Blockade am AKW Brokdorf ab dem 18. Juni
Drei Monate nach dem Beginn des Super-GAU sind noch immer Atomkraftwerke in Betrieb, von denen täglich die nächste Katastrophe ausgehen kann. Viele Menschen wollen das nicht weiter dulden und stattdessen einen Schritt weiter gehen, als sich mit Großdemonstrationen an die Politik zu wenden. Ab Mitte Juni sind daher AKW-Blockaden angekündigt:
Die Initiative X-tausendmal quer, die seit 15 Jahren zu jedem Castor-Transport nach Gorleben im Wendland große gewaltfreie Sitzblockaden organisiert, wird am
18. und 19. Juni das AKW Brokdorf in Schleswig-Holstein blockieren, das zu dieser Zeit zur Revision abgeschaltet ist und in dem umfangreiche Arbeiten stattfinden werden.
Die Blockade beginnt am Samstag, 18. Juni, das Aktionscamp am Donnerstag, 16. Juni. Ursprünglich sollten die Revisionsarbeiten im AKW und auch die Blockaden am Pfingstwochenende beginnen. Da der Betreiber E.on die Arbeiten wegen der angekündigten Blockaden verschoben hat, finden die Aktionen nun eine Woche später statt. Mehr Informationen zu den Blockaden und zum Camp auf den Seiten von X-tausendmal quer.
Weiterhin sollte ursprünglich eine weitere Blockade unter dem Titel „Block Brokdorf“ stattfinden. Durch die Verschiebung der Revisionsarbeiten hat das Bündnis die Massenblockade abgesagt und lädt nun zum Aktionscamp an Pfingsten bei Brokdorf ein. Die Menschen und Gruppen hinter Block Brokdorf sehen sich in der Tradition der Aktion „Castor Schottern“, die im November 2010 gegen den Castor-Transport nach Gorleben stattfand.
Blockade - was ist das?
Eine Blockade unterscheidet sich sehr von einer Demonstration. Die Teilnehmenden sind bereit, ganz bewusst eine Regel zu brechen, da sie das Wiederanfahren der Atomreaktoren für ein Unrecht halten, vor dem sie der Staat offenbar nicht schützt. Dieser Regelbruch beinhaltet auch die Inkaufnahme von Konsequenzen. Wichtiger Teil der Blockade ist deshalb die öffentliche Ankündigung, diesen Schritt gehen zu wollen. Für die Blockaden haben dies bereits viele Menschen erklärt und signalisieren damit bereits jetzt, dass sie Atomenergie für ein nicht zu duldendes Unrecht halten, das sie nicht akzeptieren werden. Wenn auch Du diesen Schritt machen willst, solltest Du Dich davor intensiv vorbereiten und mit den Aktionskonzepten der Initiativen vertraut machen. In einer Blockade handelst Du zwar in einer Gruppe, aber die Gruppe ist nicht für Dich verantwortlich. Die Initiativen bieten auf ihren Internet-Seiten Informationen zum geplanten Ablauf, zum Aktionskonsens, zu juristischen Fragen, beteiligten Gruppen und mehr. Du kannst dort Newsletter abonnieren oder Fragen stellen.
Unterstützen und mehr
Wer nicht selbst mitblockieren möchte, kann die Aktionen in Brokdorf trotzdem unterstützen. In den Camps der Widerstandsgruppen wird immer Hilfe gebraucht, etwa beim Auf- und Abbau, in der Küche, bei der Kinderbetreuung oder einfach als mentale Unterstützung am Rand der Blockaden.
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800 Teilnehmer am Gorleben versalzen!
wendland-net.de/index.php/artikel/20110612/gorleben-versalzen-14286
www.ndr.de/regional/niedersachsen/heide/gorleben805.html
AKW Brokdorf
Rund 400 Menschen demonstrieren in der Wilster Marsch gegen das AKW Brokdorf - trotz Absage der Blockaden wegen der verschobenen Revisionsarbeiten.
www.taz.de/1/nord/artikel/1/nostalgie-am-atomkraftwerk/
Bern (Schweiz) AKW-Gegner fordern sofortige Stilllegung Mühlebergs
Montag, 13. Juni 2011
Mehr als tausend Menschen haben vor dem AKW im bernischen Mühleberg die sofortige Stilllegung des Reaktors gefordert. Der «Schrottreaktor» aus den frühen siebziger Jahren sei ein untragbares Sicherheitsrisiko, betonten mehrere Redner.
www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/06/13/Schweiz/AKW-Gegner-fordern-sofortige-Stilllegung-Muehlebergs
Weitere sechs Arbeiter verstrahlt
Fukushima-Betreiber Tepco hat eingeräumt, dass möglicherweise sechs weitere Arbeiter einer Überdosis radiokativer Strahlung ausgesetzt wurden. Im Grundwasser wurde Strontium entdeckt.
www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/weitere-sechs-arbeiter-verstrahlt/
Anti-Atom-Proteste in Japan
In Japan haben drei Monate nach dem verheerenden Erdbeben und dem folgenden Tsunami sowie dem Beginn der Reaktor-Katastrophe in Fukushima mehrere tausend Menschen gegen die Nutzung der Kernenergie demonstriert. In Tokio und in rund hundert weiteren Städten habe es Kundgebungen gegeben, meldeten japanische Medien. Zugleich gedachten die Menschen in ganz Japan mit einer Schweigeminute der Opfer der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe vom 11. März. Nach offiziellen Angaben wurden bislang rund 15.400 Tote geborgen. Etwa 8100 Menschen gelten weiter als vermisst. Ministerpräsident Naoto Kan besuchte das Katastrophengebiet im Nordosten Japans. Dort leben immer noch rund 100.000 Menschen in Notunterkünften.
www.dw-world.de/dw/function/0,,83389_cid_15148200,00.html