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AGRARWENDE - Umdenken gefordert!

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11 Jahre 2 Monate her #8787 von Ulenspiegel
Zum Thema AGRARWENDE

Grüne fordern Umdenken: Mehr auf Verbraucher und Landwirte achten

Der designierte niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Grüne) hat am Dienstag ein Umdenken in der landwirtschaftlichen Produktion gefordert. «Wir müssen mehr auf die Wünsche der Verbraucher, der Kommunen und der Landwirte eingehen», sagte er am Morgen in einem Gespräch mit dem Radiosender NDR 1 Niedersachsen. So habe der verstärkte Protest gegen die industrialisierte Landwirtschaft in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die Akzeptanz für Massentierhaltung und Großbetriebe abgenommen habe. «Wir wollen Agrarland Nummer eins bleiben. Aber nachhaltig, zukunftsgerecht und indem wir das Potenzial neuer Märkte erkennen.»

Beschränkung der finanziellen Mais-Förderung

Niedersachsen plant nach Angaben des designierten niedersächsischen Agrarministers Christian Meyer (Grüne) eine Beschränkung der finanziellen Mais-Förderung. «Wir werden eine Bundesrats-Initiative starten, um diese Überförderung von Mais bei Neuanlagen zu reduzieren», sagte Meyer im dpa-Gespräch. Gemeinsam mit der SPD solle die hohe Förderung für Mais bei Biogas-Anlagen deutlich reduziert werden. Reststoffe und Alternativen wie Wildpflanzen und Blühpflanzen sollen verstärkt gefördert werden und für mehr Fruchtfolgen sorgen. Angesichts des Pferdefleisch-Skandals forderte Meyer zudem eine verbesserte Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel.
(dpa-Meldung vom 12.02.2013)

;) Offenbar hat der jüngste Protest "Wir haben es satt" Wirkung getan, gut so! Und endlich hat man erkannt, dass Kraut und "Unkraut" sowie Pflanzenabfall genau so gut Energie produzieren können. Mann, Mann, das hat aber lange gedauert...

sieht
Ulensp B) egel

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11 Jahre 2 Monate her - 11 Jahre 2 Monate her #8797 von Ulenspiegel
Nicht artgerecht? Schweinehalter in der Kritik

"Im Raum Südoldenburg sollen die Schweine alles andere als artgerecht gehalten werden.
Die Bilder sollen ein buchstäblich wahres Schweineleben zeigen: Tierschützer haben nach eigenen Angaben in Schweinemastbetrieben im Raum Südoldenburg gedreht und dabei Zustände entdeckt, die einem den Appetit auf das nächste Schnitzel verderben können..." www.ndr.de/regional/niedersachsen/oldenburg/schweine209.html

Laut der Organisation Animal Rights Watch (ARIWA), die das Material dem ZDF (Frontal21) für einen Beitrag zur Verfügung stellte, sollen die Tiere so fixiert mehrere Wochen ausharren müssen.

Merkwürdiges Statement der Züchter: "Gesetzesverstoß auf Bildern nicht zu sehen!" :laugh:

Hier geht es zur Petition gegen diese Sauerei > Illegale Käfighaltung von Schweinen stoppen!
Letzte Änderung: 11 Jahre 2 Monate her von Ulenspiegel.

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11 Jahre 2 Monate her #8811 von Ulenspiegel
Offenbar: Verbraucher wollen lieber krankes Pferdefleisch essen?!

Wir haben einen neuen Skandal. Aber weniger, weil uns eine Kette geldgieriger Unternehmen gesundheitsbedenkliches Pferde- statt Schweine- oder Rindfleisch unterjubelte, sondern generell, weil man immer salopp behauptet: Wir, die Verbraucher seien daran alleine selbst schuld.

