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Raue, der Sonntagsredner ?

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14 Jahre 2 Monate her - 10 Jahre 9 Monate her #1320 von Rosenbaum
** This thread discusses the content article: Raue, der Sonntagsredner ? **

Noch vor wenigen Wochen schien der Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung mit dem Konzept seiner "Bürgerzeitung" im Zenit seiner journalistischen Karriere fest verankert.

Im Braunschweiger Dom wurde ihm  am 1.9.2009 der "Lokaljournalisten-Preis" der Konrad-Adenauer-Stiftung im Beisein des Bundespräsidenten Köhler überreicht. Die feierliche Inszenierung war schon damals umstritten...

(Fotokollage aus BZ-Berichten vom 1.9.2009)
Und hier dazu auch noch ein Filmchen von der denkwürdigen Aktion:




Dieser moralische Anspruch scheint nun endgültig verspielt.

Auslöser nun auch bundesweit eher  kritischer Betrachtung des Wirkens von Raue war sicherlich seine Rolle im Ränkespiel der WAZ-Gruppe gegen den renommierten Journalisten Lochthofen bei der  Thüringer Allgemeinen, erklärt aber nicht, warum sich Raue dafür hergegeben hat.

Klafften Anspruch und Wirklichkeit zu weit auseinander?  Zu schlecht die hiesige Zeitung für ihren Anspruch, "Bürgerzeitung" sein zu wollen, zu philisterhaft der Chefredakteur selbst, der die Braunschweiger Lokalpresse zur reinen Bürgermeisterzeitung verkommen ließ ?

So schreibt denn auch die taz vom 4.12.2009

Zitat:

"PAUL-JoSEF RAUE, CHEFREDAKTEUR
Der Sonntagsredner

Der Chefredakteur der Braunschweiger Zeitung redet gerne in Kirchen. Dann sagt Paul-Josef Raue schöne Sätze, wie den, dass Journalisten "Treuhänder des Volkes" seien und die Aufgabe hätten, "die Mächtigen zu kontrollieren". Es sind Sätze, die auch im "Handbuch des Journalismus" stehen, das Raue mit seinem Mentor Wolf Schneider geschrieben hat, dem ehemaligen Leiter der Hamburger Henri-Nannen-Schule. [...]

Kritiker der Braunschweiger Zeitung aus dem Bürgerinitiativen-Lager werfen dem Blatt vor, keine Bürger-, sondern eine "Bürgermeisterzeitung" zu sein.
In Braunschweig regiert unangefochten CDU-Rechtsaußen Gert Hoffmann, und die Braunschweiger Zeitung habe ihn dabei unterstützt, ... "

www.taz.de/1/nord/artikel/?dig=2009%2F12%2F04%2Fa0016&cHash=ee8beee474

Anspruch und Wirklichkeit klafften offensichtlich zu weit auseinander: zu schlecht die hiesige Zeitung für ihren Anspruch, "Bürgerzeitung" sein zu wollen, zu philisterhaft der Chefredakteur selbst, der die Braunschweiger Lokalpresse zur reinen Bürgermeisterzeitung verkommen ließ.

Zitat:

"Raue geht zur Thüringer Allgemeinen, weil deren langjähriger Chefredakteur Sergej Lochthofen die "Umstrukturierungen" des WAZ-Konzerns nicht mitmachen wollte. Mit Raue, da kann man fast sicher sein, wird es solche Probleme nicht geben."

Raue, der Sonntagsredner, oder doch nur: Raue, der Opportunist ?

siehe dazu auch die Diskussion im Forum:  Raue geht ...
Letzte Änderung: 10 Jahre 9 Monate her von Rosenbaum.

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14 Jahre 2 Monate her - 14 Jahre 2 Monate her #1321 von Heiner
"Flughafen: 15 Antworten- Rede und Gegenrede zur Landebahn"

Die BZ hat seit Jahren sowohl im Sinne der Flughafenausbaugegner wie auch der -befürworter nur "einseitig " berichtet, berichten können.
Sie machte es keinem recht. Keiner wurde zu 100% vertreten, keiner war richtig zufrieden.
Die Beiträge schienen zwar eher in Richtung pro-Ausbau zu gehen, aber es gab z.B. auch etliche neutral referierende Artikel und auch viele veröffentlichte Leserbriefe gegen den Ausbau.
Der Wechsel von Zauner von der BZ direkt zur Pressestelle der Flughafengesellschaft war da natürlich schon eher peinlich.
Wollte man der BZ also bisher noch eine in dieser Hinsicht vielleicht nur etwas befangene Berichterstattung unterstellen, musste man jedoch am 25.02. leider spätestens aus einem solchen Traum erwachen.
Diejenigen, die die BZ gebeten hatten, doch mal wenigstens zum 50. Waldspaziergang über den unter harten Winterbedingungen dennoch unaufhörlichen persönlichen Widerstand vieler Menschen vor Ort in Waggum direkt am Waldzerstörungsgelände zu berichten, wurden gestern ganz bitter enttäuscht. Keine Reporter vor Ort, keine Interviews, keine Fotos!
Statt dessen aber ein fast ganzseitiger Artikel, der mit dem Anschein einer objektiven Frage- und Antwort-Situation nur im Sinne der Flughafengesellschaft agierte. Ein reines Plädoyer für den Ausbau.
Dieser Artikel hatte einen kleinen, nur ganz kleinen Fehler seitens der BZ: er war nicht als "Anzeige" gekennzeichnet, als bezahlte Anzeige der Flughafengesellschaft!
--Hat denn etwa ein BZ- Redakteur diesen Artikel verfasst? Es finden sich weder ein Name noch ein Kürzel.
--Für weitere Informationen wurde direkt auf die Homepage der Flughafengesellschaft verwiesen.
--Die angebliche Fragestellung der Ausbaukritiker wurde aus Internetforen, Medienberichten und Diskussionen willkürlich und nicht sachdienlich zusammengesucht. Es gab keine von den Ausbaukritikern seit langem geforderte öffentliche Auseinandersetzung, der sich die Befürworter bisher immer entzogen, in der eine solche Fragestellung stattgefunden haben könnte.


