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Mehr Demokratie wagen - Volksabstimmung Stuttgart

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12 Jahre 7 Monate her #5615 von Helmhut
Grünes Licht für Volksabstimmung zu Stuttgart 21
Die Volksabstimmung zum hoch umstrittenen Milliarden-Bahnprojekt Stuttgart 21 ist beschlossene Sache. Die grün-rote Regierung in Baden-Württemberg brachte den ersten Volksentscheid des Landes in einer Sondersitzung einstimmig auf den Weg.

www.noz.de/deutschland-und-welt/politik/57622774/gruenes-licht-fuer-volksabstimmung-zu-stuttgart-21

Weniger Demokratie wagen?
Während man sich dort sicher freuen wird, einen solchen Erfolg errungen zu haben, stellt man uns hierzulande ein "neues" Buch vor mit dem Titel "Weniger Demokratie wagen". Ein neuer Sarrazin? Empfohlen von Braunschweig-Spiegel , der es auf eine Seite verlinkt, die eher eine Werbung für dieses Werk darzustellen scheint. Das Buch wurde zudem auf den Nachdenkenseiten vorgestellt. Dort aber zumindest mit Autoren-Interview. Die Redaktion vom Braunschweig-Spiegel schreibt von Rotary-Club und IHK und "Regionsdialog", so als gebe es dafür gerade dringend Bedarf.

Liest man sich mal das auf den Nachdenkenseiten veröffentlichte Interview des Autors dieses Werkes durch, wird klar, wo der Hase lang läuft. Eine neue verdrehte Strategie, die Klappe zu halten, um der Wirtschaft Tür und Tor zu öffnen. Geschickt wird hier ein wenig Wahres mit den falschen Schlussfolgerungen gemischt, und schon merkt keiner mehr, dass vieles, was der Autor fordert erstens seit langem stattfindet (Abbau der Mitsprache, Teilhabe und staatlichen Pflichten gegenüber dem Souverän) und zweitens gerade der Wirtschaft und den Finanzmärkten politisch enorm zugearbeitet wird.

Fazit des Autors: Im Grunde stört das Volk nur, das zu emotional ist und nicht weiß, wie Politik geht und die Märkte ticken. Und es treibt angeblich die Politik vor sich her, so dass die nicht richtig arbeiten kann.

Wenn man jahrzehntelang die Bildung seiner Bürger so herunter fährt, dann nimmt es kein Wunder, dass man Völker mit Emotionen statt mit logischer Denkfähigkeit ausstatten muss, damit es das Gefühl hat, dass man sich um seine (kleinen) Belange kümmert. Da wird der Dreck am Bürgersteig zur Demokratiemeile, während die Politik hinterrücks und unbemerkt die Hochfinanz versorgt

Kürzlich sprach Merkel ebenfalls über "marktkonforme Demokratie", das müsste uns zu denken geben, wenn jetzt ein Rotary-Mitglied (einer von der denkenden Elite! ;) ) weniger Demokratie als rettendes Mittel und als Buch (!) verordnen möchte.

Lenkt von den Ursachen der Krise ab, um es in eine "Marktreligiosität" zu transferieren. Da kann doch der Bürger dann bloß noch in die Knie gehen und kuschen - wie es von oben "vorgedacht" wird. Gegenvorschlag, wie wäre es mit anständiger Bildung, die Urteilsfähigkeit stützt statt Glauben und Marktreligion?

Was hat sich die Redaktion vom Braunschweig-Spiegel bei ihrer Buchwerbung dabei wohl gedacht?
Das wissen wir nicht, steht ja kein Statement dabei.

Gruß
Helmhut

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