Lasst uns nicht nur Ross, sondern auch Reiter nennen
Nun, sie haben einen Verdächtigen für den Pferdefleischskandal identifiziert : Es ist der holländische Jan Fasen. Dieser sah seine Chance unten in Rumänien (wo ja unsere meiste Biokost herkommt, weil noch unverfälscht blühende Landschaften), wo er Pferdewirte ausmachte und sie dazu bewog, ihre Rösser zu schlachten. Das übrigens medikamentenangereicherte Fleisch verkaufte der fliegende Holländer dann nach Frankreich, was ja weiter nicht schlimm ist, denn in Frankreich ist es ganz üblich, Pferdefleisch zu essen. Es gibt dort unzählige Pferdemetzgereien, ganz normal also. Problematisch: Das mit Medikamenten durchsetzte Fleisch kann beim Menschen Darmblutungen auslösen.

Allerdings hat Fasen das Pferdefleisch in Frankreich als Rindfleisch "umetikettieren" und dann in der Weiterverarbeitung wohl in die Lasagne umfüllen lassen.

Jan Fasens Unternehmen, die "Draap Trading Ltd" ist eine - aus steuerparadiesischen Gründen - auf Cypern registrierte Firma, mit Sitz in Antwerpen/Belgien, wird zudem aus den ebenfalls steuerparadiesischen britischen Jungfrauinseln gesteuert.

Und - man staune - der Eigentümer ist Anfang letzten Jahres schonmal wegen Pferdefleisch-als-Rindfleisch-Labelns verknackt worden. So neu ist der angebliche Skandal dann also doch nicht!

Tiefkühl-Lasagne von Skandalfirma lagert in Verden

Jetzt kommt die französische Firma Comigel ins Spiel. Diese haben wohl die Umverpackung übernommen. Das zeigt, beide Firmen waren da wohl involviert, wussten also Bescheid. Deren Tiefkühl-Lasagne lagert auch in Niedersachsen.

Das Unternehmen Nordfrost in Verden hatte Produkte "einer Firma aus Nordrhein-Westfalen" (die deutschen Medien trauen sich kaum, Ross & Reiter zu benennen, wie man sieht), die mit den Produkten beliefert wurde, im Lager. Die Ware wurde inzwischen von den Behörden gesperrt. Proben aus Untersuchungen werden derzeit in NRW untersucht.

Das Kühlhaus sei aber nicht komplett gesperrt worden, stellte der Niederlassungsleiter von Nordfrost auf dapd-Anfrage am Donnerstag klar. "Das läuft hier alles seinen normalen Gang", sagte er. Bereits vergangene Woche seien die Produkte von Kundenseite gesperrt worden, am Donnerstag - die Behörden waren auch hier irgendwie zögerlich - schließlich auch von den Behörden. Insgesamt lagern in dem Kühlhaus nach Angaben des Niederlassungsleiters Produkte von 30 verschiedenen Kunden.

Pferdefleisch bei EDEKA und REAL

Lasagne-Packungen von zwei französischen Herstellern (Comigel?) waren aufgefallen, weil sie Pferde- statt des ausgewiesenen Rindfleischs enthielten. Am Mittwoch war erstmals auch in Deutschland nicht deklariertes Pferdefleisch in Tiefkühl-Lasagne der Supermarktkette Real nachgewiesen worden.

;) Von REAL wissen wir ja bereits, dass auch die schon mal Gammelfleisch umetikettieren. Hatten wir fast schon vergessen, was?

Das Unternehmen rief das Nudelgericht "TiP Lasagne Bolognese, 400 g, tiefgekühlt" daraufhin zurück. Am Donnerstag fand auch Edeka in der Tiefkühl-Lasagne seiner Eigenmarke "Gut & Günstig" nach eigenen Angaben "geringe Mengen Pferdefleisch".

Das ganze klingt wie - ich kann mir einfach nicht helfen - Fleischmafia!

