Erneuerbare - Bundesregierung spielt faul

Von wegen Erneuerbare und Forschung:
Die Bundesregierung spielt faul
KOMMENTAR von Hanno Böck, Redakteur von klimaretter.info

"3,4 Milliarden für Zukunftsenergie" - so lauten Nachrichtentitel nach der Verkündung des Energieforschungsprogramm der Bundesregierung. Die Falschmeldung verbreitet sich bis zur internationalen Nachrichtensender Bloomberg. Die Bundesregierung hat erfolgreich verwirrt. Sie behauptet zwar nichts Falsches, verzerrt aber drastisch die Tatsachen.

Die Bundesregierung hat ein Forschungsprogramm für die kommenden Jahre beschlossen. Bis 2014 sollen 3,4 Milliarden in die Energieforschung fließen – nicht, wie manche Medien schreiben, in die Energiewende. Nur ein Teil der Gelder ist für Erneuerbare, Speichertechnologien oder moderne Stromnetze vorgesehen. Ein knappes Drittel der Gelder fließt in die Nuklearforschung – der Großteil in den Kernfusionsreaktor ITER in Frankreich. Auch die CCS-Technologie, mit der Kohlekraftwerke grün gewaschen werden sollen, wird weiter gefördert, ebenso der Bau "effizienterer" fossiler Kraftwerke..."

Noch mehr Geld für Kernfusion
+ 02.10.2011 + Die EU plant, Agrargelder für ein Kernfusions-Projekt umzuwidmen. Demnach sollen 450 Millionen Euro genutzt werden...
sonnenseite.kjm4.de/ref.php?id=7de151a13209ms281

Wir sind noch nicht am Ziel

Während man in uns in Deutschland weismacht, man habe begriffen und wende sich nun Erneuerbaren und dem Ausstieg aus der gefährlichen Atomenergie zu, steckt man hinterrücks der Atomindustrie weiter Gelder zu. Das ist bei den so genannten Hermes-Bürgschaften für ausländische AKW so und auch bei den Finanzierungen der Fusionsforschung so. Dort sollen jetzt sogar Gelder, die für die Agrarwirtschaft vorgesehen sind, lieber in die Kernfusionsforschung wandern.

Kalter Traum von Kernfusionen

Der Traum, die Fusion zu beherrschen, sie aber ungefährlicher zu machen, das heißt, sie irgendwie unter Kontrolle zu haben, ist nicht gestorben. Bringt er doch dem, dem es gelingt, die Weltherrschaft. So wie einst das Ölmonopol weitreichend bei den arabischen Staaten lag, träumt man davon, sich mittels Kernfusion machtpolitisch in der Zukunft zu positionieren und damit den Globus zu regieren. Deshalb ist eher mit einem "weiter so!" zu rechnen. Man möchte nicht davon lassen.

Gruß
Helmhut

Frontal21-exklusiv: Politische Einflussnahme auf den Sachverständigenrat?
Die schwarzgelbe Koalition will den bisher unabhängigen Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) offenbar unter ihren politischen Einfluss bringen...
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Kritik am "Fracking"-Verfahren
Fachleute sehen bei der Ausbeutung deutscher Gasvorkommen in tiefen Gesteinsschichten wegen des Einsatzes von Chemikalien Risiken für das Trinkwasser. Die Zusatzstoffe könnten wassergefährdend und toxisch sein, sagte Dietrich Borchardt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung bei einer Anhörung des Umweltausschusses des Bundestags am Montag in Berlin. Es gehe darum, wie das Trink- und Grundwasser davor geschützt werden könnte. Bei der sogenannten «Fracking»-Methode wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in tiefe Gesteinsschichten gepresst, um das Gestein durch hohen Druck so aufzubrechen, dass das wertvolle Gas entweichen kann. Das Verfahren wird in Niedersachsen seit 35 Jahren angewendet. (dpa vom 21.11.2011)