Diesen gefakten Artikel als "Rede und Gegenrede" scheinbar unparteiisch als Berichterstattung aufzumachen, ist eine journalistische Unverschämtheit!
Ich teile zwar nicht die Meinung, dass 100% aller Redakteure 100%ig auf Startbahnerweiterung bei der BZ eingenordet sind. Ich sehe auch die durchaus nachfragenden und kritischen Artikel. Ich sehe auch die veröffentlichten kritischen Leserbriefe.
Aber dieser Artikel vom 25.02. war wirklich der reinste Dreck!
Hatte man wirklich nur "aus Versehen" den Zusatz "Anzeige" darüber vergessen?
Tut es der BZ leid und wird sie sich entschuldigen, dass der Artikel den Zustand einer redaktionellen Mitteilung erweckte, obwohl es der bezahlte Bericht einer Interessentengemeinschaft war?

Oder mussten die ihn tatsächlich etwa wirklich nicht einmal bezahlen?

Es scheint hier fast, als komme es der BZ nicht auf den letzten Verlust eines Vertrauens in eine unabhängige Berichterstattung an.
Das könnte ihr selbst noch viel Schaden zufügen!

Hier gilt es nach zu haken!
Letzte Änderung: 14 Jahre 2 Monate her von Heiner.

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14 Jahre 2 Monate her #1324 von MrMarxismo
Braunschweiger "Zeitung" zensiert.

Lang, lang ist es her...

Damals, als Jürgen Trittin ("Grüne") noch Minister für "Bundes- und Europa Angelegenheiten" (ich glaube, so hieß das) war.
("Rot" - "Grüne" - Koalition in Niedersachsen)

Damals war ich noch engagierter, linker GRÜNER.

Und im Kreisverband Braunschweig aktiv, auch mehrfach im Kreisvorstand. Sowie in den achtiger Jahren zwei Jahre (wg.Rotation) u.a.Sprecher im Landesvorstand DIE GRÜNEN / Niedersachsen.

Und was hat das mit der Braunschweiger "Zeitung" zu tun???

Es war Landtagswahlkampf und DIE GRÜNEN Braunschweig hatten Jürgen Trittin für eine öffentliche Wahlkampfveranstaltung nach Braunschweig in den LINDENHOF eingeladen.

Natürlich wurde die Braunschweiger "Zeitung" rechtzeitig schriftlich (mehrfach) gebeten, die Veranstaltung mit J.Trittin anzukündigen.
Die Veranstaltung wurde auch mit Plakaten und Flyern angekündigt.

Die Braunschweiger "Zeitung" wurde extra noch einmal telefonisch angefragt, ob sie denn die Ankündigung auch bringen würde...

Und??? Nix da !!

Sowas nennt man "Pressefreiheit" !!

Also ein Anzeigenblatt (zum Geld verdienen) mit angehängter Hofbericht-Erstattung im Sinne der "Besserverdienenden"...

Und heute???

Politische Veranstaltungen die an einem bestimmten Tag stattfinden, werden am gleichen Tag mit zwei Zeilen (i.d.R.) angekündigt.

Und das auf einer Seite, die übervoll mit den unterschiedlichsten Terminen beschrieben ist...

Somit ist der Schein der "Pressefreiheit" gewahrt...

"Vor Jahrzehnten bereits bemerkte der konservative Journalist Paul Sethe, "die Pressefreiheit bei uns sei die Freiheit von achtzig reichen Leuten" - und verließ das Herausgeber - Gremium der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "

Quelle: Gerhard Breidenstein, "Unser Haus brennt" - "Arbeitsbuch zum Verständnis der Gesellschaft in der Bundesrepublik",

(S.242) Rowohlt, (1982)

Mehr: www.youtube.com/user/MrMarxismo

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14 Jahre 2 Monate her #1336 von MrMarxismo
"Hausfrauenzeitung"!!

Voller Ärger lese ich gerade den Braunschweiger "Zeitung" - "Artikel" vom 25.2.2010.

"Rede und Gegenrede zur Landebahn" (15 Antworten)

Warum erst heute??

Na ja, man soll ja sparen...

Insofern hole ich mir die Braunschweiger "Zeitung" regelmäßig gratis aus der "Blauen Tonne" meines Vertrauens oder...

Ja, ich geb es zu, bei meiner 81 jährigen Mutter, die ich regelmäßig einmal die Woche besuche.

Und nun möchte ich meiner Mutter hier öffentlich für ihre treffende Charakterisierung der Braunschweiger "Zeitung" danken:

Sie nannte die Braunschweiger "Zeitung" treffend eine "Hausfrauenzeitung"!!

Muchas gracias!!

(Damit wollte sie sicher keine "Hausfrauen" diskriminieren.)


Mehr: www.youtube.com/user/MrMarxismo

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