Atomgegner demonstrieren gegen Konrad-Beschluss
Laut einer dpa-Meldung haben am Donnerstagabend etwa 100 engagierte Bürger gegen den Beschluss, Schacht Konrad nun als Atommüllendlager auszubauen und gegen die Ablehnung einer Verfassungsbeschwerde durch das BVG protestiert.
«Wenn uns die Möglichkeit verbaut wird, die Sicherheit unserer Kinder und Kindeskinder gerichtlich einzuklagen, dann müssen wir auf der Straße unsere Rechte durchsetzen», sagte Peter Dickel, Sprecher des Arbeitskreises Schacht Konrad, in dem Organisationen und Bürgerinitiativen vertreten sind.
(Info-Quelle:
Altmark-Zeitung
)
In der
newsclick
kommt auch der enttäuschte Kläger, Walter Traube, zu Wort, der sich zum BVG-Urteil äußert.
[...] „Es ist niederschmetternd, was die nach zweieinhalb Jahren auf drei Seiten dazu schreiben“, sagte Kläger Walter Traube gestern unserer Zeitung. „Das ist eine Lachnummer.“
Besonders verärgert ist Traube über die Aussage des Gerichts, dass sich für ihn ein „Grundrecht auf Verhinderung erst nach seinen Lebzeiten eintretender Gefährdungen für die Umwelt und nachfolgende Generationen“ aus dem Grundgesetz nicht ableiten lasse.
„Da zweifelst du an unserem Rechtsstaat“, sagt der Landwirt, der Flächen direkt neben dem Endlager in Salzgitter-Bleckenstedt bewirtschaftet. Er fürchtet Auswirkungen des radioaktiven Mülls, der in Konrad ab 2014 gelagert werden soll, auf die Gesundheit seiner Familie. „Nun bleibt uns nur noch der Kampf.“[...]
Die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad, die für gestern Abend zu einer Protestkundgebung am Schacht Konrad aufgerufen hatte, gab folgendes Statement. „Wir werden uns weiter wehren. Wenn wir vor den Gerichten kein Gehör bekommen, müssen wir auf die Straße gehen.“
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland haben Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) aufgefordert, das Endlagerprojekt zu stoppen.
Breiteres Netzwerk schaffen
Leider wurde auf der gestrigen Homepage der AG Schacht Konrad nicht auf die Protestaktion hingewiesen, war wohl zu kurzfristig und es wurde ja auch von einer Spontanaktion gesprochen. Allerdings wäre es ratsam, sich nicht immer darauf zu verlassen, dass lediglich Interessierte sich auf die eigenen Homepages begeben, um zu erfahren, wann welche Aktionen anberaumt werden, zumal die hiesige Presse liebend gerne erst NACH der Aktion darüber berichtet, so dass es später bei etwas mageren 100 Teilnehmern bleibt, weil kaum einer über die Aktion zielführend informiert war.
Das ist schade, zumal wir wissen, dass die Mehrheit der Bürger gegen solche Atomgiftmüll-Experimente und gegen ein Weiterausbau von Atomenergie ist, was sich dann letztendlich nicht in Teilnehmerzahlen ausdrückt.
So wirken am Ende 100 Teilnehmer bei solch einem wichtigen bundesweiten Anliegen m.E. nun doch etwas spärlich, was wiederum die Befürworter freuen wird.
Um den entgegen zu wirken, wäre es ratsam, sich mit vielen Foren und Netzzeitungen per Infobrief (z.B. bei
www.ausgestrahlt.de/?id=133
ist ein Newsletter-Abo möglich, welche allerdings nur von ohnehin Interessierten abgefordert werden.) in Verbindung zu setzen oder gleich eine Ankündigung in diese Medien einzubringen, damit möglichst viele interessierte Bürger über Protest- und sonstige Aktionen umfassender und zeitnah informiert würden und so auch teilnehmen könnten...
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Infos aus erster Hand >
www.ag-schacht-konrad.de/
Weitere Details:
- Das Urteil >
www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rk20091110_1bvr117807.html
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Bundesverfassungsgericht - Pressestelle -
Pressemitteilung Nr. 133/2009 vom 26. November 2009
Beschluss vom 10. November 2009