Zunehmende KRIMINALISIERUNG von ENGAGIERTEN und AKTIVISTEN
Ziemlich genau zwei Jahre, nachdem Junichi Sato und Toru Suzuki den größten Korruptionsskandal in der japanischen Walfangindustrie aufgedeckt hatten, ging letzte Woche in Japan der Prozess gegen die beiden Umweltaktivisten zu Ende.
Und zwar mit einem Schock: Der Staatsanwalt fordert 18 Monate Gefängnis – ohne Bewährung! Dass die beiden Walschützer das Walfleischpaket nur als Beweisstück vorübergehend an sich genommen hatten, um die Verschleuderung von Staatsgeldern aufzudecken, klammerte der staatliche Ankläger völlig aus.
Der Gedanke ist kaum auszuhalten, dass meine beiden Greenpeace-Kollegen hinter Gitter sollen - anderthalb Jahre von ihren Frauen und Kindern getrennt. Das kann doch nicht sein! Weder der gewaltlose Protest gegen den absolut überflüssigen, grausamen und umwelt-verachtenden Walfang, noch ein simpler, vorübergehender Diebstahl können eine solche Strafe rechtfertigen. Sie könnte nur politisch verstanden werden, als Urteil gegen Greenpeace und unseren Widerstand gegen das japanische Waltötungs-Programm.
Es ist offensichtlich, dass die Besatzung der japanischen Fangflotte seit Jahren große Mengen Walfleisch beim Schlachten der Tiere abzweigt, an Land schmuggelt und dann gewinnbringend verkauft. Der Schwarzmarktwert des von den beiden Walschützern sichergestellten Walfleisches lag zwischen 3000 und 4000 Euro.
Am 21. Juni beginnt die 62. Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Agadir, Marokko. Dort wird die japanische Regierung erneut fordern, das Walfangverbot aufzuheben. Ich bin für Greenpeace vor Ort – mit Junichi, der sich trotz drohender Strafe weiter für die Wale einsetzt. Wir werden dagegen halten.
Anfang September wird das Urteil erwartet. In über 99 Prozent aller Fälle folgen japanische Richter dem Strafantrag – helfen Sie mit, dass es diesmal anders ist, und Junichi und Toru frei kommen!
Unterzeichnen Sie das vorbereitete Protestmail an den japanischen Außenminister.
service.greenpeace.de/themen/meere/mitmach_aktionen/aktion/protest_e_mail/stoppt_den_walfang/
(Quelle: greenpeace)
Frau Mundvoll