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Forschungsflugzeug zurück gegeben

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #1001 von Beyer
Forschungsflugzeug zurück gegeben/url]

Das DLR hatte im Jahre 2006 für 20 Mio. Euro einen gebrauchten Airbus A320 von Lauda Air erworben, um das Flugzeug zum Forschungsflugzeug umzubauen. Das Flugzeug wurde auf das DLR zugelassen und erhielt die deutsche Kennung D-ATRA (D für Deutschland).

In der Folge entstand am Braunschweiger Flughafen eine Riesen-Flugzeughalle zur Unterbringung des Flugzeugs. Gleichzeitig wurde im Prozess um die Verlängerung der Startbahn des Braunschweiger Flughafens seitens des DLR heftig für eine Verlängerung argumentiert, so dass am Ende das DLR die entscheidenden Gründe für eine Genehmigung der Verlängerung der Startbahn lieferte.

In der Zwischenzeit und noch vor dem Prozess hatte das DLR allerdings das Flugzeug - von der Öffentlichkeit und von den Richtern unbemerkt - an die Firma Airbus zurückgegeben. Im Jargon des DLR  heißt es dazu: „Während der umfangreichen und zeitaufwändigen Vorbereitungen zum Betrieb dieses so komplexen Flugzeugs ist es für etwa zwei Jahre an Airbus Deutschland im Rahmen einer langfristig angelegten Forschungskooperation verliehen. Während dieser Zeit erhält Airbus die Möglichkeit eigene Versuche, aber auch Versuche in Zusammenarbeit mit DLR-Instituten durchzuführen.“ Das Flugzeug trägt daher seit ca. 2 Jahren die französische Kennung F-WWDB (F für Frankreich).

Hatte man im Jahre 2006 nicht verkündet, in die Programmierung der Bordelektronik des Flugzeuges eingreifen zu wollen, um das Flugzeug für die Forschung tauglich zu machen? Allerdings geht hier ohne eine Offenlegung von Betriebsgeheimnissen der Firma Airbus gar nichts. Und wollte man den Umbau nicht in zwei Jahren abschließen und im Jahre 2009 mit den angeblichen Forschungsflügen beginnen?

Mit diesen Vorstellungen scheint es allerdings nicht weit her zu sein: Mal wird das Flugzeug für Taxi-Vibration-Tests auf dem Sonderflughafen Manching bei Ingolstadt eingesetzt, mal tingelt es nach Tianjin/China, wo die Firma Airbus eine dritte Montagelinie für die A320- Familie eröffnet hat, mal fliegt es als "Fuel Cell Demonstrator" (Demonstration der Brennstoffzellentechnik) durch die Gegend. Im Januar 2010 wurde das Flugzeug schließlich bei automatischen Anflug- und Landeversuchen am Flughafen Toluca in Mexiko gesichtet. Von etwaigen Eingriffen in die Programmierung der Bordelektronik war dazu nichts zu hören.

Wann kann sich das von Steuergeldern lebende DLR endlich durchringen, mit solch schwacher Grundlage auf die Startbahnverlängerung des Braunschweiger Flughafens zu verzichten? Die hierfür begonnenen Arbeiten zur Abholzung eines hoch geschützten Naturschutzgebiets haben bereits die größte Umwelt- und Naturkatastrophe in Braunschweig nach dem 2. Weltkrieg eingeleitet. Und aufgrund einer damit einhergehenden Sperrung einer Landesstraße müssten in Zukunft 10.000 Einwohner im Umfeld Braunschweigs jährlich insgesamt 3,8 Mio. Kilometer Umwege fahren und dabei 77.400 Stunden Fahrzeitverlängerung in Kauf nehmen. Eine groteske Situation, die auf Dauer mit dem DLR verbunden bleiben wird.
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von .

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  • Wolfgang Buechs
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14 Jahre 3 Monate her #1005 von Wolfgang Buechs
Hallo Ralf,

dass der A-320 für zwei Jahre an Airbus in Toulouse verleast ist, kann ich nach den mir vorliegenden Informationen bestätigen. Der Leasing-Vertrag läuft in nicht allzu ferner Zeit aus - wenn er nicht verlängert wird.

Dazu kommt, dass es ziemlich sicher ist, dass das Forschungsflugzeug keine Zulassung in Deutschland bekommt, aber wahrscheinlich in Frankreich. Es kann dann aber trotzdem hier stationiert werden - das ist offenbar völlig legal.

Als Normalbürger ist dies allerdings schwer nachvollziehbar: Ein Auto muss jeder, der sich mehr als 4 Monate an einem anderen Ort aufhält, ummelden. Es geht auch nicht, dass ich mein Auto z.B. in Polen oder der Türkei anmelde (wo die Zulassungsvoraussetzungen ggf. moderater sind) und hier wohne.

Bei Flugzeugen ist genau diese Praxis erstaunlicherweise offenbar möglich - man kann sich aussuchen, wo man sein Flugzeug zulässt, je nachdem ob die Zulassungsanforderungen passen. Diese Praxis halte ich vor dem Hintergrund der Betriebssicherheit und im Hinblick auf den Schutz der Anwohner rund um den Flughafen für sehr bedenklich, und ich meine dieser Aspekt sollte vielleicht stärker kommuniziert werden..

Wolfgang

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  • klaus_marwede
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14 Jahre 3 Monate her #1031 von klaus_marwede
Hallo,

richtig ist auch nach meinen Informationen, dass das DLR den Flieger derzeit an AIRBUS verleast hat. Aussagen die irgendwo an anderer Stelle getätigt wurden scheinen aber falsch zu sein.

Richtig ist, dass AIRBUS die Umbauten die das DLR plant bereits genehmigt hat, so dass es schwierig werden wird die generelle Grundlage des Planfeststellungsbeschlusses in Abrede zu stellen.

VG Klaus M.

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  • Baumschlag
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14 Jahre 3 Monate her #1032 von Baumschlag
Hi Klaus,
Airbus kann das gerne genehmigen. :P Allerdings ist Airbus dafür nicht zuständig. B)

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  • klaus_marwede
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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #1034 von klaus_marwede
dann bin ich da wohl falsch informiert. Oder ist es eventuell so, dass der Hersteller eines Fliegers vor nennenswerten Umbauten irgendwie gefragt werden muss ... insbesondere wenn er weiterhin als Hersteller für bestimmte Dinge in Anspruch genommen werden soll (Gewährleistungsfristen u.a.)
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von klaus_marwede.

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  • Heiner
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14 Jahre 3 Monate her #1036 von Heiner
Da der Airbus A 320-200 ATRA ja sehr unterschiedliche Start-, Flug- und Landesituationen erforschen soll und entsprechend jeweils sehr unterschiedlich ausgerüstet wird, ist nach meinem Kenntnisstand jeder solcher Erprobungsflüge quasi ein "Jungfernflug" und muss also jeweils einzeln vom Luftfahrtbundesamt neu genehmigt werden.
Das wäre für einen Forschungsbetrieb ja auch noch "normal".
Entscheidend ist hier die Frage, ob das Flugzeug die allgemeine Erlaubnis zu Umrüstungen dieser Art bekommen kann und bekommt.

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