Keiner hat was zu verbergen - nur der Staat
Demoüberwachung per Handydaten
Dresden/Braunschweig (dpID) - Ohne Handy geht heute fast nichts mehr. Fast jeder verfügt über ein solches und nutzt es auch reichlich. Nicht mehr wegzudenken!
Das freut offenbar auch die Staatsüberwachung und entlastet die Polizei. Die Technik ist da, warum nicht auch nutzen? So dachten sich wohl Innenminister und Polizei und nutzten die Technik der Handys kräftig - aber anders als gedacht!
Staatliches Hacken: Die Technik ist da, weshalb nicht nutzen?
Wer glaubte, dass Hacken und Daten ausspähen nur von potenziellen Kriminellen betrieben wird und dass sich auch die Polizei lediglich der Handys bedient, um sich bei Großdemos oder Protesten besser zu vernetzen und schneller zu kommunizieren, wird jetzt eines besseren belehrt. Bei Protesten gegen den Neonazi-Aufruf hat die
Dresdner Polizei
zehntausende Handydaten der Teilnehmer ohne deren Wissen schlicht und einfach erfasst und gesammelt.
Da wir ja alle nichts zu verbergen haben, fragen sich nun viele Betroffene, weshalb dann Staat und Polizei dies so geheimnisvoll verborgen haben? Betroffene wollen nun dagegen klagen, wie man hört.
Haben die Braunschweiger auch eine Ortung?
Auch in Braunschweig wurde am 4. Juni 2011 ein kleinerer Pulk von Neonazis in Nähe des Hauptbahnhofes auf einem Parkplatz abgeparkt und durfte sich dort ein wenig sammeln, während am Schlossplatz und anderswo in der Stadt das Bürgerfest "Braunschweig International" auf vollen Touren und mit reichlicher Teilnahme vieler Bürger und Bürgerinnen lief. Auch das Polizeiaufgebot war beträchtlich, überall waren Beamte als auch Fahrzeuge präsent.
Ständige Wegbegleiter - egal was ihr tut und vielseitig einsetzbar - Handy-Ortung bei Demos und aller Art von Protesten
Natürlich werden sich einige der Besucher jetzt nicht fragen müssen, ob sie ihr Handy mithatten und ob auch die Braunschweiger Polizei Anweisung erhalten hat, hierbei fleißig auf Technik und damit auch auf die Handydaten ihrer Bürger zurück zu greifen. Und auch bei anderen Events wie Flashmobs am Schlossplatz oder Demo gegen Assemüll, Schacht Konrad oder Gorleben muss sich sicher keiner - und vor allem nicht die zufriedenen Braunschweiger - sorgen, dass man heimliche Handy- und damit Bewegungsprofile erstellt.
Gut, woanders löst das bereits Fragen, sogar Nachdenken und
Debatten
aus, was für uns Braunschweig nicht unbedingt wichtig ist, weil Dresden ja so unendlich weit weg ist von Braunschweig.
Böse Zungen behaupten nämlich, dass der
Stand der Technik
als auch das Knowhow unserer hiesigen Executive nicht soweit sei, um diese Datenzugriffe zu gewährleisten, aber wer weiß das schon? Besonders jetzt, wo es bundesamtlich eine 10-köpfige sogenannte Kompetenz-Crew namens "Nationales Cyber*-Abwehrzentrum" gibt.[/size]
Gruß
Helmhut
* Wer mit dem Begriff "
Cyber
" nicht rechtes mehr anzufangen weiß. Der existiert seit 1948 und war bis in die frühen 70ern modern gebräuchlich!