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Sperrung der Grasseler Straße

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14 Jahre 4 Monate her - 14 Jahre 4 Monate her #389 von Beyer
** This thread discusses the content article: Sperrung der Grasseler Straße **

Die Volkswagen AG ist zweitgrößter Gesellschafter der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg GmbH und damit von entsprechendem Einfluss auf diese Gesellschaft. Die Gesellschaft beabsichtigt, über die Struktur-Förderung Braunschweig GmbH die Start- und Landebahn des Flughafens von 1.680 m auf 2.300 m zu verlängern. Diesem Vorhaben sollen in einer Zeit allseitiger Klimaschutzbemühungen Anfang Januar 2010 in einem hoch geschützten Natura-2000-, Vogelschutz- und Flora-Fauna-Habitat-Gebiet 60.000 Bäume des betroffenen Querumer Forsts zum Opfer fallen - eine unverantwortlich erscheinende Maßnahme.

Dieses Vorhaben bedingt auch die vollkommene Sperrung der viel befahrenen Grasseler Straße, die durch eine verlängerte Start- und Landebahn unterbrochen würde.

Damit wäre eine der Nord-/Süd-Verkehrsachsen in Braunschweig und Umgebung betroffen mit der Folge, dass dann laut Planfeststellungsbeschluss bei einer Westumfahrung des Flughafens 6.400 Kraftfahrzeuge pro Tag einen Umweg von etwa 2,75 km in Kauf nehmen müssten. Hiervon sind - je nach Besetzung der Fahrzeuge - unter Einschluss des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs mehr als 10.000 Personen werktäglich betroffen.

Dies ergibt im günstigsten Fall bei einer Fahrgeschwindigkeit von 50 km/h (Ortsverkehr) eine zeitliche Verzögerung aller Kraftfahrzeugbewegungen von 21.120 Minuten oder 352 Stunden pro Tag. Erheblich größere Verzögerungen müssten Radfahrer und Fußgänger ertragen.

Gleichzeitig ergibt sich werktäglich für 6.400 Kraftfahrzeuge eine zusätzliche Umfahrungsstrecke von insgesamt 17.600 km mit dem damit einhergehenden, zusätzlichen CO2-Ausstoß und erhöhten Risiken im Bereich der Verkehrssicherheit.

Selbst im Planfeststellungsbeschluss für die Verlängerung der Start- und Landebahn des Verkehrsflughafens Braunschweig wird dazu festgestellt:

"Die Vollsperrung dieser Straße würde für die Verkehrsteilnehmer zeitraubende Umwege erforderlich machen. Es käme des Weiteren zu erheblichen Umwegverkehren durch die Ortslagen von Waggum, Bienrode und Kralenriede bzw. Hondelage, Dibbesdorf und Volkmarode. Der Kraftfahrzeugverkehr in Bienrode würde um über 54% zunehmen, in Waggum sogar um mehr als 60%. Hinzu kommt, dass die Schließung der Grasseler Straße eine völlige Neuorganisation der ÖPNV-Erschließung von Waggum bedeuten würde. Schließlich bestehen wichtige Verkehrsrelationen vom Südkreis Gifhorn über Bevenrode und Waggum nach Querum zur dortigen IGS."

Die Volkswagen AG ist Hauptnutzer des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg. Die Geschäftsleitung und Besucher der Volkswagen AG könnten bei einer Verlängerung der Start- und Landebahn vollbetankt einige non-stop Ultralangstreckenflüge pro Jahr von Braunschweig aus statt vom benachbarten Flughafen Hannover aus durchführen.

So sehr der Wunsch nach effizientem Transport verständlich ist, würde hier der Bequemlichkeit der Geschäftsleitung und der Gäste der Volkswagen AG an einigen Tagen pro Jahr eine Dauerbelastung der Bevölkerung mit einem Zeitverlust von insgesamt 352 Stunden pro Werktag für mehr als zehntausend betroffener Kraftfahrzeugnutzer für die nächsten Jahrzehnte entgegenstehen. Hinzu kommen die vermeidbare Belastung der Umwelt sowie erhöhte Sicherheitsrisiken für die Verkehrsteilnehmer.

