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Gorleben: Gestiegene Strahlenwerte/Castortransport

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13 Jahre 2 Monate her #5245 von Helmhut
Gestiegene Strahlenwerte am Zwischenlager Gorleben

"Bei Messungen am Atommüllzwischenlager Gorleben sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Strahlenwerte festgestellt worden. Das niedersächsische Umweltministerium geht dennoch davon aus, dass dadurch der nächste Castor-Transport mit Atommüll nach Gorleben in diesem Herbst nicht gefährdet ist. Das sagte eine Sprecherin am Donnerstag.


Beitrag im NDR (klick!)

Gorleben. Der Halbjahreswert für Neutronenstrahlung am Zaun des Zwischenlagers lag nach Angaben des Ministeriums im vorigen Jahr bei 0,23 Millisievert, in diesem Jahr bei 0,27 Millisievert. Auf das Jahr betrachtet ist dort ein Wert von 0,30 Millisievert erlaubt. Der genaue Grund für die gestiegenen Messwerte sei noch unklar, sagte die Sprecherin. Es sei aber möglich, dass die Steigerung daraus resultiere, dass ein Messpunkt um vier Meter versetzt worden sei und dadurch etwas näher an der Halle mit den Castor-Behältern liege.
Das NDR-Fernsehmagazin „Hallo Niedersachsen“ zitierte einen internen Vermerke der Behörde, die für die Messungen verantwortlich ist. In dem Vermerk des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) heißt es, nach den aktuellen Werten sei nicht auszuschließen, dass die erlaubte Jahresdosis für 2011 überschritten werden könnte. Eine Einlagerung weiterer Castor-Behälter wäre dann nicht zulässig, heißt es weiter. ..."

www.waz-online.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Gestiegene-Strahlenwerte-am-Zwischenlager-Gorleben

Castor-Transport nach Gorleben steht infrage

"Gorleben (dapd). Das Zwischenlager Gorleben muss nach Angaben des Umweltministeriums in Hannover vor Einlagerung weiterer Castor-Behälter für besseren Strahlenschutz sorgen. An einer Messstelle am Zwischenlager sei der zulässige Grenzwert für die Strahlenbelastung der Umgebung fast erreicht worden, sagte am Donnerstag eine Ministeriumssprecherin und bestätigte einen Bericht des NDR-Fernsehens. "Vor der Annahme weiterer Behälter muss der Betreiber Maßnahmen zur Senkung der Strahlenbelastung ergreifen", sagte die Sprecherin zudem..."

regionales.t-online.de/castor-transport-nach-gorleben-steht-infrage/id_49210972/index

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13 Jahre 2 Monate her #5282 von Helmhut
Atomkraftgegner demonstrieren in Gorleben

"Gorleben (dapd). Rund 400 Atomkraftgegner haben nach Polizeiangaben am Sonntag in Gorleben gegen weitere Castor-Transporte demonstriert. An der Kundgebung vor dem Erkundungsbergwerk für ein Endlager hätten sich auch etwa 30 Landwirte mit ihren Traktoren beteiligt, sagte Polizeisprecher Kai Richter. Die Proteste seien bis zum Nachmittag friedlich verlaufen.
Der für November geplante Transport ins Wendland müsse wegen der am Zwischenlager Gorleben gemessenen erhöhten Strahlung abgesagt werden, sagte die Vorsitzende der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Kerstin Rudek, am Rande der Kundgebung ..."
regionales.t-online.de/atomkraftgegner-demonstrieren-in-gorleben/id_49269754/index

«Irreführende und falsche» Informationen

"... Während Atomkraftgegner auf eine stärkere Strahlung der beim bislang jüngsten Castortransport im November 2010 angelieferten Brennelemente hinwiesen, hatte das Umweltministerium die Vermutung geäußert, die erhöhten Werte könnten auch wegen der Verschiebung des fraglichen Messpunktes am Zaun um vier Meter entstanden sein.

