amtszeit mit ökonomischem Sachverstand in vielfältiger Weise für den Natur- und Umweltschutz stark gemacht hat.“
So setzte sich Köhler gegen Billigflieger ein und dafür, im Flugverkehr nicht nur für Treibstoff und Personal, sondern auch für Luftverschmutzung und weitere Umwelt- und Klimaschäden zu bezahlen. Erst vor wenigen Tagen habe er auf dem Weltverkehrsforum in Leipzig auf Kostenwahrheit im Verkehr gedrängt. Bewusst habe er unbequeme, aber dringend notwendige Themen angesprochen und mit dem Satz „die Welt braucht kein bloßes Mehr an Mobilität, sie braucht bessere Mobilität“ die Problematik auf den Punkt gebracht. „Selbst beim diesjährigen Empfang des ADAC hat er offen angesprochen, dass Mobilität, so wie wir sie heute praktizieren, nicht zukunftsfähig ist“, lobte Tschimpke.
Der NABU dankt Horst Köhler für sein Engagement und wünscht sich, dass sich seine Nachfolge ebenso für zentrale Zukunftsaufgaben wie nachhaltige Wirtschaft und Naturschutz einsetzt.
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Im Bund scheint man sich auf Seiten der Regierung wie auch in Kreisen des NABU sehr für Umwelt- und Klimaschutz zu erwärmen, was aber geschieht auf Regionalebene?
„Leben ist Vielfalt“ – so lautete das Motto des Tages der Umwelt am vorgestrigen 5. Juni 2010. Der Tag stand damit ganz im Zeichen des Internationalen Jahres der biologischen Vielfalt.
Jedes Jahr wird am 5. Juni der Weltumwelttag begangen. Das diesjährige offizielle Motto lautete: "Many Species. One Planet. One Future". Damit soll die Menschheit auf die Wichtigkeit des weltweiten Reichtums an Arten und Ökosystemen sensibilisiert werden.
Seither finden an diesem Tag jährlich in weit mehr als hundert Ländern Tausende Veranstaltungen und Aktionen statt. Es soll das Bewusstsein für Umweltprobleme geschärft sowie auf die Gefahren der Klimaveränderung und auf die Notwendigkeit des Klimaschutzes hingewiesen werden. Da hätte doch auch Braunschweig einiges dazu beizutragen gehabt. Gerade wird zugunsten Weniger ein ganzes Waldgebiet platt gemacht, fruchtbare Äcker sollen Golfspielern Freizeitvergnügen bieten und ganze Landstriche sind aufgrund von brüchigen Salzbergwerken und dort eingelagertem Atommüll in ihren Grund- und Trinkwasserbeständen gefährdet. Wenn das kein Grund ist, sich hier bewusster und gerade am weltweiten Tag der Umwelt dafür einzusetzen.
Mehr als ein Drittel der durch die Weltnaturschutzunion (IUCN) untersuchten 47.677 Arten sind vom Aussterben bedroht. Täglich verschwinden bis zu 130 Tier- und Pflanzenarten. UBA-Präsident Jochen Flasbarth plädiert daher für eine umfassende globale Biodiversitätsstrategie.
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Wie wurde in Braunschweig dieser Tag begangen?
Ich meine, gerade jetzt, wo Eremit und Querumer Naturzerstörung so brandaktuell sind? Oder war da wieder nur Schweigen im Walde - besonders bei NABU und anderen Organisationen, die sich doch sonst das Etikett "Naturschutz" so auffällig an die Jacke heften wollen?
Frau Mundvoll