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CDU beantragt 50 Tsd.€ für Vertriebenenverbände

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11 Jahre 2 Monate her #8601 von Ulenspiegel
Natürlich kann Braunschweig Herrn Weil den Besuch beim Landsmannschaftstreffen nicht verbieten. Aber fragen, weshalb man 50.000 Euro zahlen soll...

Bevor wir jedoch weiter diskutieren, sollte Rosenbaum doch mal bitte die Quelle dieser "Braunschweiger CDU-Antragstellung" angeben, bzw. den Antrag, den hier die CDU vorgelegt hat, wenn möglich verlinken. Im verlinkten Ratssitzungsprotokoll der BiBS ist darüber nichts offiziell vermerkt.

Weils Comment

Weil kommentierte damals auch seinen Besuch beim Treffen der Landsmannsschaften wie folgt: " ... Die Landsmannschaft vertritt in erster Linie eine Gruppe von Deutschen, die durch den verlorenen Krieg besonders gebeutelt worden ist. Das anzuerkennen, ist, solange die Betroffenen noch leben, keineswegs ehrenrührig. Es gehört sich sogar in gewisser Weise.

Dass ihre zweijährigen Treffen mit Geld aus der Landeskasse unterstützt werden, darf man zum Lastenausgleich rechnen, mit dem solche Schicksale von der Solidargemeinschaft gemildert werden. Das deutsche Volk als Ganzes ist für den Krieg verantwortlich, also müssen auch die Lasten wenigstens ansatzweise verteilt werden."

Dem Treffen ganz fern zu bleiben, wäre nicht angemessen, schließlich teilen nicht alle Mitglieder der Landsmannschaft Pawelkas Ansichten".

Aus dem Kommentar von
Gernot Knödler " Fernbleiben wäre auch falsch "
in der taz vom 13.06.2012

Generell eine ehrenwerte Ansicht, die Weil da als Sozialdemokrat vertritt. Dennoch bleibt die Frage, wenn schon das Land Niedersachsen hier das Treffen alle 2 Jahre mit 50.000 Euro bezuschusst, die Landsmannschaften aber als Vereine aufgestellt sind, also ohnehin für ihre Arbeit bereits Steuervorteile und sonstige Zuschüsse erhalten, weshalb dann auch Braunschweig ebenfalls 50.000 Euro (quasi nochmals den Landesanteil) dazu geben sollte?

Wie anfangs bereits hingewiesen, Quelle wäre hilfreich...

findet
Ulensp!egel

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11 Jahre 2 Monate her - 11 Jahre 2 Monate her #8613 von Rosenbaum
Ulenspiegel schrieb:

..., sollte Rosenbaum doch mal bitte die Quelle dieser "Braunschweiger CDU-Antragstellung" angeben, bzw. den Antrag, den hier die CDU vorgelegt hat, wenn möglich verlinken.


Der CDU-Antrag zur Bezuschussung des Bundes der Vertriebenen wurde erst in der Sitzung seitens der CDU vorgelegt, war daher in keinerlei Haushaltsverlinkungen verfügbar.

Der Antrag wurde mit 7:4 Stimmen im Finanzausschuß abgelehnt, kann aber in der Ratssitzung zur Haushaltslesung am 19.2.1913 wieder eingebracht werden... mal sehen, ob sich die CDU das noch einmal traut.

Inhalt des Antrages

Es war eine Bezuschussung für gleich drei Jahre (also für 1913, 1914 und 1915) mit jeweils 50 Tsd.€ beantragt.
Die Förderung solle als "Anschubfinanzierung" zur "Förderung der Integration von Aussiedlern und Spätaussiedlern in der Stadt Braunschweig"(zit. aus dem CDU Haushaltsantrag) dienen.

Vielleicht noch interessant, dass die CDU auch gleich zwei Vorschläge zur Deckung vorgesehen hatte: Kürzung der Zuschüsse für den Umweltverband BUND sowie für die Brunsviga.
Letzte Änderung: 11 Jahre 2 Monate her von Rosenbaum.

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11 Jahre 2 Monate her #8617 von Ulenspiegel
Rosenbaum schrieb:

...
Inhalt des Antrages

Es war eine Bezuschussung für gleich drei Jahre (also für 1913, 1914 und 1915) mit jeweils 50 Tsd.€ beantragt. ...


;) Ähem, das wäre ja gut, denn dann wäre das ja längst vorbei.
Sicher sind Zuschüsse für 2013, 2014 und 2015 gemeint!