... Neben Anti-Atom-Initiativen bekräftigten am Wochenende Umweltverbände und Oppositionsparteien ihre Forderung nach einer Absage zumindest des für November geplanten Castor-Transportes. Die Grünen-Europaabgeordnete Rebecca Harms warf dem Umweltministerium in Hannover «irreführende und falsche» Informationen in der Sache vor. So treffe die Erklärung einer Ministeriumssprecherin nicht zu, dass innerhalb des Zwischenlagers auch von den Behörden die Radioaktivität in der Luft gemessen werde.

Der parteilose Landrat von Lüchow-Dannenberg, Jürgen Schulz, äußerte sich skeptisch zu Angaben des Ministeriums, dass es gelingen könne, die Strahlung in den Griff zu bekommen. «Diese Aussagen kennen wir. Das war damals auch beim Tschernobyl-Unfall so», sagte Schulz dem NDR. Das Ministerium solle einen Vertreter zur Sitzung des Lüchow-Dannenberger Kreisausschusses am Montag und des Atomausschusses am Dienstag entsenden..."
cvd/news.de/dapd
www.news.de/politik/855216559/atomkraftgegner-wehren-sich/1/

Erhöhte Strahlenwerte in Gorleben: Minister Sander soll irreführende und falsche Informationen korrigieren!

Gorleben/Hannover - In der Berichterstattung über die hohen Strahlungswerte am Zwischenlager in Gorleben tauchen immer wieder irreführende oder falsche Aussagen des NMU auf.

In mehreren Medien wird das niedersächsische Umweltministerium mit der Aussage zitiert, dass die Grenzwerte für das Zwischenlager Gorleben deutlich schärfer seien als für andere deutsche Atomanlagen an vergleichbarer Stelle. Dort gelte in der Regel ein Jahresgrenzwert von 1,0 statt wie in Gorleben von 0,3 Millisievert.
Hier werden zur Verharmlosung Äpfel mit Birnen verglichen. Der Jahresgrenzwert von 1 mSv/a ist aus der Strahlenschutzverordnung (2) und gilt generell für die Bevölkerung. Dieser Wert darf aber nicht annähernd ausgeschöpft werden (3). Die genannten 0,3 mSv/a sind dagegen ein aus Sicherheitsgründen in der Genehmigung des Transportbehälterlagers Gorleben festgelegter Wert, der höchstens erreicht werden darf...
www.hannover-zeitung.net/regionales/47190207-erhoehte-strahlenwerte-in-gorleben-minister-sander-soll-irrefuehrende-und-falsche-informationen-korrigieren

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13 Jahre 2 Monate her - 13 Jahre 2 Monate her #5286 von Sonnenschein
Ich war gestern 28.8. um 13.00Uhr bei der Demo, am Schwarzbau Gorleben, den sogenannten Erkundungsbergwerk.

Dieser Standort war ausgesucht worden, weil es Befürchtungen(zu recht)gibt das die zahlreichen Kinder die dort waren, zu sehr belastet werden.
Kerstin Rudek ( BI Lüchow-Dannenberg) sprach davon das das Geschlechterverhältnis von Mädchen und Jungen verschoben ist.
Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor?
(siehe ASSE)
Und das die Messwertgrenzen eine Abwegung zwischen Wirtschaftlichen Nutzen und Erkrankungsrisiko und dadurch Mehrbelastung des Gesundheitssystems darstellt und keine Wissenschaftlichen Erkenntnissen zugrunde liegen.

Es war beeindruckend das sich gestern auf der Demo ca.700 Menschen ohne großen Mobilisierungsvorlauf zusammengefunden haben, um Flagge zu zeigen!
Auch wir von Anti-Atom-Braunschweig und
www.ag-schacht-konrad.de
zeigten Flagge und unser
mittlerweile bekanntes Braunschweiger Atomland Banner.

