Braunschweigs kleiner "Deutschlandtag" spielt nur regional eine Rolle
Über 1.000 Delegierte aus der Union hat die newsclick vorgestern erwartungsvoll angekündigt. Nur etwa 300 kamen zum so genannten "Deutschlandtag" der JU in die Stadthalle. Sollte sich das Motto der gleichzeitig vor der Stadthalle stattfindenden Streetparade "Goodbye Deutschland" am Ende doch bewahrheiten? Oder spielt sich "Deutschland" gerade woanders ab? Bei Occupy etwa oder bei Echte Demokratie jetzt!?
Über die Streetparade vermied selbstverständlich die Hofberichterstattung jedes Wort, war fast schon zu erwarten. Ja, hier wäre eine zweite echte Tageszeitung sehr wünschenswert.
Auch sonst spielte dieses JUnionstreffen bislang in der überregionalen Presse kaum eine Rolle. Nur das hiesige Lokalblatt widmete ihm gleich drei Artikel - und das täglich. Es vergisst dabei weder auf den Protagonisten, den Braunschweiger OB hinzuweisen noch die Schimpfe auf Rot-Grün, die ja demnächst die Ratsmehrheit Hoffmanns ad acta legen könnten, sofern sie wollen.
Die frühere rot-grüne Bundesregierung
sei mitverantwortlich für die Euro-Krise, weil sie Griechenlands Aufnahme in die Euro-Zone trotz vieler Bedenken mitbetrieben habe, sagte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt gestern Abend vor rund 300 Delegierten. Da bereits Rettungsschirme und Schulden beim Tigerstaat Irland als auch nun in Spanien, Portugal, Italien und, wie sich derzeit abzeichnet, auch unser Nachbarland Frankreich reichlich in die Bredouille geraten, fragt sich, wer für den Beitritt dieser Staaten denn verantwortlich zeichnete? War das etwa auch Rot-Grün? Na ja, in Bierzeltlaune lässt sich halt viel Dunst rüberbringen.
Ach ja, bereits jetzt wird alles auf Rot-Grün geschoben, vorher und selbstverständlich auch nachher. Peinlich, wenn man da aktuell im Rat auch noch mitmacht, denn dann stimmt am Ende ja die Behauptung der CDU ja doch noch.
Mit Kritik an Merkel hielt man sich "heute noch zurück", heißt es, Merkel wird ja erst morgen erwartet. Ob da der Herr OB ihr auch mal so kräftig ins Gesicht sagen wird, was er hier sonst so über die Kanzlerin und die Berliner Politik loslässt? Schließlich hat sie ihm trotz seines angeblichen Finanzgenies die Kommunalwahl versaut, bei der er noch nicht mal kandidiert hat. So'n Mist aber auch! Mißfelder selbst hat ja großspurig bereits im Vorfeld wissen lassen, dass er sich mit Kritik gegenüber der Chefin nicht zurückhalten wird. Man kann also ein wenig gespannt sein, wie die Hähne, die sich gestern noch brüsteten, heute krähen werden.
Zum Thema "Goodbye Deutschland" finden heute ebenfalls Veranstaltungen statt > 22.10 im Veranstaltungskalender des Forums.
Gruß
Helmhut