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Zur Person des Oberbürgermeisters Gert Hoffmann

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14 Jahre 3 Monate her #733 von Ulenspiegel
Um die Diskussion im Thread "Atommüll - demnächst in Braunschweig" nicht überwiegend zum Thread über die Person bzw. die parteiliche Vergangenheit des OB mutieren zu lassen, denn dazu ist das Thema "Braunschweiger Atommüll" weitaus wichtiger, gestatte ich mir, hier einen gesonderten Thread zu eröffnen.

Hier kann dann erörtert werden, inwieweit die ehemalige NÜPD-Zugehörigkeit und Mitarbeit des OB von Belang ist ...

denkt Ulensp :unsure: egel

Ist die NPD-Zugehörigkeit unseres OB als "Jugendsünde" zu bewerten?
Dazu hier die bisherigen Äußerungen:

klaus_marwede schrieb:

Hallo,

ich habe da mal eine Bitte ... Ich bin für Kritik - auch für harte Kritik ... aber dass einer in SEHR jungen Jahren mal bei der NPD war diskreditiert ihn nach über 40 Jahren irgendwann nicht mehr.

Und damit mich jetzt keiner für einen Hoffmann-Freund hält: Ich fordere ihn immerhin zum Rücktritt auf ;-) Aber wegen heutiger Fehlleistungen und nicht wegen einer Jugendsünde.

www.querumer-forst.de/?page_id=1330

Hatte ich eigentlich schon gesagt, dass ich in ganz jungen Jahren mal sowohl die CDU als auch die FDP ausprobiert habe? Ich wurde erst viel später links ... aber die Sozialdemokraten wollten mich dann nicht haben ... als ich mal ernsthaft Kritik zu äussern hatte wollten die Roten genauso nicht zuhören wie es hier in BS die schwarzen nicht tun ... Die haben dann meine CDU-Vergangenheit ausgegraben und mich rausgeworfen ;-)



Mein Appell: Lasst uns bemüht sein einen besseren politischen Stil aufzubringen als der Oberbürgermeister ... aber auch einen besseren als die SPD-Oberen in Goslar ... die übrigens mittlerweile an ihrem politischen Offenbarungseid arbeiten:

VG der Klaus



Rosenbaum schrieb:

klaus_marwede schrieb:

Hallo,

ich habe da mal eine Bitte ... Ich bin für Kritik - auch für harte Kritik ... aber dass einer in SEHR jungen Jahren mal bei der NPD war diskreditiert ihn nach über 40 Jahren irgendwann nicht mehr.

Und damit mich jetzt keiner für einen Hoffmann-Freund hält: Ich fordere ihn immerhin zum Rücktritt auf ;-) Aber wegen heutiger Fehlleistungen und nicht wegen einer Jugendsünde.


Hallo Klaus,
1. Ich denke nicht, dass man Hoffmanns NPD-Aktivitäten unter "Jugendsünde" wegbuchen kann.
"SEHR jung"??? Er war da kein Jugendlicher mehr, sondern bereits 23- jähriger Jura-Student.
Weiterhin war er nicht etwa von einer Nazi-Bewegung damals in Göttingen quasi mitgerissen worden, sondern er hat die NPD-Studentenorganisation damals aufgebaut, war in Göttingen deren Vorsitzender und bundesweit Vize-Vorsitzender.

In Braunschweig trat er mit dem damaligen NPD-Bundesvorsitzenden von Thadden auf.

Soviel zu Deiner Verniedlichung als NPD-"Jugendsünde" Hoffmanns.

2. Hoffmann erinnert in seinem ganzen Treiben aktuell in Braunschweig an einen antidemokratischen Winkel-Advokaten, wie auch gerade das aktuelle Beispiel der Rollenverteilung zwischen Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und Flughafengesellschaft illustriert.

Gern können wir die Diskussion darüber hier an konkreten weiteren Beispielen fortsetzen.
Vieles wurde bereits im alten BIBS-Forum dargestellt, aber lass uns das ruhig noch einmal aufarbeiten; dann können wir vielleicht auch gleich mit Deine These beleuchten, die Braunschweiger Zeitung würde zu Unrecht als (parteiliche) Bürger(meister)zeitung dargestellt.

Nur zu.


klaus_marwede schrieb:

Hallo Peter,

die Frage bleibt aber trotzdem ob man ihn erfolgreich angreifen will ... Und mit der NPD-Vergangenheit wird das schwierig. Die Braunschweiger haben ihn ja in dem Wissen gewählt, dass es so ist wie es ist ...

