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Versammlungsbestätigung des Landkreises Gifhorn

 

Als Reaktion auf die von VW und dessen Vorstandsvorsitzenden Winterkorn in der financial times vom 14. Juli  2010 übernommenen Verantwortlichkeiten überbringen die Bürgerinitiativen nun ihrerseits am Freitag einen Offenen Brief an Herrn Winterkorn:

 

 

 

Offener Brief aus Braunschweig                              Braunschweig, den 21.07.2010


Sehr geehrter Herr Prof. Winterkorn,

Ihre neue Offenheit zu den Ausbauplänen des Braunschweiger Flughafens inmitten umliegender Wohngebiete in der Financial Times vom 14.7.2010  ermuntert uns zu einer eigenen Standortbestimmung.

Deshalb möchten auch wir beizeiten Klarheit schaffen, für Sie als Verantwortlichen  der Flughafenpläne des VW-Konzerns und für uns und unseren Lebensraum im Norden der Stadt Braunschweig.

Ein Blick aus der Luftperspektive gibt Aufschluss darüber, dass ein Flughafenausbau inmitten umliegender Wohngebiete Braunschweigs für beide Seiten  - VW einerseits und rd. 25% der Braunschweiger Wohnbevölkerung andererseits - Konsequenzen nach sich zieht:


-          entweder der Flughafen expandiert  zur Befriedigung der weltumspannenden Bedürfnisse des VW-Konzerns


-          oder ein angemessenes Wohnen in den nördlichen Stadtteilen Braunschweigs wird gewährleistet.

Beides zusammen geht wohl nicht. Davon mussten wir uns in zweihundert Wald-spaziergängen seit Beginn des Jahres 2010 überzeugen.

Einige „Eingeweihte“ (BZ vom 20.6.2003) wussten bereits seit 2002 von den städtebaulichen Beschwernissen für den Norden der Stadt als unausweichliche Folge der Flughafen-Expansion. In einem „Masterplan" der Planungsbehörde wurden diese Folgen als „drohende Hinterhoflage“ und „standörtliche Ungunst“ erkannt.

Vor der Öffentlichkeit und vor allem vor den Hauptbetroffenen in Waggum, Bevenrode, Bienrode, Kralenriede, Schuntersiedlung, Querum, Hondelage, Dibbesdorf, Wenden, Thune bis Harxbüttel hielt man diese Gesamtplanung verborgen.

Die Bürgerschaft der Stadt Braunschweig steht nun vor dem Problem, rund ein Viertel ihrer Wohnfläche ins Abseits fallen zu sehen, nur um die fragwürdigen Bequemlichkeiten einer Vorstandsetage zu bedienen.

Über Zusammenschlüsse in Bürgerinitiativen wird das Thema daher erneut auf die Tagesordnung zu den anstehenden Kommunalwahlen gesetzt.

Städtebauliche, finanzielle und Umweltgründe sprechen für ein Stopp des Flughafenausbaus:


-          So fordert die Bundesregierung eine Reduzierung der ausufernden Regionalflughäfen,


-          so fordern die europäischen Staaten den Ausbau von Wäldern, insbesondere zum Schutz von Lebensräumen prioritärer Arten und

-          so erfordert die politische ökonomische Vernunft, die steigenden öffentlichen Subventionen des stark defizitären Flugbetrieb des Flughafens Braunschweig-Wolfsburg von 2,5 Mio. €  jährlich  zu reduzieren.


Verlassen Sie sich bitte nicht darauf, dass die einmal unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit erlangten Beschlüsse tragfähig seien.


Sie hielten einen rechtzeitigen offenen Diskurs Ihrer Flughafen-Ambitionen nicht für nötig.

Wir schon.


Wir wünschen uns ein auskömmliches Miteinander auf folgenden Grundlagen:


-          Begrenzung des Flughafens auf Sportfliegerei, Klein/Geschäfts-Flugzeuge und zivile Forschung sowie


-          Verzicht auf räumliche Ausdehnung des Flughafens und ein Verbot von Nachtflügen.


Mit freundlichen Grüßen


Bürgerinitiative Waggum, gez. Ralf Beyer

Bürgerinitiative  Kralenriede, gez. Dr. Bernhard Piest

Bürgerinitiative Baumschutz/Naturschutz, gez. Renate Rosenbaum

Bürgerinitiative Braunschweig (BIBS), gez. Peter Rosenbaum

 

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