Etwas möchte ich an dieser Stelle noch zufügen:
aus der taz,Mo.29.811, Seite:21
Dort gehen sie davon aus das der Start für das sogenannte Atommüll (End) lager Konrad für 2014 vorgesehen ist.
Weil die nötigen Bauanträge direkt beim Sozialministerium in Hannover - und nicht mehr bei der Stadt Salzgitter- stellen können und damit das Verfahren deutlich beschleunigen können.

Bitte an alle Menschen, unterstützt
www.ag-schacht-konrad.de
in Ihrer Arbeit.
Werdet Fördermitglied wenn Ihr keine Zeit habt.

Oder kommt zu den Kanaldörfer-Treffen Fr., 02.09.11,18.30 Uhr, alle Interessierte sind herzlich eingeladen.
KONRAD-Haus,Salzgitter-Bleckenstedt
(nur 19km von BS).

Dort kann sich jede/r ein Bild vom Konrad Ausbau und Protest vor Ort machen.

Es fährt ein Bus von BS- Hbf (Linie:620) direkt zum Konrad Haus
Bleckenstedt!.

Oder ruft einfach mal bei Steffi im Konradhaus an und fragt, ob sie weiß wer aus BS kommt und evtl. noch Platz hat?
( www.ag-schacht-konrad.de )

Überhaupt ist das Konradhaus immer eine Reise wert, da hier das Archiv ist über den Protest gegen den Ausbau von Schacht Konrad.
Und geben Unterstützung bei der Unterrichtsgestaltung ( für alle LehrerInnen ;-)).
Zudem können diese gut vor Ort (nach Absprache), für interessierte Gruppen ergänzt werden.

Ich habe am Sonntag gesehen, das die BI aus Lüchow-Dannenberg u.a. funktioniert, weil alle sich vernetzt haben und in diesen "Menschenleeren" Landstrich fährt man in Fahrgemeinschaften, zu Kundgebungen, auch mal eben 40 Km und man fühlt sich betroffen als eine Region!

Vielleicht sehen wir uns am Freitag 2.9.,18.30Uhr im Konrad Haus- Bleckenstedt?!

Lieben Gruß Euer Sonnenschein B)
Letzte Änderung: 13 Jahre 2 Monate her von Sonnenschein.

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13 Jahre 2 Monate her #5295 von Helmhut
Landwirte aus dem Wendland fordern Schließung des Zwischenlagers

Gorleben (dapd-nrd). Atomkraftkritische Landwirte aus dem Wendland haben die Schließung des Zwischenlagers Gorleben verlangt. Die dort lagernden Castor-Behälter sollten abtransportiert werden, sagte am Montag der Sprecher der Bäuerlichen Notgemeinschaft, Carsten Niemann, der Nachrichtenagentur dapd.

Im Gorlebener Castor-Lager stehen bislang rund 100 Behälter.
Die Menschen in der Region seien durch die von diesen Castoren ausgehende Radioaktivität einer Gesundheitsgefährdung ausgesetzt, sagte Niemann mit Blick auf die in der vergangenen Woche bekannt gewordene erhöhte Strahlung am Atommüllzwischenlager. Die Bevölkerung werde systematisch über einen langen Zeitraum verstrahlt. "Wir leben hier und können nicht weg", sagte Niemann.

Die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg forderte derweil eine Offenlegung aller Messwerte am Zwischenlager. ...

Die BI appellierte gleichzeitig an das niedersächsische Umweltministerium, die "Nöte der Atombetreiber" [Hervorhebung von mir] nicht zur Richtschnur für das Handeln der Atomaufsicht zu machen. Der Strahlenschutz solle die Menschen vor Strahlung und nicht den Zwischenlagerbetreiber GNS vor Kritik schützen, sagte Ehmke.