...Die Förderung solle als "Anschubfinanzierung" zur "Förderung der Integration von Aussiedlern und Spätaussiedlern in der Stadt Braunschweig"(zit. aus dem CDU Haushaltsantrag) dienen.

Vielleicht noch interessant, dass die CDU auch gleich zwei Vorschläge zur Deckung vorgesehen hatte: Kürzung der Zuschüsse für den Umweltverband BUND sowie für die Brunsviga.


Klar, dass der rührige BUND denen ein Dorn im Auge ist, da fördert man doch lieber Rückwärtsgewandtes.

Und dass die "grüne" Brunsviga jetzt auch einen auf den Deckel kriegt, ist ebenso klar. Hoffentlich werden die jetzt - nach Streichung der Freien-Träger-Finanzmittel für das Projekt "1913" mit einem wirklich guten politischen Statement aufwarten in ihrer vorgesehenen Musical-Aufführung und damit für einen Schritt in die Moderne sorgen und nicht nur nette Schlager aus der "guten, alten Zeit" säuseln.

Wieder einmal erkennbar, es lohnt sich nicht, mit den Schwarz-Gelben zu kungeln. Am Ende bleibt nur Imageschaden für die als sozial oder umweltfreundlich Geltenden.

Dankt Rosenbaum für die prompte Aufklärung,
Ulensp!egel

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11 Jahre 2 Monate her - 11 Jahre 2 Monate her #8684 von Nachtschatten

"...Die CDU stellte in letzter Minute (also als Tischvorlage) noch einen Antrag auf 50.000 EUR für den Kreisverband des Vertriebenenverbands und schlugen als Deckungsmittel einen Teil der Förderung der Brunsviga vor. Der Antrag wurde abgelehnt...".

Gefunden bei der Piraten Partei: www.piratenpartei-braunschweig.de/2013/02/bericht-aus-dem-finanzausschuss-vom-31-januar-2013/

Also keine Kürzungen bei der "Grünen Brunsviga" und dafür Bezuschußung der "rechtslastigen Mitte", durch unsere CDU.

Danke schön :kiss: !


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Letzte Änderung: 11 Jahre 2 Monate her von Nachtschatten.

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11 Jahre 2 Monate her #8885 von Ulenspiegel
Rosenbaum schrieb:

Der CDU-Antrag zur Bezuschussung des Bundes der Vertriebenen wurde erst in der Sitzung seitens der CDU vorgelegt, war daher in keinerlei Haushaltsverlinkungen verfügbar.

Der Antrag wurde mit 7:4 Stimmen im Finanzausschuß abgelehnt, kann aber in der Ratssitzung zur Haushaltslesung am 19.2.1913 wieder eingebracht werden... mal sehen, ob sich die CDU das noch einmal traut.

Inhalt des Antrages

Es war eine Bezuschussung für gleich drei Jahre (also für 1913, 1914 und 1915) mit jeweils 50 Tsd.€ beantragt.
Die Förderung solle als "Anschubfinanzierung" zur "Förderung der Integration von Aussiedlern und Spätaussiedlern in der Stadt Braunschweig"(zit. aus dem CDU Haushaltsantrag) dienen.

Vielleicht noch interessant, dass die CDU auch gleich zwei Vorschläge zur Deckung vorgesehen hatte: Kürzung der Zuschüsse für den Umweltverband BUND sowie für die Brunsviga.


Zur besseren Beurteilung ein paar
Infos zum Vertriebenenverband

"Studie: Viele Funktionäre im Vertriebenenverband waren Nazis"

Der Bund der Vertriebenen wurde in seiner Gründungszeit im wesentlichen von Nationalsozialisten angeführt. Das geht aus einer Studie des Instituts für Zeitgeschichte hervor, die am Montag in München vorgestellt werden soll. Demnach waren 8 von 13 Mitgliedern des ersten Verbandspräsidiums von 1958 Mitglieder der NSDAP gewesen. Dagegen betrug der Anteil der Parteiangehörigen an der deutschen Bevölkerung laut Studie bei Kriegsende 1945 nur rund zehn Prozent. Die Präsidentin des Vertriebenenbundes, Erika Steinbach , hatte die Untersuchung in Auftrag gegeben".

www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_118713.html

Auch Erika Steinbach ist sehr umstritten. Steinbach soll die beiden Funktionäre daraufhin verteidigt und argumentiert haben, dass Polen bereits im März 1939 mobil gemacht habe.
FAZ.net

Steinbach löste mit dieser als Relativierung des deutschen Überfalls auf Polen und der deutschen Kriegsschuld am Zweiten Weltkrieg aufgefassten Bemerkung in der Sitzung Empörung aus. Aus dem Eklat folgte Steinbachs Verzicht auf einen Sitz im Stiftungsrat.

