Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
... wurden gerade vom Kommunalrechnungsprüfungsamt bei der Stadt Braunschweig sog. "Zinstauschgeschäfte" gerügt, wodurch die Stadt über 3 Mio. ...
bibs.kostenloses-forum.tk/bibs-about631.html
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
„Hintergrund meiner Frage ist die Aussage der Niedersächsischen Kommunalprüfungsanstalt vom 13.08.2008, nach der die Stadt Braunschweig mit Zinsaustauschgeschäften einen Verlust von 3,2 Millionen Euro eingefahren hat. Die Stadt gibt dazu zu bedenken, man habe damals hohe Kassenkredite gehabt und ihr sei für diese Kredite eins Zins garantiert worden.
Meine Frage ist:
Wie ist der Hinweis auf Kassenkredite und auf einen garantierten Zins zu verstehen angesichts der Tatsache, dass bei Zinsaustauschgeschäften kein eigenes Kapital eingesetzt werden muss, keine Liquidität eingesetzt wird, keine Kapitalbindung erfolgt und erst recht kein garantierter Zins für die Laufzeit gegeben wird?
Antwort Erster Stadtrat Carsten Lehmann:
„Ich beantworte Ihre Anfrage wie folgt: Zunächst ist festzustellen, dass das in Rede stehende Derivat-Geschäft auf eine lange zurück liegende Ratsentscheidung aus dem Jahre 1999 beruht und bereits im Januar 2005 ausgelaufen ist. Der Fragesteller, also Herr B., Sie gehen offensichtlich davon aus, dass bei einem Derivat-Geschäft grundsätzlich kein Grundgeschäft besteht – diese Annahme ist jedoch nicht zutreffend.
Zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses betrug das durchschnittliche Kassenkreditvolumen rund 153 Millionen Euro. Es war seinerzeit davon auszugehen, dass sich hieran mittelfristig nichts ändern würde. Gleichzeitig wurde ein Anstieg des Zinsniveaus erwartet, was zu diesem Zeitpunkt bereits eingesetzt hatte. Die Einschätzung wurde von Banken geteilt. Die Stadt stand also vor der Entscheidung, wie dieses Risiko auch für ihre zukünftigen Haushaltsplanungen möglichst verringert werden konnte. Die Finanzierung über langfristige Kredite mit einem festen Zinssatz schied aus, da keine Investitionen zugrunde lagen. Ein stetig ansteigendes Zinsniveau im kurzfristigen Bereich ohne Obergrenze wäre zu diesem Zeitpunkt die einzige Alternative gewesen. Um dieses Risiko zu beschränken, wurde für einen Teilbetrag des Kassenkreditvolumens ein Festzins für die Dauer von fünf Jahren im Rahmen eines Swaps abgeschlossen.
Insbesondere durch die Anschläge am 11. September 2001 in den USA jedoch, sanken die Zinsen auf ein historisch niedriges Niveau. Dieses Ereignis mit seinen dramatischen Auswirkungen war nicht vorsehbar. Ferner hatte 1999 die Stadt nicht vor, z.B. die Braunschweiger Versorgungs-AG zu privatisieren. Die Privatisierungserlöse der Braunschweiger Versorgungs-AG und der Stadtentwässerung Braunschweig GmbH veränderten die Lage. Mit diesen Erlösen konnte die Höhe der Kassenkredite zunächst deutlich reduziert und später sogar ganz vermieden werden.
Zusatzfrage:
„Herr Lehmann, ohne Ihre Antwort zu bewerten: Was unternimmt die Stadt Braunschweig, ähnlich wie andere Städte, um zumindest einen Teil der erlittenen Verluste wieder rückführen zu können, beispielsweise durch Klagen gegen die verantwortlichen Banken?“
„Soweit festzustellen wäre, dass ein Beratungsfehler seitens der Bank vorgelegen hat, wofür nach meiner bisherigen Kenntnis allerdings keine Anzeichen bestehen, würden wir selbstverständlich - wie in anderen Fällen - prüfen, inwieweit diese Ansprüche durchzusetzen sind, sprich: Eine Geltendmachung entsprechender Schadensersatzansprüche möglicherweise eben auch durchsetzbar ist. In diesem Fall ist mir jedenfalls nicht ersichtlich und bekannt und dass überhaupt hier eine falsche Beratung seitens der Bank vorgelegen hat, sodass wir eben halt hier zu Schadensersatzansprüchen kommen könnten.“
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Hallo Wolf,Nachdem OB Hoffmann damals versichert hatte, daß die Stadt Braunschweig keine (neuen!) Swap-Spekulationen mehr eingehen würde, betätigt er sich in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender von BS-Energy weiterhin an riskanten Kohle-Swap Spekulationen.
Der Finanzausschuß wird heute den Jahresabschluß 2009 der Braunschweiger Versorgungs-AG & Co. KG bestätigen/beschließen, in dem die Bilanzen der städtischen (Teil-)Gesellschaften behandelt werden.
In der Beschlußvorlage heißt es zur Erläuterung der Bilanz von BS-Energy u.a.:
"Aufgrund der erheblichen Preisschwankungen im Energiebereich haben die vorzunehmenden Bewertungen große Auswirkungen auf das Ergebnis der BVAG. So waren wie bereits im Vorjahr aufgrund der Entwicklung der Rohstoffpreise Abwertungen auf Kohlebestände vorzunehmen. Die Bewertung von Kohle-Swaps führte zur Bildung wie auch zur Auflösung von
Drohverlustrückstellungen."
Es wird also weitergezockt, obwohl die Stadt Braunschweig dies mit ihrer Sperrminorität bei BS-Energy verhindern könnte.
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Zoff am Ende? oder: Am Ende Zoff! - in Sachen Sparkasse
Geschrieben von: Karl Fr. Eckhardt - Samstag, den 10. März 2007
"Zoff ohne Ende" habe es gegeben, so Finanzminister Möllring, "wegen eines einzigen Sitzes in einem Gremium". (Neue Braunschweiger, 18.12.05)
Freilich ging es da nicht um ein beliebiges Gesäß auf einem beliebigen Sitz, denn es ging um das erste Gesäß der Stadt Braunschweig, das von Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann, und es ging um einen Sitz an der Sonne im Spaßbad des Lebens, um einen Sitz im Aufsichtsrat der Norddeutschen Landesbank....
www.braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=533:zoff-am-ende-oder-am-ende-zoff-in-sachen-sparkasse&catid=68:politik-kategorie-wirtschaft&Itemid=148
Eine Sparkasse gründet man nicht mal eben so, man braucht Berater. Die kosten Geld - in diesem Fall öffentliches Geld. Nach bereits gezahlten Honoraren von 420.000 Euro wurden für den gleichen Zweck nochmals 600.000 Euro für 2007 in den städtischen Haushalt der Stadt Braunschweig eingestellt. Man hat es ja. Das ist schon mal ein Volksfest wert.
Wie es sich für eine richtige Sparkasse gehört, wird deren Verwaltungsrat mit sachkundigen Experten besetzt. Und die hat Braunschweig laut „Bürgerzeitung“ vom 18.12.2007: Ein Jurist (OB Dr. Hoffmann), ein pensionierter Polizeihauptkommissar (CDU-Fraktionsvorsitzender Sehrt) und ein Oberstudiendirektor (SPD-Fraktionsvorsitzender Pesditschek) werden für Braunschweig im Verwaltungsrat sitzen. Gepflegtes Miteinander der großen Parteien.
www.braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=789:sparkassen-rot-oder-scham-rot&catid=64:politik-kategorie-politik-allgemein&Itemid=150
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.