Für Dienstag hat das Ministerium Vertreter der GNS zu einem Gespräch nach Hannover eingeladen. Dabei soll es auch um mögliche Maßnahmen zur Reduzierung der Strahlenbelastung gehen. Diese ist dem Ministerium zufolge eine Voraussetzung, dass der für November geplante Castor-Transport nach Gorleben rollen darf.
regionales.t-online.de/landwirte-aus-dem-wendland-fordern-schliessung-des-zwischenlagers/id_49298062/index

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13 Jahre 2 Monate her #5300 von Helmhut
Umgebungsüberwachung Gorleben
Umweltministerium fordert Maßnahmen zur Dosisreduzierung

Pressemitteilung Nr. 72/2011
HANNOVER. Heute (Dienstag) hat im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz ein Fachgespräch* zum Thema „Umgebungsüberwachung in Gorleben“ stattgefunden.

Dabei hat das Umweltministerium den Betreiber GNS aufgefordert, Maßnahmen vorzuschlagen, die die Einhaltung des genehmigten Wertes von 0,3 mSv/a gewährleisten. Der Betreiber teilt mit, dass hierzu grundsätzlich eine Optimierung der Lagerbelegung in Frage kommt – dies auch unter Berücksichtigung der für dieses Jahr geplanten Einlagerung von weiteren 11 Behältern....

HINTERGRUND:
Die Extrapolation eines am Messhaus 2 ermittelten Halbjahreswertes durch den NLWKN auf das gesamte Jahr 2011 könnte unter Berücksichtigung der Gamma-Strahlung dazu führen, dass die sog. Maßnahmenschwelle von 0,27 mSv/a entsprechend der Nebenbestimmung A8 der Genehmigung des BfS vom 02.06.1995 mit Ergänzung vom 28.06.1996 erreicht würde.

Der Betreiber teilt mit, dass seine vorgenommenen Messungen keine Überschreitung des Schwellenwertes erkennen lassen.
*Teilnehmer: GNS (Betreiber), NLWKN (unabhängige Messstelle), TÜV Nord EnSys (Sachverständiger), GRS (Sachverständiger für BMU), Helmholtz Zentrum München (Auswertestelle Neutronendosismetrie)

www.umwelt.niedersachsen.de/live/text.php?navigation_id=2147&article_id=98501&_psmand=10

Oberverwaltungsgericht weist Klagen gegen Castor-Transport ab
30.08.2011, 21:23 Uhr | dapd

Lüneburg (dapd-nrd). Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg hat zwei Klagen von Anwohnern der Castor-Strecke gegen die Atommülltransporte nach Gorleben als unzulässig abgewiesen. Die Genehmigungen für die Castor-Transporte dienten allein dem Schutz der Allgemeinheit und nicht speziell dem Schutz von Anwohnern der Strecke und könnten von diesen daher nicht beklagt werden, entschied der 7. Senat des Gerichts am Dienstagabend. Wegen grundsätzlicher Bedeutung des Urteils ließ er eine Berufung beim Bundesverwaltungsgericht ausdrücklich zu....

regionales.t-online.de/oberverwaltungsgericht-weist-klagen-gegen-castor-transport-ab/id_49336836/index

Umweltministerium will Strahlung in Gorleben verringern

30.08.2011, 20:03 Uhr | dapd

Hannover (dapd). Das Umweltministerium in Hannover verlangt vom Betreiber des atomaren Zwischenlagers Gorleben eine Senkung der Strahlung in die Umgebung. Im Rahmen eines Fachgespräches in Hannover forderte das Ministerium am Dienstag den Betreiber Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) auf, "Maßnahmen vorzuschlagen, die eine Einhaltung des genehmigten Grenzwertes von drei Millisievert pro Jahr gewährleisten"...

