Anlässlich der "Wir haben es satt"-Proteste...
Was können Sie als Verbraucher dagegen tun?
Immer wieder sei an Sie persönlich, lieber Leser (und ja auch Verbraucher) und liebes starkes Einzelwesen appelliert hinsichtlich der schrecklichen Botschaften, die uns aus Umwelt, Agrarwirtschaft und Lebensmittelmacher
nschaftler erreicht. NUR SIE ALLEIN haben es in der Hand, diese Zustände, die uns Lobbysten mit sehr viel Geld und Einfluss bescheren, zu stoppen! NUR SIE ALLEIN, hören Sie?!
Seien Sie stiller Beteiligter
Seien Sie stiller Beteiligter, ändern Sie nur ihr Verbraucherverhalten. Stille Beteiligte wirken ja bei Aktiengesellschaften ja auch ganz gut, nicht wahr?!
Dazu müssen Sie weder politisch tätig werden, noch protestieren, noch wütend werden. Bleiben Sie nur ruhig und gelassen, das stört doch die dort droben nur unnötig. Sie können ja mit ihrem kleinen Geldbeutel und für sich alleine so wichtige Entscheidungen treffen, heute mal kein Fleisch zu essen oder zu den bislang 1 Prozent Vegetariern oder noch heftiger, zu den Veganern überlaufen. Damit haben Sie's denen da oben dann aber mal so richtig gegeben. Und wenn Sie Glück haben, dann befindet sich weder Scheiße (modern EHEC genannt) noch sonstige Güllereste oder Keime auf ihren rein vegetarischen Tomaten, Salaten und Gurken (regional natürlich nur mit guter Gülle von niedersächsischen Kühen gedüngt) und nichts Genmanipuliertes in ihrem Honig, in ihrem Müsliriegel oder in ihrem Soja-Tofu.
NEULICH auf dem Braunschweiger Wochenmarkt.
Herr Degen von Hagen hofft auf die Nahrungsmittel selbst Einfluss nehmen zu können:
Karikatur "Satiremagazin Eulenspiegel"
Wechseln Sie den Anbieter. Oder sie kaufen, falls sie etwas betuchter sind, einfach nur beim Bauern beziehungsweise Schlachter ihres Vertrauens oder nur mit BIO-Besiegeltes ein. Das ist zwar alles etwas teurer und was der Rest der Welt sich leisten kann, braucht sie nicht so sonderlich zu kümmern, denn SIE haben nun Gutes getan und einige schadstoffbelastete Lebensmittel landen dann bei den Minderbemittelten.
BIO-Logisch entscheiden
Auch Mastgeflügel - meiden Sie es! Lassen Sie sich auf ihrem Fleischspeiseplan doch von freilebenden glücklichen Hühnern beflügeln. Dann hat der Mastproduzent aber so was von Probleme! Dann muss der nämlich seinen Überschuss, den er Tag für Tag produziert in die Dritte Welt für gutes Geld verkaufen und damit den afrikanischen Bäuerleins dort den Garaus machen. Sie sehen, wieviel Einfluss Sie als Einzelverbraucher da haben. Immens!
Für jene Produktdesigner, die kein antiBIOtisches Schweine- oder Hühnerfleisch in die Schwellenländer abführen können, gewährt die EU dann den deutschen Bauern noch ein Taschengeld von Milliarden von Subventionen, um diese Art Argrarwirtschaft über Wasser zu halten. Die gehen ja inzwischen alle ein, weil SIE die rund 50 Hühner im Jahr nicht mehr kaufen und nur noch BIO kaufen. Ach ja, vergessen Sie bloß auch die glücklichen Eier nicht. Die sind wichtig für ihren politisch korrekten Frühstückstisch. Die anderen Eiern aus den Hühner-KZ-Legebatterien sind dann nur noch für die leckeren Fertigprodukte oder ihre handgemachten Nudeln aus dem Feinkostshop zu gebrauchen. Wo die aber sonst noch reinkommen, wissen Sie ja nicht genau, also Vorsicht! Sonst essen Sie sich am Ende doch noch unglücklich.
Vorsicht aber auch, wenn das BIO-Siegel drauf pappt auf den tollen Lebensmittel, die Sie sich als guter bewusster Verbraucher ja gerade gönnen, ist nicht immer biologisch Angebautes und Behandeltes dann in ihrem Kochtopf. Denn auch hier müssen sich ja Lobby und Wirtschaft ein wenig vor Ihnen als Spielverderber schützen. Da haben die also vorgesorgt und dafür gesorgt, dass so ein kleines Etikettchen nicht gegen die Etikette verstößt, auch wenn das Lebensmittel auf konventionelle Weise (also auch mit ein bisschen Gensoja-Fütterung) "produziert" wurde.
Sie sehen, ihr Einfluss als bewusster Einzelakteur ist immens. Also kämpfen Sie ruhig allein und vereinzelt weiter. Dann wird's auch was mit der stillen Revolution auf deutschen Tischen. Und allein das sollte Ihnen ein gutes Gewissen vermitteln.
Seien Sie unpolitisch, seien Sie still - und das guten Gewissens!
Gruß an die gebildete Kaste
der Ernährungsbewussten
Helmhut