Sander vor dem Untersuchungsausschuss
Akten manipuliert - Sanders Rücktritt gefordert!
Karikatur: E. Schröder
(Quelle:
www.asse2.de/
)
“Im Untersuchungsausschuss des Landtages zum maroden Atommülllager Asse herrschte am Donnerstag ein heilloses Durcheinander - alles hing an ein paar Seiten in einem riesigen Aktenberg." - so beschreibt es die
BZ
, als ginge es wirklich lediglich um ein bissel Papier und so'n Kram.
Wichtig bei Akten und Unterlagen ist jedoch keineswegs das Papier, wie wir alle gut wissen, sondern brisante Inhalte, die der niedersächsische verantwortliche Umweltminister bzw. sein ihm unterstelltes Ministerium manipuliert haben sollen. Das ist der eigentliche Eklat.
Wegen fehlender Unterlagen forderte die SPD-Fraktion darum den sofortigen Rücktritt von Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP).
Sander, der am Donnerstag als Zeuge geladen war, sollte durch die Manipulation vor "missliebiger Kritik bewahrt" werden. Die Abgeordneten des Untersuchungsausschusses machten sich sogleich auf die Suche nach den Aktenstücken, heißt es, was wieder einmal zeigt, dass weder Sander noch die Genossen der SPD gut vorbereitet waren. Wenn man jemand Manipulation der Akten vorwirft, sollte man, um stichhaltig und glaubwürdig zu bleiben, bereits die Akten vorliegen und überprüft haben, denke ich.
Das Dokument, um das es gehe, sei aus Sanders Haus und belege, „dass Akten vorenthalten, verstümmelt und verfälscht“ worden seien" - so SPD-Obmann im Untersuchungsausschuss, Detlef Tanke.
CDU und FDP, die eilig nach den monierten Akten forschten, blieben gelassen. „Es ist alles da“, berichtete der FDP-Abgeordnete Björn Försterling. Aber darum geht es ja nicht und deshalb kann diese zur Schau gestellte Gelassenheit am Ende auch nicht zutreffen. Dass die Akten verschwunden wären, wurde ja überhaupt nicht behauptet. Es war von Manipulation, d.h. von Verfälschung und Verstümmelung die Rede.
Siehe dazu >
www.asse2.de/
Entschuldigung - wofür?
Aus der BZ schallt es:
Die Koalitionsfraktionen forderten eine öffentliche Entschuldigung des SPD-Parlamentariers Tanke bei Sander. Der Minister meinte: „Mal schauen, ob der Mann Rückgrat hat.“
Echt witzig! Weshalb gerade die CDU-/FDP-Koalition verlangt, dass Tanke sich bei einem aktenmanipulierenden Minister zu entschuldigen habe, erschließt sich hier nicht. Wenn nachweislich Akten manipuliert sind, lässt sich das u.U. sehr leicht nachweisen, weshalb sich also vor Prüfung bereits entschuldigen? Ein Verdrehen der Sachstände scheint bei CDU und FDP Methode.
Wenn ein Minister jedoch solche Manipulationen nötig hat, dann fragt man sich, wer hier Rückgrat hat und wer eigentlich nicht?...
meint Ulensp¿egel