Wenzel (GRÜNEN) forderte den niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister (CDU) auf, angesichts der hohen Strahlung "neu über den im November geplanten Castor-Transport zu entscheiden". Die Grünen-Europaabgeordnete Rebecca Harms sagte, die Wände des schon vor 30 Jahren gebauten Zwischenlagers Gorleben schirmten Strahlung sehr schlecht ab. Es gebe an AKWs modernere Lager, die für Castor-Behälter geeigneter seien. Die Umgruppierung der Behälter im Zwischenlager könne die Strahlenbelastung nicht vermindern, sagte sie.
Aktivisten von Greenpeace demonstrierten während des Fachgespräches mit der Attrappe eines Castor-Behälters vor dem Ministerium. Auch sie wandten sich gegen weitere Castor-Transporte nach Gorleben.
regionales.t-online.de/umweltministerium-will-strahlung-in-gorleben-verringern/id_49333776/index

CASTORTRANSPORTE
Anwohner-Protest abgeschmettert

Die Lüneburger Oberverwaltungsrichter weisen erneut eine Klage gegen Castortransporte ab. Immerhin mussten sie jetzt verhandeln - das Bundesverfassungsgericht hatte den Fall zurückverwiesen.
VON MARCO CARINI

HAMBURG taz | Welche Rechte haben Menschen, an deren Haustür Atommülltransporte vorbeirauschen, sich gegen diese juristisch zur Wehr zu setzen? Die Antwort lautet: keine. Anwohner entlang der Castor-Strecke dürfen nicht gegen die Atommülltransporte klagen, entschied am Dienstag das Lüneburger Oberverwaltungsgericht (OVG). Wegen der grundsätzlichen Bedeutung des Falls ließ das Gericht Revision zu. Ob die Kläger Rechtsmittel gegen das Urteil einlegen werden, blieb gestern offen.

www.taz.de/Castortransporte/!77195/

EIN GUTER MESSWERT UM EINEN KATZENSPRUNG VERFEHLT.
Atomindustrie in der Falle
.
KOMMENTAR VON MARCO CARINI
So einfach kann die Welt sein. Da werden Millionen, ja Milliarden für die Sicherheit vor radioaktiver Strahlung, für die elegante Einhaltung aller Grenzwerte ausgegeben - und nun das: Messsonde eben mal vier Meter verrückt, schon sind die Grenzwerte ausgehebelt, das Sicherheitskonzept ist gesprengt, der nächste Castor-Transport gefährdet...
www.taz.de/Hohe-Strahlenwerte-in-Gorleben/!77190/

Grüne fordern Castor-Stopp
Es ist ungeklärt, wie es am Atommüll-Zwischenlager in Gorleben zu erhöhten Strahlungs-Messwerten kam. Europa-Abgeordnete Harms fordert, Vorbereitungen für Atommüll-Transporte abzubrechen...
www.taz.de/Atommuell/!77187/

CAMPACT!
Stoppt die Strahlenfracht!



Die Castoren im Atommülllager Gorleben strahlen weit stärker als bisher bekannt. Deshalb muss der für November geplante Castor-Transport ins Wendland abgesagt werden.

Unterzeichnen Sie den Appell an Ministerpräsident McAllister und Umweltminister Röttgen!
www.campact.de/atom2/sn14/signer

"Kartoffelscheune" nennen die Menschen im Wendland das atomare Zwischenlager Gorleben wegen seiner dünnen Außenwände. Sie wissen schon lange, dass dies keine geeignete Art und Weise ist, Castor-Behälter mit ihrem strahlenden Inhalt zu lagern. Jetzt geben ihnen die Messwerte recht: Letzte Woche wurde bekannt, dass die Einhaltung der Strahlungsgrenzwerte am Zwischenlager nicht mehr gewährleistet werden kann. Doch für die niedersächsische Landesregierung ist das kein Hinderungsgrund, dort noch mehr Atommüll zu lagern: Im November will sie weitere elf Castoren nach Gorleben rollen lassen....

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13 Jahre 2 Monate her - 13 Jahre 2 Monate her #5323 von Helmhut
NOCH MEHR ATOMMÜLL

Gorleben bekommt noch einen „Aufschlag“


Trotz des nahezu erreichten Strahlengrenzwerts im Atommüllzwischenlager Gorleben wollen die deutschen Kraftwerksbetreiber sogar noch mehr hochradioaktiven Abfall aus der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield ins Wendland bringen, als es die internationale Verpflichtung zur Rücknahme vorsieht.