Es wäre daher höchst begrüßenswert, wenn sich die Volkswagen AG auch einer derartigen Betrachtungsweise des Vorhabens zuwenden würde. Die Erfahrung zeigt, dass die Hinnahme von ein wenig weniger Bequemlichkeit auf der einen Seite häufig erheblich größere positive Effekte in ganz anderen und bisher nur unzureichend betrachteten Bereichen der Geschäftswelt zur Folge haben kann.

Es mehren sich die Anzeichen, dass bereits ein Moratorium in der Frage der Start- und Landebahnverlängerung des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg im Marketing der Volkswagen AG werbewirksam platziert werden könnte. In der Zwischenzeit böte sich die Gelegenheit, eine für alle Beteiligten akzeptable Alternative zu entwickeln.

Auf der anderen Seite dürften bei einem rücksichtslosen Vollzug des Vorhabens die dann für die Bevölkerung täglich entstehenden Belastungen ein jahrelang währendes Dauerthema hinsichtlich der sozialen und ökologischen Verantwortung der Volkswagen AG gegenüber der Gesellschaft werden. Das weithin sichtbare Mahnmal "Forschung JA - Starbahnverlängerung NEIN" und "Keine Waldvernichtung für VW" an der Grasseler Straße würde dann mit neuem Slogan die Verkehrsteilnehmer an diese Tatsache ständig erinnern.
Letzte Änderung: 14 Jahre 4 Monate her von .

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  • Ulrich Ann
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14 Jahre 4 Monate her - 14 Jahre 4 Monate her #604 von Ulrich Ann
Für jeden, der regelmäßig den ausgebauten Flughafen umfahren muss, bedeutet dies nicht nur Zeitverlust, sondern auch eine finanzielle Belastung. Wer z.B. jeden Tag von Bevenrode in die Stadt zur Arbeit fährt, hat bei der entfernungsmäßig günstigsten Variante der direkten Umfahrung des ausgebauten Teils des Flughafens ("Ost-Variante") einen täglichen Umweg von 2x2,75km. Bei angenommenen 220 Arbeitstagen, einem Verbrauch von 6 Litern/100km und einem Benzinpreis von 1,40 Euro/Liter ergibt das 101 Euro pro Jahr Mehrbelastung für jeden Betroffenen nur für den Arbeitsweg.

Andere Rechnung: 6400 Fahrzeuge/Tag * 2,75km * 6L/100km /100km/km * 1,4 Euro/L * 365 Tage/Jahr = 540.000 Euro pro Jahr zusätzlicher Benzinkosten für die betroffenen Bürger und Unternehmen. Dabei ist der höhere Verbrauch von Bussen und LKW nicht einmal berücksichtigt.

Liegt dies im Interesse der Allgemeinheit?
Letzte Änderung: 14 Jahre 4 Monate her von Ulrich Ann.

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  • töpferliebe
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14 Jahre 2 Monate her #1335 von töpferliebe
Jetzt ist es also "raus", dank aufmerksamer Leser im Internet, nicht etwa weil unsere gewählten Vertreter uns auf Nachfrage (Bezirksratssitzung am 2. Februar) informiert hätten; nein, alles muss selbst rausgepult werden. Nachfragen beim Landkreis Gifhorn per Brief ergeben neue Informationen, Nachfragen bei den eigenen Vertretern nicht. Welch ein Trauerspiel!!!