Was ich noch sagen muss - um sicherzustellen, dass ich nicht in der falschen Schublade lande: Ich gehe sogar gelegentlich mit Vorträgen an Schulen und stelle mich ganz konkret Nazi-Themen entgegen:

data.querumer-forst.de/dateien/nazithemen/pillenknick_handout.pdf

Soll heißen ... Nazi-Themen zu verniedlichen ist gar nicht mein Ding. Ich denke nur, dass er heutzutage sicher kein Nazi ist, sondern vermutlich viel eher ein gelungenes Beispiel dafür, dass nicht jeder "Jung-Nazi" am Ende auch wirklich sein Leben lang Nazi bleibt.

So ist er aus einem komplett anderen Blickwinkel fast ein Hoffnungsträger :laugh:

Und damit niemand denkt ich wäre sein Sekundant: Ich möchte dass er zurücktritt!

VG Klaus

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #735 von Ulenspiegel
klaus_marwede schrieb:

Hallo,

ich habe da mal eine Bitte ... Ich bin für Kritik - auch für harte Kritik ... aber dass einer in SEHR jungen Jahren mal bei der NPD war diskreditiert ihn nach über 40 Jahren irgendwann nicht mehr.

Wieso denn nicht?
Jedenfalls sah er das wohl selbst einst so, darum hat er seine NPD-Mitgliedschaft in seinem öffentlich gesäuberten Lebenslauf auf www.braunschweig.de löschen lassen. Offenbar war er doch selbst der Ansicht, dass das ihn Miskredit bringen kann. Und viele haben dies auch nicht gewusst. Als sie es dann erfuhren, war das Erstaunen doch ziemlich groß, weshalb Hildesheim die Bewerbung diesen "Kameraden" einst abgelehnt hatte, Braunschweig ihn aber dann doch - durch Rechtsanwalt Huck der Braunschweiger CDU zugeführt - willkommen geheißen hat.
Also in Gifhorn und Hildesheim war er bereits damals diskreditiert - aus Kreisen der dortigen CDU selbst, war er offensichtlich nicht tragbar.

Wieso sollte das in der Braunschweiger Bevölkerung anders sein? Es sei denn, die Braunschweiger wüssten's nicht. Und so war's ja dann auch.

Muss hier Peter zustimmen, wie bereits in mehreren Recherchen zusammen getragen, wäre hierbei der Eindruck eines dummen Jungenstreichs oder gar einer Jugendsünde ein wenig vereinfacht wieder gegeben.

> siehe dazu auch hier:
bibs.kostenloses-forum.tk/bibs-about398.html&highlight=tagebuch

Jugendsünde nur dann, wenn man damit aufhört
Und selbst wenn, dann wäre unter einer "Jugendsünde" doch wohl eher sowas wie das Eingeständnis von Fehlern oder Fehleinschätzungen zu verstehen, von denen man sich aktuell oder im Laufe der Zeit deutlich distanziert hätte.

Bei genauerer Betrachtung jedoch, und da stimme ich Rosenbaum erneut zu, erkennt man in Hoffmanns aktueller und vergangener politischen Tendenz und Arbeit stets noch das geschichtsrevisionistische Verhalten und die alten Ansichten von damals. Von daher hat er der Idee nie ganz abgeschworen.

Er befördert mit Kaiserlicher Ottomanie, Reiterstandbildern, Schlossattrappen, Brunonia-Weihe, Abschaffung des FBZ als Jugendkulturtreff, Großregionsidee unter dem Deckmäntelchen "Braunschweigs Ruhm zu Ehren" eher Geschichtsrevisionismus statt moderner angemessenen, nachhaltige und zukunftsorientierte Strömungen. Das Konservieren alter Methoden aus Kaiserszeiten - unterstützt von Borek, Biegel, Sehrt und weiteren Helfern im Stadtmarketing - sind nicht zukunftsorientiert, passen aber oftmals merkwürdigerweise zu einer konservativen Politik von Traditionalisten, die möglicherweise hier vor Ort auch ein wenig Anklang finden mag, wie Marwede andeutet.

Es ist also nicht die wesentliche Frage, ob Hoffmann einst nationalistisch orientiert war, sondern inwiefern er es noch heute ist, denke ich.

