Salzgitter soll bei Schacht Konrad nicht mehr mitreden
Stadt und Bürger in Salzgitter sollen beim Verfahren von Schacht Konrad als Atommüllendlager nicht mehr mitreden dürfen. Vollzieht sich nach dem Kartell der Energieriesen nun Kartell über Entsorgung ihres Abraums?
Nach Informationen der
Hannoverschen Allgemeinen Zeitung
kann das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)die nötigen Bauanträge jetzt direkt beim Sozialministerium in Hannover stellen. Damit setzt eine auffällige Beschleunigung des Ausbaus von Schacht Konrad als Endlagerstätte ein.
Darauf hätten sich Bund und Land verständigt, kam es gestern aus dem Bundesumweltministerium (Röttgen - CDU). Bis spätestens 2019 hoffe man auf den Einlagerungsbeginn. Das Endlager soll 2,5-Milliarden-Euro kosten, zum größten Teil aus Steuergeldern finanziert.
Bislang liegen rund 120.000 Kubikmeter Atommüll heute in oberirdischen Zwischenlagern – nach dem Abriss aller Kernkraftwerke rechnen Experten mit rund 270.000 Kubikmetern.
Aus der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung: "Das entspricht 90 Prozent des gesamten Endlagerbedarfs, diese Abfälle enthalten jedoch nur ein Tausendstel der zu entsorgenden Radioaktivität – für stark strahlenden Müll wird noch ein Endlager gesucht."
Alle Einsprüche gegen das Endlager sind bisher gescheitert. Es fehlen jedoch noch Genehmigungen für „obertägige“ Bauten, heißt es.
Das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz wollte diese im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens direkt beim für Hochbau zuständigen Sozialministerium in Hannover beantragen – war dort jedoch im vergangenen Herbst auf Ablehnung gestoßen. Die Behörde hatte moniert, dass dem BfS die für Bauplanungen nötigen Fachleute fehlten.