"Hannover. Nach Angaben der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) ist geplant, ab 2014 etwa fünf Prozent mehr Atommüll aus England zurückzunehmen als ursprünglich vertraglich vereinbart.
Dieser „Aufschlag“, wie es das für die Genehmigung der Transporte zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nennt, sei in den bisherigen Planungen bereits berücksichtigt, heißt es von der Genehmigungsbehörde. .."
www.paz-online.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Gorleben-bekommt-noch-einen-Aufschlag

Bevölkerung nicht informiert

Man hat das also bereits gewusst, der Bevölkerung aber nicht mitgeteilt. Soweit zur angeblichen Bemühung mehr Transparenz in die Atommüllgeschäfte und -lagerung bringen zu wollen. Es verhält sich damit ähnlich wie bei der lokalen Debatte um die Mengen von kontaminierten Asse-Laugen, die nach Thune sollen. Erst veröffentlichte man zögerlich nur das Wörtchen "Test", dann wurden Zahlen von 100 Litern Lauge zu Testzwecken und von der Firma Eckert und Ziegler "lediglich 10 kleine Lkw" für den Transport angegeben.
Nun aber deckte die Recherche Herr Rosenbaums (BiBS) auf, dass man der Bevölkerung das "Testzweck"-Modell nur vorgegaukelt hatte, um den Bürgern und Initiativen "den Wind aus den Segeln" zu nehmen. Aktuell ist daher von 80.000 Litern Lauge die Rede, die von der Asse (Remlingen) quer durch die Stadt Braunschweig bis nach Thune und vom Bahnhof Beddingen sollen 30 Jahre lang zwischen 8 und 10 Lkw von Timmerlah über die Straßen bis nach Schacht Konrad gekutscht werden.
Nun sollen zusätzlich ab 2014 nach aktuellem Stand 21 Transportbehälter aus Sellafield nach Gorleben gebracht werden. Die GNS, die Gorleben im Auftrag der vier großen Energieversorger betreibt, würde also grob einen Castor mehr in seine stärker als erwartet strahlende Zwischenlagerhalle stellen, heißt es.

Tausche zweimal schwach gegen einmal hochradioaktiv - gefährliche Schacherei!

"Der Grund dafür ist eine Art Tauschgeschäft, erläutert Jürgen Auer: „Wir ersparen uns dadurch viele, viele Transporte von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen aus Sellafield“, sagt der Sprecher der GNS. Unter dem Strich nehme der Entsorger „genau das an Radioaktivität zurück, was wir zurücknehmen müssen“ – statt einer großen Menge schwach strahlenden Abfalls also eine geringe Menge hochradioaktiven Mülls in sogenannten HAW-Kokillen. Hier macht man uns vor, als sei eine "geringe Menge hochradioaktiver Materialien" auch geringer in ihrem Gefahrenpotenzial - allein ein Krümel Plutonium strahlt mehrere Zehntausende von Jahren und verursacht Krebs. Was wenn hierbei ein Behälter defekt ist? Wer haftet für diese Transporte?

Andere Abfälle wie Strukturelemente und mittelaktive Abfälle behält England, die sollen in Sellafield verbleiben, heißt es dazu auf der Internetseite des BfS. „Zum Ausgleich dafür werden zirka fünf Prozent mehr HAW-Kokillen (Hochradioaktiver Abfall in Glas gegossen) geliefert.“

Informationen aus einer Greenpeace-Studie

Mit der Deutschen Bahn im Regelgüterverkehr die Hauptstrecke aus Südwesten (Trier, Koblenz, Köln, Hamm) zum Rangierbahnhof Hannover/Seelze, weiter zum Rangierbahnhof Maschen, von dort zum Rangierbahnhof Lüneburg und weiter zum Bahnhof Dannenberg- Ost. Dort wird der Umschlag auf LKW vorgenommen und dann der Transport über die L256 nach Gorleben fortgesetzt, berichtet eine Greenpeace-Studie zum Thema HAW-Kokillen und Gorleben.