www.waggum.de/pdf/grosseOstumfahrung.pdf

Klar ist:
Eine neue Straße durch Bienrode steht bereits fest und ist fertig geplant. Dadurch wird Bienrode entlastet, aber Waggum stark belastet. Die Planung, am derzeit unbebauten Grundstück an der Rabenrodestraße eine Kurve zu begradigen, soll wohl der besseren Befahrbarkeit der zukünftigen Durchgangsstraße dienen.[/ul]
    Der Landkreis Gifhorn hat einem Waggumer Bürger auf Nachfrage per Brief mitgeteilt, dass eine
Umwidmung der Straßen bevorsteht: künftig wird die Landesstraße L293 nicht mehr über Grassel und Bevenrode Richtung Süden, sondern in Bevenrode über die jetzige Wohnstraße "Am Meerbusch" Richtung Bechtsbüttel nach Westen führen. Warum erfahren wir das nicht von unseren eigenen Volksvertretern???[/ul]
    Die Umwidmung der Straßen wird
Folgen für Bevenrode haben: Die jetzige Kreisstraße in Bevenrode("Am Meerbusch", "Bechtbüttler Straße") und westlich von Bevenrode ist für eine Landesstraße zu schmal. Ein Ausbau wird nötig sein.[/ul]
    Bechtsbüttel ist bereits jetzt durch starke Verkehrsmengen mitten durch den Ort belastet.
Wissen die Bechtsbütteler, dass der Flughafenausbau für ihren Ort eine weitere deutliche Verkehrszunahme bedeuten wird? Wissen Sie, dass ihre Hauptstraße zu einer Landesstraße "aufgewertet" wird?[/ul]
    Die Ostumfahrung ist so gut wie sicher, schrieb die Braunschweiger Zeitung noch vor Kurzem. Das war nicht mal gelogen, nur wieder irregeführt: denn von Bevenrode über die Hondelager Straße auf die Tiefe Straße ist ja auch ein Umfahrung im Osten. Schade nur dass die Hondelager Straße in jedem Frühjahr an mehreren Wochen gesperrt ist wegen Krötenwanderung. Aber dafür gibt es in Braunschweig sicher dann wieder eine Ausnahmegenehmigung.
Fazit: dilletantische Planung an allen Ecken und Enden, informiert wird der Bürger nur über das, was er sowieso schon durch eigene, mühsame Recherche rausbekommen hat. Es bestätigt und verstärkt sich wieder das Gefühl, dass da noch viel im Busche ist, über das lediglich das doofe Wahlvolk nicht informiert ist.

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  • Waldfee
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14 Jahre 2 Monate her #1473 von Waldfee
Telefonisch abgesprochen und Montag an die größeren und kleineren Zeitungen der Gifhorner Region geschickt wird dieser kleine Artikel:

Gifhorner Bürger sollen Braunschweiger Planungsfehler ausbaden.

Wie jetzt bekannt wurde hat der Ausbau des Flughafens in Braunschweig weitreichende Folgen für die Gifhorner Bürger.
In Kürze: Der durch das OberLandesGericht Lüneburg genehmigte Planfeststellungsbeschluß zum Ausbau des Flughafens Braunschweig sah eine Ostumfahrung der erweiterten Landebahn , alternativ eine Untertunnelung der Landebahn vor.
Da die finanziellen Mittel Braunschweigs begrenzt sind wurde sowohl die Ostumfahrung als auch die Tunnellösung (letzte Versuche siehe BS-Zeitung vom 12.03.2010) verworfen.
Unmittelbare Folge des Wegfalls der Grasseler Str. (siehe Kartenausschnitt) ist, dass der gesamte Verkehr nun über Bechtsbüttel umgeleitet wird.
Der kleine Ort hat eine tägliche Zunahme von ca. 6000 Autos zu erwarten. In Folge des Verkehrsmehraufkommens muß Gifhorn verschiedene Kreisstraßen zu Landesstraßen aufwerten, daraus ergeben sich enorme Mehrkosten für den entsprechenden Straßenausbau die der Landkreis Gifhorn wird aufbringen müssen..
Von der starken Lärmbelastung der Bechtsbüttler Bürger abgesehen wird der Verkehr der Region jahrelang durch Ausbautätigkeiten eingeschränkt sein.
Im Klartext: Der Ausbau der Landebahn erfolgt wider der Bestimmungen des OLG´s !
Zur Zeit sollen die GifhornerBürger einfach die Folgekosten und den Mehrverkehr der Braunschweiger Fehlplanungen rund um das Prestigeobjekt Flughafen (er-)tragen.

Nur nicht aufgeben :silly:

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  • klaus_marwede
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14 Jahre 2 Monate her #1474 von klaus_marwede
Hallo,

ich habe das alles noch mal ausführlicher ausgearbeitet - und schicke es mit allen relevanten Anlagen (auch aus der Vergangenheit) am Montag an Innenministerium sowie Justizministerium und die Staatsanwaltschaft:

www.querumer-forst.de/?page_id=1746

VG Klaus

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14 Jahre 2 Monate her #1475 von Waldfee
Hallo Klaus,

Könntest Du mir Deine Ausarbeitungen vorab schicken, ich würde mir gerne Relevantes für den Naturschutz heraussuchen und bei mir ergänzen. Natürlich auch gucken, daß keine Widersprüche entstehen - würde ja unprofessionell aussehen wenn die Gegner sich argumentativ selber schach-matt setzten.

LG
Birgit

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