Nordbürgerschaften von Braunschweig abgehängt?

Waggum gerät durch die Sperrung der L293 (Grasseler Str.) in eine `Hinterhoflage´.
Die standörtliche Ungunst dieser Lage `hinter dem Flughafen´ (vergleichbar mit der Lage `hinter dem Bahnhof´) führt zu Wettbewerbsnachteilen...
Masterplan 2002, Projekt 691

... mit diesen so eindeutigen wie krassen Worten fasst die städtebauliche Analyse im Flughafen-Masterplan 2002 die katastrophale Wirkung sowohl der Sperrung der Grasseler Str. als auch die Variante einer östlichen Umfahrung zusammen (...auch bei Realisierung der Variante 3 (Östliche Umfahrung) gerät Waggum in eine "Hinterhoflage"...)

Alle Parteien, alle Ratsmitglieder des Planungsausschusses, alle Fraktionen aus sieben Bezirksräten haben seit Jan. 2003 diese klare städtebauliche Bewertung in Form des Gutachtens "Masterplan zur Entwicklung des Flughafens Braunschweig und seines Umfeldes" in der Schublade.

Auf genau diese schlimme und krasse Variante steuert das Rathaus zu.
Ist das der Grund, warum die Vertreter der Parteien den Nord-BürgerInnen am liebsten nicht mehr begegnen möchten ?

Auf der beachtlich gut besuchten Bürgerversammlung am Donnerstag abend in Bechtsbüttel standen die Verkehrsvarianten als Folge der geplanten Landebahnverlängerung im Mittelpunkt.

Einhellig sprachen sich sowohl die Bechtsbütteler und Grasseler, aber auch einige dort anwesende Bevenröder und Waggumer Bürgerinnen und Bürger im Fall der Landebahnverlängerung für eine Untertunnelung aus. Dementsprechende Unterschriftenlisten unterstrichen dies durch regen Zuspruch.

Die anwesenden Vertreter aus den Verwaltungsgremien des Landkreises Gifhorn nahmen diese Meinungsäußerungen und Appelle mit Interesse zur Kenntnis.
Sie mochten der im Laufe des Abends mehrfach vorgetragenen Befürchtung aus dem Publikum nicht widersprechen, wonach das Braunschweiger Rathaus "trickreich" die Auflagen des Oberverwaltungsgerichts nach nochmaliger Abwägung und Suche der optimalsten Verkehrsführung aushebeln könnte.

Das würde dann so aussehen, erst einmal vorweg in Höhe des Flughafens die Grasseler Str. "vorrübergehend für die Baumaßnahme Landebahn" zu sperren und danach die einzig sinnvolle Tunnellösung nach vollendeter Landebahn zu konterkarieren.
Das wäre dann zwar nicht im Sinne des Richterpruchs, stünde aber bei der allen bekannten Rathausführung leider zu erwarten.

"Das Ganze ist ein böser Trick"
Bürgermeisterin fürchtet vollendete Tatsachen durch gesperrte Grasseler Straße – Bechtsbütteler fordern Tunnel
www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2160/artid/11983007

Auch die Gifhorner Rundschau bestätigt in ihrem Bericht über die Bürgerversammlung in Bechtsbüttel die vorstehende nicht gerade schmeichelhafte Beschreibung des Umspringens mit den eigenen Nordbürgerschaften durch das Braunschweiger Rathaus.
Ein sehr lesenswerter Artikel umso mehr als einer hiesigen Lokalredaktion gezeigt wird, wie Berichterstattung jenseits von Hofberichten eines Ralf-Herbert Meyer aussehen könnte

Ohrfeige nicht für die Lokalredaktion unter R.H. Meyer:

Unterschriften für Tunnel-Lösung
Bürger besorgt wegen Flughafenausbaus

Von Stefan Lohmann


GIFHORN. Mit einer Unterschriftenaktion wollen Anwohner aus dem Landkreis Gifhorn und dem Stadtgebiet Braunschweig die geplante Sperrung der Landesstraße 293 zwischen Waggum und dem Braunschweiger Norden wegen des Ausbaus der Flughafenlandebahn verhindern.
...
Kritik wurde am Vorgehen von Braunschweigs Oberbürgermeister Gert Hoffmann in Sachen Flughafenausbau laut. Kreisvertreter wollen nun das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen.

www.newsclick.de/index.jsp/menuid/7534512/artid/11984377

(Hervorhebung von mir )

So landet die Botschaft über den unredlichen Umgang des Braunschweiger Rathauses mit den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stad auch über kleine Umwege des Südkreises Gifhorn in der Braunschweiger Zeitung.

Der 81. Spaziergang am Sonntag, dem 28.März 2010 stand ganz im Eindruck der bekanntgewordenen "bösen Tricksereien" aus dem Braunschweiger Rathaus.

Deswegen wurde der Flughafen (stellvertretend verantwortlich für die Rahauspolitik) aufgesucht:


...abbiegen zum Lilienthalplatz


Gruppenbild mit Flughafen am 81.Protesttag


...vor dem Rückweg stärkten sich nicht nur die Kinder mit einem Eis.

Tolle Idee heute das mit der Demo zum Flughafen und dem Eisessen

Die Allerzeitung berichtete übrigens auch am Samstag von der Bechtsbütteler Veranstaltung, leider nicht verlinkbar

Der Bericht schreibt von 120 Teilnehmern, die den Landkreis GF aufforderten, sich gegenüber der Stadt BS für den Tunnel einzusetzen.
Wörtlich heißt es dann bezüglich des Vorgehens der Stadt Braunschweig mit der Grasseler Str.:

Die Bürger befürchten eine endgültige Sperrung. "Das kann man als bösen Trick bezeichnen", so Bürgermeisterin Kielhorn.

(Allerzeitung vom 27.3.10)

So hatte sich der OB´rist aus dem Braunschweiger Rathaus seine Regionsdebatte wohl nicht vorgestellt