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Wird Braunschweig TESTGEBIET für alles mögliche?

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12 Jahre 8 Monate her #4862 von Helmhut
TESTGEBIET BRAUNSCHWEIG?

Fast schon wie Karl May-Geschichten:
Häuptling Fremde Feder und Old Schottenhemd McAllister unter Indianern


Die Zeit vor den Wahlen inspiriert nicht nur gewisse Parteien und Politiker zum Fabulieren und Fantasieren, sondern auch das Heimatblättchen. Und mancher schmückt sich sogar mit fremden Federn.


newsclick: "McAllister unter Indianern in Braunschweig"

"McAllister unter Indianern in Braunschweig" titelte heute die Braunschweiger Zeitung und zeigte einen ziemlich hilflos dastehenden CDU-Landeshäuptling inmitten federgeschmückter Kleinindianer vom Stamme der Niedersachsen. Fehlte nur noch ein Marterpfahl, denn wer so unbeholfen in einer Pflichtveranstaltung neben Kindern herumsteht, dem war es gewiss nicht wohl zumute. Bewahren Sie Haltung, Herr Ministerpräsident, es sind nur Kinder, die wollen nur spielen.


Wulff: Häuptling Großes Wort - heute seriöser und Bundespräsident

Vielleicht dachte man auch, weil Vorgänger-Häuptling Wulff auch gerne witzige Käppchen und Kopfbedeckungen und fremde Federn trug, wären Indianergeschichten für den blassen Schotten auch mal nützlich.

Wird Braunschweig jetzt Test-Region
für CDU-Experimente?


Eigentlicher Anlass dieser netten Bildergeschichte war die Sommerreise des Häuptlings, der seine Wahlversprechen unters Volk zu bringen sucht. Dabei soll auch unsere Stadt vielleicht möglicherweise und unter Umständen und noch nicht ganz gewiss eine Rolle spielen. McAllister will nämlich vielleicht und möglicherweise und unter Umständen Kindergärten und Schulen zusammenlegen. Dabei ist Braunschweig als möglicher Standort vielleicht und unter Umständen und möglicherweise für Test- oder Modellversuche im Gespräch.

Derzeit scheint irgendein Hinterzimmerspezialist unsere Stadt wie sauer Bier zu Testversuchen anzupreisen. Erst kürzlich wurde bekannt, dass in Thune radioaktiv kontaminierte Asselauge versuchsweise und in Tests dekontaminiert und als Feststoff dann weiter durchs Land transportiert werden soll. Und nun ein Schultest.

Die Landesregierung möchte eine Zusammenführung von Kindertagesstätten und Grundschulen erproben
[url] http://www.okerwelle.de[/url]
t-online.de
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"Wir müssen mal schauen, ob wir das schon in 2012 schaffen", sagte er am Mittwoch bei einem Besuch eines Kindergartens in Braunschweig im Rahmen seiner Sommerreise. Bereits während seiner Reise nach London im März hatte McAllister das Vorhaben angekündigt. "Damals sprach er allerdings noch von einer Umsetzung nach der Landtagswahl 2013."

bemerkt dann auch die Braunschweiger Zeitung.

Es ist also eine Ankündigung, gar nicht sicher und ähnelt - ähnlich wie die neuen CDU-Oberschulen-Modelle - den langjährigen Forderungen nach frühstmöglicher Bildung aus den Kreisen engagierter Eltern und Pädagogen. Ähnelt, wie gesagt, denn mit dem Einbinden der Kitas in die Haupt- und Grundschulen kauft man sich bequem eine Nachmittagsbetreuung ein, die von den Eltern ohnehin schon lange gefordert wird. Mit verbesserten Bildungsangeboten und -inhalten hat das jedoch noch lange nichts zu tun.

Test am Wahlvolk

Aber diese Ankündigungen sind wohl selbst ein Test, um zu sehen, wie diese erneute Neu-Etikettierung beim Wahlvolk so ankommt, denn es steht, siehe oben, ja nichts fest und möglicherweise sind diese Fantasien nach der Wahl bereits wieder wegen neuer Tests und Ideen längst überholt. Wer an einem besseren Übergang zwischen Kindertagesstätte und Schule wirklich interessiert ist, hat ja bereits das bewährte Gesamtschul-Modell und muss seine Kinder nicht als Bildungsversuchskaninchen der CDU ausbilden lassen. Die Eltern entscheiden doch längst, wozu braucht es noch diese Testveranstaltungen? Gebt Ihnen weitere Integrierte Gesamtschulen, mehr Schulplätze in Gesamtschulen und schon hätte die CDU bessere Wahl- und die Kinder mehr Bildungschancen.

Die GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft) übt indes ihrerseits Kritik am CDU-Bildungssystem:
"Die Kritik der UN an den frühen Bildungswegentscheidungen macht deutlich: Das gegliederte Schulsystem in Deutschland muss endlich überwunden werden“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der GEW, Marianne Demmer, in Frankfurt. „Wir unterstützen zudem die Forderung, das Problem der Schulabbrecherinnen und Schulabbrecher endlich anzugehen.“
( Pressemitteilung GEW 07.07.11 )

Und während Häuptling Schottenhemd seine Sparbildungs-Modelle in Sommerlaune unters Volk bringt, steckt sich sein Partei-Bruder "Fremde Feder" im Kultusministerium in arger Bedrängnis. Kultusminister Althusmann (CDU) steht unter Verdacht, das getan zu haben, was jedem Schüler eine Sechs einbringt - abgeschrieben! Und dafür hat er dann sogar noch einen Doktortitel eingeheimst. Wenn das mal kein Vorbild wird.


Doktorhut für Hochstapler
www.hilfreich.de/doktorhut-selber-basteln_7827

Fernanalyse der Doktorarbeit durch Fans - deshalb Althusmann optimistisch!

Bruder Fremde Feder hingegen sieht nur einige "Handwerkliche Schwachstellen". Unter Schülern heißt das "schlecht gespickt!".
Besonders witzig, Althusmanns Kriterien für die Einschätzung der eigenen Leistungen. Er selbst spricht einerseits bereits von Affäre, vor Tagen redete er noch von einer Kampagne gegen ihn, (was die Braunschweiger CDU auch brav in ihre Homepage übernommen hat), andererseits ist er beruhigt, weil Fans ihm sagen, alles nur eine Farce.

"Althusmann selbst betonte dagegen seine Gelassenheit angesichts der Affäre (!). In den letzten Tagen habe er zwar viel Gegenwind, aber auch einiges an Zuspruch erlebt, sagte Althusmann. Viele hätten ihm geschrieben, dass sie die Vorwürfe gegen ihn für eine Farce hielten. 'Das Leben geht weiter. Ich bin ein durchweg optimistischer Mensch', sagte er mit Blick auf die Prüfung der umstrittenen Dissertation durch die Universität Potsdam."

( ad hoc news )

Ob die vielen Zuschriften recht haben? Bisher ist es doch nur Althusmann, der genau wissen müsste, was er abgeschrieben und nicht als Fremdtext deutlich gemacht hat. Vielleicht hat er auch selbst keine Ahnung und die Arbeit wurde von anderen verfasst, dann wäre seine Reaktion halbwegs verständlich, sich auf fremden Zuspruch zu berufen. Er muss sich doch nicht von Fans sagen lassen, dass das Ganze eine Farce ist und deshalb erst beruhigt sein.[/size]

Gruß
Helmhut

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