Es wirkt so, als hätte man sich bereits vor Jahren geeinigt, dass man um jeden kleinen Marktanteil kämpft bis zur Müllverarbeitung zu "günstig"-Lebensmitteln. Dies war das Huhn, das immer vor dem Ei da war. Nicht der Verbraucher hat sich das gewünscht, erdacht oder ausbaldowert, nein, die Unternehmen tun so etwas, eben um Marktvorteile zu gewinnen. Denn der Billigste wird natürlich beachtet, weil man davon ausgeht, dass unsere staatlichen Institutionen da auch genau hingucken, weil wir doch dafür angeblich so strenge Regeln haben und so...

Genau deshalb kaufen wir dann preisgünstigere oder billigere Angebote. Wir denken, Müll, Gesundheitsschädliches, Verdorbenes, falsch Deklariertes, Schummelware und dgl. käme bei uns gar nicht über die Ladentheke noch ins Lager.

Aber wer so eine Ministerin wie Aigner hat, der lehnt dann Ampelsysteme für gute Lebensmittel oder Kontrollen eher ab, dezimiert Kontrolleure und predigt "freiwillige Selbstkontrolle". Diese hat nun nachweislich am schlechtesten funktioniert.

Rosstäuscher unter sich - Staat mischt da mit

Fazit: Wir wurden getäuscht, nicht nur von den Falschetikettierern oder der Fleischmafia, sondern vor allem von unseren angeblich so streng kontrollierenden Politik und Behörden. Letzteres ist der eigentliche Skandal...

findet

Ulensp!egel

Niedersachsens Verbraucherschutzminister fordert bessere Überprüfung

Als Reaktion auf den Pferdefleisch-Skandal forderte der designierte niedersächsische Verbraucherschutzminister Christian Meyer (Grüne) eine bessere Überprüfung von Fleischlieferungen. "Wir brauchen dringend europaweit verstärkte Kontrollen, um den internationalen Handel mit Fleischprodukten besser in den Griff zu bekommen", sagte der Grünen-Politiker der Zeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Darauf werde er künftig auf Bundes- und Europaebene dringen.
t-online

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11 Jahre 2 Monate her #8814 von Ulenspiegel
TIPP für den erfolgreichen Hobby-Angler
Mit Psychopharmaka die Fische füttern

Über die Abwässer der Haushalte gelangen Tonnen von Arzneiwirkstoffen in die Umwelt: Hormone, Schmerzmittel oder Psychopharmaka zum Beispiel. Letztere können das Verhalten von Fischen verändern, fanden schwedische Forscher heraus.

Die Fische wurden aktiver, mutiger

Und gleichzeitiger weniger sozial als die Fische einer Kontrollgruppe. Sie verließen ihre Verstecke und wagten sich allein in neue, potenziell gefährliche Gegenden.


Toll, man könnte auch hier das Wort "mutiger" spielend leicht gegen "dümmer" eintauschen, das träfe es dann besser.



Offenbar grassiert das dann auch unter Menschen und wäre auch gut für mutigere, weil asozialere Rekruten einsetzbar. Mal sehen, wann die amerikanischen Labors das als Geheimwaffe gegen Terror einsetzen ...

rätselt
Ulensp?egel

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11 Jahre 2 Monate her #8917 von Ulenspiegel
NIEDERSACHSENS DESIGNIERTER AGRARMINISTER CHRISTIAN MEYER (GRÜNE) ÜBER DIE AGRARWENDE
„Wir wollen überzeugen“
Eine neue, nachhaltige und ökologisch-vertretbare Landwirtschaft lässt sich nicht befehlen – aber mit Anreizen auf den Weg bringen.