Wie das die jeweiligen lokalen Verbände hier in der Region sehen, kann den folgenden Statements entnommen werden:

Vertriebene bewerten Steinbach-Verzicht unterschiedlich

In unserer Region haben die Vertriebenen-Verbände rund 10 000 Mitglieder. Die Vorsitzenden bewerteten den Steinbach-Verzicht teils als richtig, teils aber auch als Fehlentscheidung.

Die nachfolgenden Zitate zum Steinbach, Verzicht und Thema "Polen", welches Erika Steinbach mit ihrem damaligen Zitat ausgelöst hatte, zeigen zum einen die Stimmungslage in den einzelnen Regionalverbänden, zum anderen deren Stand zur Vergangenheitsbewältigung.

"Ich bedauere den Verzicht... Der Ton aus Polen war nicht immer freundlich. Wenn wir ihn so angeschlagen hätten, dann würde wahrscheinlich die ganze Welt über uns herziehen. Ich habe kein Verständnis für die polnische Position."
Fritz Folger, BdV-Kreisverband Braunschweig

Der Braunschweiger Gregor Kaluza, Vorsitzender des Deutsch-polnischen Kulturvereins, begrüßt den für ihn überraschenden Verzicht Erika Steinbachs. "Die Kandidatur sei von vielen Menschen in Polen als Provokation empfunden worden".

"Wir sind dafür, dass Frau Steinbach das Stimmrecht bekommt und den Platz im Stiftungsrat übernimmt, der ihr zusteht. Der Verzicht auf die Nominierung ist nicht richtig. Der aktuelle Stand der Dinge sollte noch einmal überdacht werden." Wolfgang Gehrke, BdV-Kreisverband Wolfenbüttel.

"Offene Fragen sollten im direkten Dialog geklärt werden. Und letztlich müssten die deutschen Heimatvertriebenen auch als Opfer angemessen berücksichtigt werden...Der Bund der Vertriebenen (BdV) habe die Nominierung seiner Präsidentin Erika Steinbach für den Stiftungsrat der Vertriebenen-Gedenkstätte in Berlin zurückgezogen, um das Stiftungs-Projekt nicht zu gefährden. Deutsche und Polen beschäftigten sich zu wenig mit der Kultur und der Sprache der jeweils anderen. "Wir müssen mehr aufeinander zugehen." Oliver Dix, Bezirkschef der Vertriebenenverbände in der Region und Präsidiumsmitglied seines Bundesverbands und stellvertretender Landesvorsitzender

Klaus Wiegmann, BdV-Verband Gifhorn: "Mit Blick auf die Beziehungen zu Polen ist die Entscheidung taktisch richtig und klug. Die Bundeskanzlerin hat wohl ein Machtwort gesprochen."

Joachim Bittner, BdV-Kreisverband Helmstedt: "Die Besetzung des Stiftungsrats ist so geregelt, dass alle beteiligten Verbände ihre Personalentscheidungen autonom treffen dürfen. Doch davon kann keine Rede mehr sein. Wir sollten nun abwarten, wie sich die Diskussion entwickelt."

"Im Interesse der Sache war es eine gute Entscheidung."
Walter Blasig, BdV-Stadtverband Peine. Generell sei die Kritik an Erika Steinbach übertrieben. Eine Beteiligung des Bundesverbands der Vertriebenen hält er weiter für sinnvoll.

"Es war der richtige Schritt, auch wenn ich es bedauerlich finde. Denn Frau Steinbach wurde zu diesem Weg gezwungen." Für Voigt ist die Sache aber wichtiger als die Person. "Man muss das, was Menschen erlebt haben, aktenkundig machen. Und das geht nur in einem solchen Zentrum." Als beschämend empfinde er, dass die deutschen Politiker dem polnischen Druck nachgegeben hätten. "Frank-Walter Steinmeier, Renate Künast und Teile der CDU sind für mich Umfaller."
Gerhard Voigt, BdV Wolfsburg.

"Erika Steinbach hat viel für die Verständigung zwischen Polen und Deutschen getan. Sie und der BdV hätten konsequent bleiben müssen." Helmuth Madaler, BdV-Kreisverband Salzgitter. Der 83-jährige Gebhardshagener ist davon überzeugt, dass derjenige, der Steinbachs Position einnehme, ebenfalls Schwierigkeiten bekommen werde. "Der Hass auf der polnischen Seite ist noch zu groß, es kommt aber darauf an, dass man sich heute die Hände reicht."

Quelle: Braunschweiger Zeitung

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