www.neue-oz.de/preexport_startseite/20100611-vom-bildungsgipfel-ins-tal.htmlBeim Thema Bildung hangeln sich Bund und Länder von Gipfel zu Gipfel – und fallen immer wieder ins Tal. Wie schon im vergangenen Dezember blieb das Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Merkel ohne nennenswertes Ergebnis. Das Schlimme daran: Das entspricht den vorherigen Erwartungen. Das ist beschämend - sagt Neue-OZ-Redakteur Karsten Grosser in seinem Kommentar.
Es scheint, als müssten sich Schüler und Studenten, Lehrer und Professoren allein damit zufriedengeben, dass die Ausgaben für Bildung nicht im Zuge des Sparpakets rasiert werden. Immerhin etwas.
Doch so unbefriedigend die wiederholten Gipfelfahrten in die Bildungssackgasse auch sind, muss nun zumindest Realismus einkehren. Wenn die angespannten Haushaltslagen von Bund, Ländern und Kommunen schon keine zusätzlichen Milliarden Euro für Frühförderung, Schulen und Universitäten hergeben, sollte die Chance genutzt werden, um die laufenden Ausgaben zu hinterfragen: Wird das vorhandene Geld sinnvoll und gezielt eingesetzt?
Oder gibt es möglicherweise Maßnahmen, die bei gleichem Aufwand einen größeren Nutzen versprechen? Das bedeutet auch, die Bildung nicht weiter als Experimentierfeld anzusehen. Zuletzt umgesetzte Systemänderungen wie verkürztes Abitur und Bologna-Reform bedürfen endlich einer wissenschaftlichen Qualitäts-Analyse.
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