" ... Es ist klar, dass einige Funktionäre lieber einen CDU-Minister gehabt hätten. An der Basis ist das Bild aber ein anderes: Den Grünen wird in Niedersachsen mehr Landwirtschaftskompetenz zugetraut als jeder anderen Partei. Und ich habe sehr viele positive Rückmeldung bekommen – von Ökobauern, aber auch von konventionellen, von Milchviehhaltern und von Rübenbauern: Es hat sich herumgesprochen, dass wir an der Seite von bäuerlichen Betrieben stehen, gegen Finanzinvestoren, die Boden als Spekulationsobjekt aufkaufen, oder für eine Verteilung der Subventionen, von der eine mittelständische Landwirtschaft profitiert

Wir haben eine rot-grüne Mehrheit im Bundesrat, und keine Partei stellt auf Länderebene so viele Agrarminister wie die Grünen. Da wird sich auch Frau Aigner überlegen müssen, ob sie an ihrer Position festhält: Wir unterstützen dabei das von Cioloş geforderte Greening als ökologische Komponente, wir wollen eine Agrarförderung, die gesellschaftliche Leistungen wie Tier und Umweltschutz stärker honoriert.

Wohin soll's gehen?

Wir sind in Niedersachsen – vom Umsatz – Deutschlands Agrarland Nummer 1. Wir können das aber nur bleiben, wenn wir neue Märkte erschließen. Wir dürfen beispielsweise den Bio-Boom nicht länger an uns vorbeiziehen lassen: Da gab’s im vergangenen Jahr sechs Prozent Umsatzwachstum…
… nur in Niedersachsen ist die ökologisch bewirtschaftete Fläche geschrumpft.

In diese Bereiche müssen wir dringend stärker hineingehen. Da müssen wir – wie es Nordrhein-Westfalen tut – Anreize setzen, indem wir die Ökoprämien erhöhen. Und wir würden gerne auch Vorreiter beim Tierschutz sein: Wenn wir hier schneller sind, wenn wir das Schnäbelkürzen stoppen und die Käfighaltung beenden, hat das auch Signalwirkung für Europa.

Allerdings: den Initiativen wird das zu langsam gehen – und wenn ein Maststall genehmigt wird, sind jetzt Sie schuld! meint der Interviewer zu Meyer.

Meyer: "Das glaube ich nicht. Ich kenne viele der Initiativen sehr gut: Die Menschen, die sich engagieren, sind aufgeklärte Bürger. Die wissen, was sich auf Landesebene erreichen lässt, und was nicht. Die sind auch im Stande, zu würdigen, dass wir hier einen einzigartig guten Koalitionsvertrag mit klaren Zielen formuliert haben.

Wir führen in Niedersachsen eine Tierschutzverbandsklage ein, und wir wollen in Kooperation mit den anderen Bundesländern dafür sorgen, den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung zu halbieren: Das ist ein ehrgeiziges Ziel. Auf Landesebene können wir dafür sorgen, dass es einheitliche Umwelt-Standards bei der Genehmigung von Stallbauten gibt: Das wird den Initiativen und den Kommunen helfen. Vor allem aber gilt es, Anreize für die Agrarwende zu schaffen.

Zum Beispiel?

Da hat der Koalitionsvertrag doch eine ganze Menge zu bieten: Das reicht von dem Plan für ein 100-ökologische-Kantinen und ein Schulobstprogramm über die Einführung freiwilliger vegetarischer Tage bis zur regionalen Weidemilchvermarktung.

Und das soll was bringen?

Derartige Pilotprojekte werden den Dialog in Gang setzen, welche Lebensmittelerzeugung wir eigentlich wollen. In der Stadt und auf dem Land. Und das ist das wichtigste. Denn eine neue, ökologische Landwirtschaft lässt sich nicht dekretieren. Ein solches Leitbild muss im Gespräch zwischen Initiativen, Verbrauchern, Verbänden, den unterschiedlichen Gruppen der Landwirtschaft und mit den Kommunen entwickelt werden. Wir wollen überzeugen, damit die Bereitschaft wächst, sich mit uns auf den Weg in eine neue, nachhaltige und ökologisch verträgliche Landwirtschaft zu machen".
taz

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