Der hochaktive Abfall enthält dabei etwa 98 - 99% der Aktivität, die vorher in den bestrahlten Brennelementen enthalten war. Sie wird hervorgerufen durch die bei der Kernspaltung im Reaktor ent-
standenen Spaltprodukte (hauptsächlich γ- und β-Strahler) und Transurane (hauptsächlich α-Strahler). Die von der COGEMA angegebenen Nominalwerte für das radioaktive Inventar
einer Kokille können betragen [COGEMA 1986]:
1,4 x 1014 Bq an α-Strahlern und
2,8 x 1016 Bq an γ- und β-Strahlern

Die Halbwertszeiten dieser Radionuklide reichen bis zu 2 Millionen Jahren. Während die Nuklide mit kurzen oder mittleren Halbwertszeiten, z.B. der γ-Strahler Cs-137, für die hohe Strahlendosis und damit Gefahr während der Transport- und Zwischenlagerzeiten sorgen, sind die langlebigen Nuklide, z.B. die α-Strahler Np-237 und Pu-239, für die Probleme mit der Langzeitsicherheit bei der späteren Endlagerung verantwortlich. Von Bedeutung ist auch das Isotop Cm-244, das für die
Neutronenstrahlung verantwortlich ist.
Das hohe Aktivitätsinventar an γ-Strahlern erzeugt auch eine hohe Ortsdosisleistung der Strahlung an der Oberfläche der Kokillen. Sie darf bis zu 14 x 103 Sv/h betragen [COGEMA 1986].

Glück und Glas, leicht bricht das

Bei der COGEMA finden jedoch nach der Analyse der Ausgangsstoffe (Abfallarten und Glaskomponenten) nur noch Überprüfungen von
Prozeßparametern wie Temperatur, Durchflußrate und Zeit statt. Es ist also weder eine Probenahme aus der Schmelze, noch aus dem fertigen Glasprodukt vorgesehen. Eine wirklich sichere Aussage zu bestimmten sicherheitsrelevanten Punkten, wie das nuklidspezifische
Aktivitätsinventar, dem Zustand des Glaskörpers (z.B. Anzahl und Größe von Rissen) und bestimmte Glaseigenschaften, kann daher nicht für jede Kokille garantiert werden.

Einen weiteren Schwachpunkt hinsichtlich Unfallgefahren stellt für beide Behälter die Konstruktion des Deckelbereiches dar. Im Gegensatz zu den Brennelementbehältern sind die Deckel nicht in den Kragen des Behälterkörpers eingelassen. Wie den Abbildungen 1 und 2 zu entnehmen ist, ist der Primärdeckel bei beiden Behältertypen auf den Grundkörper aufgesetzt. Der Sekundärdeckel wird dann quasi als Kappe noch darüber gestülpt [BLG 1992].

IAEA-Testbedingungen

Die von der IAEA festgelegten Testbedingungen entsprechen den in den bundesdeutschen Vorschriften festgelegten Anforderungen. Beide Behältertypen entsprechen der Kategorie B(U). Für diese muß nachgewiesen werden, daß sie
• einem Aufprall auf eine unnachgiebige Fläche aus 9 m Höhe,
• einem Aufprall auf einen Dorn aus 1 m Höhe,
Gefahren beim Transport von HAW-Kokillen Seite 6
• einem Feuer mit der Temperatur von 800°C über 30 Minuten,
• dem Druck bei 15 m Wassertiefe 8 Stunden und
• dem Druck von 200 m Wassertiefe 1 Stunde
widerstehen können [IAEA 1990].

Nach einem Report der US-amerikanischen Atombehörde werden diese IAEA-Bedingungen bei 0,6% der Straßen- und 1,3% der Bahnunfälle übertroffen. Nach einer Studie von “ECO-
Engineering“ werden häufig Flammentemperaturen von bis zu 1100°C erreicht und bei Schiffstransporten Branddauern von einem Tag und mehr (zitiert in [LYMAN 1994]). Schiffstransporte spielen für die BRD allerdings erst bei der Lieferung von HAW-Kokillen aus
Sellafield eine Rolle.

