Ja, jeder kann etwas dazu beitragen, endlich gefahrlose, sichere und saubere kostengünstige Energie zu befördern. Das gilt insbesondere für unsere Lokalredakteure hier. Wer nur von gestern ist, könnte hier mal einfach die Klappe halten und weiter über hiesige nichtssagende Volksfestchen parlieren. Damit allein wäre der Energiewende schon sehr geholfen.
Atomenergie: Ewige Arbeitsplätze und Fakten geschaffen!
Schacht-Konrad-Betriebsrat über die erfreulichen Zukunftsaussichten atomarer Arbeitsplätze
"Sozial ist doch, was Arbeit macht - äh - schafft". So der einstige Slogan der Regierungspartei, die erst kürzlich ihre soziale Kompetenz mit einer Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke unter Beweis stellen wollte.
Wenn nur Fukushima nicht noch sozialer gewesen wäre und mit drei explodierenden AKW und den dazugehörenden Kernschmelzen und verstrahlt-glühenden Landschaften und jetzt jeder Menge Aufräumarbeit. Die Japaner mit ihrer Wirtschaftskompetenz haben die deutschen CDU-Pläne um das Vielfache getoppt. Es hätte klappen können mit den ewigen Arbeitsplätzen in Deutschland. Ja, wenn...
Nun müssen die deutschen AKW vom Netz und die Atommüllfrage rückt in den Vordergrund. Wohin mit den strahlenden Produkten dieser Atompolitik? Die Suche nach einem Zwischen- oder Inzwischenlager scheint schwierig, denn niemand möchte die Gefahr vor der Haustür.
So überlegt die Bundesregierung, neben der inzwischen ungeeignet gewordenen Asse II nun auch Schacht Konrad früher zu schließen. Das scheint Anlass genug, wiederholt die Schreckgespenst "Arbeitsplatzverlust" hervor zu holen, dachte sich die
Braunschweiger Zeitung
, die offenbar noch nicht ganz begriffen hat, dass alte Slogan, dass alles, was Arbeit schafft, nicht unbedingt soziale Aspekte hat.
Während landesweit und selbst in Regierungskreisen Debatten über Erneuerbare und die Gefahren der Atomenergie als auch über die Abschaltung laufen, weil sich nach Fukushima klar gezeigt hat, wie risikoreich Atomkraft und damit auch die mit ihr verbundenen Arbeitsplätze sind. Während andere sich Gedanken um die Zukunft unserer Kinder machen, hat das Lokalblatt nichts anderes zu tun als dem Betriebsrat der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern (DBE) eine Plattform zu bieten, um sich über drohende Arbeitsplatzverluste auszulassen.
Größtes Problem dieser Gesellschaft: "Die DBE habe den Auftrag, Konrad vorzubereiten. Mit dem geplanten Abriss von Atomkraftwerken gebe es wegen der Einlagerung des verseuchten Mülls über Jahre hinweg genug zu tun. Ärgerlich findet der Betriebsrat, dass es immer noch keinen Vertrag für die spätere Betriebsführung von Schacht Konrad für die DBE gebe."
Das Gejammer aber hält sich, wen wundert es, in Grenzen. Der DBE sieht's gelassen, "genug zu tun" - dank dieser wunderbaren langen Jahre der Atomlobby-Partei.
Die DBE wird zukünftig noch lange zu tun haben, auch wenn Schicht im Schacht ist. Dann wird eben um-, woanders in Deutschland
gelagert. Was war daran eigentlich unklar und weswegen berichtet die Braunschweiger darüber? Möchte sie etwa die paar Arbeitsplätze "retten" oder lieber eine Plattform, ein Sprachrohr für diese Endlagerbaugesellschaft sein?
Die paar Arbeitsplätze würden ohnehin nur der Region verloren gehen, wenn woanders Zwischen- oder Endlager errichtet werden. Wer weder Asse noch Schacht Konrad-Atommülllager vor der Tür möchte, wird diese Arbeitsplätze allzu gerne auch den Bayern gönnen. Dafür werden aber wesentlich mehr neue Arbeitsplätze im Bereich der Erneuerbaren folgen, weil man offensichtlich zukünftig nicht mehr mit Kohle, Uran und Erdöl die Umwelt verpesten kann, denn alle diese Ressourcen sind ja endlich, wie wir wissen. Und wie wir auch wissen, hat hier die Atomregierung entschieden zu wenig getan.
Daher heißt es, sich endlich dort an die Arbeit zu machen, was zukünftig auch brauchbar ist und nicht diejenigen, die uns das eingebrockt haben, künstlich weiter zu beatmen mit Meldungen von gestern aus der gestrigen Welt der Dinosaurierenergien, liebe Redakteure[/size]
Frau Mundvoll