Und damit mich jetzt keiner für einen Hoffmann-Freund hält: Ich fordere ihn immerhin zum Rücktritt auf ;-) Aber wegen heutiger Fehlleistungen und nicht wegen einer Jugendsünde.[...]


Ich persönlich halte nicht jemand per se für einen Hoffmann-Freund, nur weil er das hier sachlich zu diskutieren wünscht.
Nur mit dem sogar von Hoffmann geprägten Begriff "Jugendsünde" (hätte er wohl gern!) macht man es sich m.E. doch zu einfach.

klaus_marwede schrieb:

Hallo Peter,

die Frage bleibt aber trotzdem ob man ihn erfolgreich angreifen will ... Und mit der NPD-Vergangenheit wird das schwierig. Die Braunschweiger haben ihn ja in dem Wissen gewählt, dass es so ist wie es ist ...


Mag wohl sein, aber viele waren es nicht, wenn man das Wahlergebnis betrachtet. Fakt ist, die meisten haben ihn weder gewählt (Nichtwähler/Wähler anderer Parteien), und viele haben eher nicht gewusst, woher der neue CDU-Kandidat politisch in Wirklichkeit kommt.

[...] So ist er aus einem komplett anderen Blickwinkel fast ein Hoffnungsträger :laugh: [...]


Diese Gefahr besteht zweifelsfrei, es fragt sich jedoch, ob man nicht indirekt auch mitmacht, in dem man das Verschweigen der Hoffmann-Befürworter über diesen Hoffmann'schen Lebensabschnitt teilt.

Aufklärung ist seriöser als Mitschweigen
Ist es nicht seriöser, die Dinge beim Namen zu nennen und evt. Bewunderer davon zu überzeugen, worin die aktuellen Ideen des OB denn eigentlich wurzeln? Aufklärung statt Schweigen ist seriöser, damit man sich am Ende nicht noch nachsagen lassen muss, man wäre der gleichen Meinung gewesen, warum hätte man sonst geschwiegen? ...

meint Ulenspiegel
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von Ulenspiegel.

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #738 von Rosenbaum
Klaus, die jetzt von Dir in Feld geführte Läuterung Hoffmanns vom NPD Gedankengut, die beispielhaft einer gelungenen Resozialisierung eines ehemaligen Nazis entspreche, geht nun gar nicht.

1. War Hoffmann bereits gutbürgerlich ein in der Ausbildung befindlicher Jurist, als er den NPD Studentenbund mit erschuf;

2. bewegte er sich gegen Ende der sechziger Jahre in einem Netzwerk von gutbürgerlichen Alt-Nazis (Beispiel v.Thadden).

Die taktischen Varianten, entweder menschenfeindliche und antidemokratische Gesinnungen in einer offen Nazi-ähnlichen Organisation zu betreiben oder aber das doch taktisch lieber in anderen Parteien zu versuchen, sagen doch nichts über einen Gesinnungswandel Hoffmanns aus.

Im Gegenteil, nach der Wahlniederlage der NPD hat er ja sogar schriftlich niedergelegt, dass seine Tage noch kommen werden (siehe: "Wir Jungen stehen zur Sache...").
Davon hat er sich übrigens bis heute nicht distanziert, weshalb er ja auch jetzt noch ab und an als "alter Kamerad Hoffmann" von der NPD-Niedersachsen vereinnahmt wird, siehe >> "NPD hofiert Hoffmann" <<

Soviel zunächst zu diesem Teilaspekt angeblicher Läuterung Hoffmanns von alten Grundüberzeugungen.
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von Rosenbaum.

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #739 von Daniel
Rosenbaum schrieb:


Im Gegenteil, nach der Wahlniederlage der NPD hat er ja sogar schriftlich niedergelegt, dass seine Tage noch kommen werden (siehe: "Wir Jungen stehen zur Sache...").
Davon hat er sich übrigens bis heute nicht distanziert, weshalb er ja auch jetzt noch ab und an als "alter Kamerad Hoffmann" von der NPD-Niedersachsen vereinnahmt wird.
.