Durchgeführte Tests?

Mit dem Castor HAW 20/28 wurden keine Tests durchgeführt. ...
Insgesamt ist damit aus unserer Sicht die Sicherheit des Castor HAW 20/28 nicht ausreichend nachgewiesen.

Aktivität in der Behälteratmosphäre ohne Unfall
Bereits ohne Unfall, gibt es begrenzte radioaktive Freisetzungen aus dem Glaskörper. Sie können sich zunächst im freien Volumen in der Kokille ausbreiten. Die Freisetzungsmenge unter Normalbedingungen ist abhängig von der Größe der Glasoberfläche. Hierfür sind wiederum nicht nur die geometrischen Abmaße des Glaskörpers relevant, sondern auch die Oberflächenvergrößerung durch Risse, die vor allem während des Abkühlungsprozesses bei der Herstellung entstanden sind. Eine Herstellung ohne Risse ist nicht möglich. Der Flächenvergrößerungsfaktor durch auftretende Risse beträgt etwa 10 [KAHL 1991].

Gefahren für die Bevölkerung
Trockene Witterung, Diffusionskategorie A

Die maximal errechnete effektive Dosis beträgt ca. 700 mSv für Erwachsene und 1000 mSv für Kleinkinder in 250 m Entfernung vom Unfallort. Der Störfallgrenzwert nach §28, Abs.3 der
Strahlenschutzverordnung von 50 mSv wird bis in ca. 1 km Entfernung vom Unfallort überschritten. Aufgrund der Strahlenbelastungen ist für ein Gebiet bis in einigen 100 m Entfernung die Umsiedlung der BewohnerInnen erforderlich.


Neutrale Wetterlage mit Wash-out, Diffusionskategorie C

Die Bodenkontamination mit Cs beträgt in 1 km Entfernung ca. 6 x 106 Bq/m2, in 10 km Entfernung ca. 5 x 105 Bq/m2. Der Störfallgrenzwert nach §28, Abs.3 der Strahlenschutzverordnung von 50 mSv wird noch in 15 km Entfernung vom Unfallort überschritten. Aufgrund der Strahlenbelastungen ist für ein Gebiet bis in ca. 5 km Entfernung die Umsiedlung der BewohnerInnen erforderlich. Bis in knapp 200 m Entfernung ist eine Evakuierung
von Kindern durchzuführen.

Gefahren beim Transport von HAW-Kokillen Seite 15
Bei den hier angegebenen Dosiswerten ist zu berücksichtigen, daß sie mit den bis 1994 gültigen Transferfaktoren der
Störfallberechnungsgrundlagen errechnet sind. Bei Berücksichtigung der jetzt gültigen Verordnungen würden sich die Belastungen erhöhen.


www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/atomkraft/greenpeace_studie_gefahren_des_transports_von_haw_kokillen.pdf

Was zunächst wie ein gutes Geschäft aussieht – eine hochradioaktive Menge Strahlung bei weniger Transporten –, dürfte noch zu einem Problem werden. Schwach- und mittelradioaktive Abfälle können grundsätzlich in jedes der deutschen Zwischenlager gebracht werden.

Hochradioaktiver Müll darf aber nur in Gorleben untergebracht werden – und dort droht der zulässige Grenzwert von 0,3 Millisievert Strahlung in diesem Jahr erstmals erreicht zu werden. Da kommt es auf jeden einzelnen Behälter an.


Der Linke Kurt Herzog forderte am Donnerstag, das Umweltministerium müsse jetzt transparente Daten vorlegen. Ja, das wäre erneut und wieder und wieder zu fordern, vor allem, weil es uns nun auch in Braunschweig hautnah treffen wird.
Letzte Änderung: 13 Jahre 2 Monate her von Helmhut.

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