Nur mal so zum Nachlesen, was dieser Nazi für einen Müll von sich gegeben hat :

Nachdem die NPD 1969 den Einzug in den Bundestag nicht schaffte, kommentierte Hoffmann das Ergebnis in den „Deutschen Nachrichten“: „Wir Jungen stehen zur Sache - Stärker noch auf die deutsche Jugend setzen“ lautet die Überschrift des Artikels. Den Grund für das schlechte Abschneiden der NPD sieht er in der „Manipulation durch die Meinungsinstitute“ und die angebliche „Hetz- und Verleumdungskampagne in Presse, Funk und Fernsehen“ und des „APO- und DGB-Terrors“. Er schreibt weiter: „Die NPD muß nicht um ihrer selbst, sondern um des deutschen Volkes willen die Partei der denkenden und schaffenden Jugend werden … Wir haben nur die erste 'Schlacht' verloren: Uns gehört die Zukunft – diese Gewißheit läßt auf unsere Stunde warten!“.
Quelle

Besonders der letzte Satz erinnert mich irgendwie an Göbbels :blink:

Gerade gefunden , Dank an Ulenspiegel !

Daniel
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von Daniel.

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14 Jahre 3 Monate her #741 von klaus_marwede
Hallo,

vielleicht finden wir ja eine gemeinsame Position: Ich finde es ja nicht gut dass es so ist, - ich finde es nur unangebracht, dass man jemanden 40 Jahre lang mit einer politischen Fehlleistung konfrontiert. Vielleicht macht man ihn damit ja auch zu dem was er ist ...

Wo wir einig sind: Wer solche Fehler gemacht hat, der muss damit offensiver umgehen. Der muss viel mehr als jeder andere Flagge zeigen! Und das bringt mich zu meiner Position:

Wir sollten uns damit auseinandersetzen welche Fehler er heute macht. Wegen einem Fehler von vor 40 Jahren tritt der doch heute nicht zurück! Immerhin ist er ja trotz dieses Fehler in Braunschweig Oberbürgermeister geworden.

Da muss man sich dann schon mal fragen, was für ein Bild man von den Braunschweigern haben soll! Die haben jahrelang auf dieses Thema nicht reagiert, und sie haben ihn gewählt!

Ich kann ja an der Stelle mal sagen, warum ich aus der CDU ausgetreten bin: Es gab da eine Zeit in den 80ern wo die CDU gegenüber rechtsnationalen Themen einfach nicht klar Position bezogen hat - oder schlimmer noch: Sie hat zum Teil ja sogar Position bezogen! Siehe z.B. Doppelpass und Roland Koch ...

Und mich interessiert zu dem Thema eigentlich viel mehr, was heutige CDU-Politiker heute über Ausländer in Deutschland denken ... Meine Position findet sich in meinem Vortrag (siehe oben) ja deutlich wieder: Wir werden in maximal zwei Jahrzehnten jedes Migrantenkind brauchen, das in Braunschweig leben möchte! Und damit es das möchte braucht es mehr Gastfreundschaft gegenüber Zuwanderern.

Also: Lassen wir doch die Nebenkriegsschauplätze - noch dazu wenn sie 40 Jahre alt sind - und fragen wir lieber die heutigen CDU-Politiker ganz konkret was sie über Ausländer in Braunschweig bzw. in Deutschland denken!

Ganz konkret: Fragen wir doch zum Beispiel mal Frau Mundlos, was sie nach den Hakenkreuzen auf dem Haus von Türken in Thune unternommen hat! Sie war damals der Meinung im Grunde keinen Handlungsbedarf zu haben. Sinngemäß zitiert: In Wenden und Thune gibt es keine Nazis. Das müssen auswärtige Jugendliche gewesen sein ... Was hat sie unternommen für eine Versöhnung mit diesen Nachbarn? Oder hat sie das Thema nur verniedlicht?

Viele Grüße
der Klaus :-)

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #745 von klaus_marwede
Hallo,

an der Stelle sind wir sowieso einer Meinung - und ich versuche ja da auch mitzuhelfen - damit Licht ins Dunkel kommt.

Vielleicht können wir das Thema ja aufspalten in zwei Bereiche:

1) Tut er genug um sich von seiner Vergangenheit zu distanzieren?

2) Tut er überhaupt genug - und vor allem: tut er das richtige?

Auf meiner Webseite werde ich ab jetzt Links zum Thema Oberbürgermeister sammeln. Jeder der was findet, das diesen Herrn transparenter macht möge es bitte hier posten oder mir zuschicken.

VG Klaus M.

Nachtrag: "Jugendsünde nur dann, wenn man damit aufhört" Das unterschreibe ich auch.
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von klaus_marwede.

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