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Darstellung der Fakten Seitens des Flughafens

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14 Jahre 2 Monate her #1489 von Lord Schadt
In der BZ findet man heute eine Replik des Ombudsrates auf den Artikel "Rede und Gegenrede zur Landebahn". Die Antwort des Ombudsrates ist mehr als dürftig, daher hier ein paar Anmerkungen von meiner Seite.

1)Ein Ombudsrat muss unparteilich sein ...
Aus medientheoretischer Sicht ist der Ombudsrat der BZ definitiv falsch besetzt. Die Aufgabe, Vermittler zwischen Zeitung und Lesern zu sein, kann nur wahrgenommen werden, wenn der Ombudsrat unparteilich besetzt ist. Da nicht zu erwarten ist, dass Mitarbeiter der BZ in der Lage sind, kritisch über ihre eigene Zeitung zu schreiben, sollte das Gremium mit BZ-fernen Mediatoren besetzt werden. Ein Straftäter darf ja auch nicht über sein eigenes Strafmaß entscheiden ...
Meine Empfehlung: Der Ombudsrat der BZ sollte mit Medienwissenschaftler von der HbK besetzt werden. Die Unabhängigkeit wäre so gesichert.
Weiterhin würde es mir gut gefallen, wenn man einen Ombuds-Ombudsrat einschalten könnte, um den Artikel des Ombudsrates kritisieren zu können. Dies ist leider nicht möglich. Außerdem würde diese Meta-Diskussion zu einer Meta-Meta-Diskussion führen und so weiter und so fort. Der Einzige Weg aus diesem Dilemma ist, die Diskussion an einer Stelle die Diskussion abzubrechen und z.B. das Abo der BZ zu kündigen.

2) Stark vereinfachte Argumente
Im Bericht des Ombudsrates wird nicht erwähnt, dass es mehrere Zuschriften an den Rat zum Thema gab. Beantwortet wird ausschließlich der Brief von Heiner, sofern man von einer Antwort sprechen kann. Auf die in anderen Leserbriefen angesprochenen Kritikpunkte wird nicht eingegangen (z.B. die problematische Stellung von Zauner als Pressesprecher der Flughafengesellschaft, ausgelassene Gegenargumente der Ausbaugegner, falsche Argumente im Artikel, dürftige Recherche von Ralph-Herbert Meyer, Voreingenommenheit von Ralph-Herbert Meyer, Freundschaft von Ralph-Herbert Meyer und Ernst-Johann Zauner, …). Hier zeigt sich, dass der Ombudsrat entweder nicht in der Lage ist, auf die Kritikpunkte an dem Artikel einzugehen, oder es nicht möchte. Erstes zeugt von Inkompetenz, Letzteres von Arroganz.

3) Falsche Form der Darstellung
Unter anderem wurde zu Recht auch die Form des Artikels „15 Antworten“ kritisiert. Das letzte Wort hatte durchweg die Flughafengesellschaft, ohne dass die Flughafenkritiker um eine Antwort auf das Gegenargument gegen wurde. Gleiches wird nun wieder beim Artikel vom Ombudsrat praktiziert. Ein Dialog zwischen den Beteiligten mit einem echten Austausch der Argumente findet nicht statt.

4) Meinungen statt Recherche
Die erste Einlassung von Peter Lohse ist fast durchweg eine Meinungsbekundung. „Die Autoren (sic!) haben in bester Absicht versucht …“, „Der Bericht ist keine gekaufte Anzeige.“ Argumente, die diese Meinungen bestätigen könnten, fehlen. Wurde Meyers Konto auf Geldzahlungen von der Flughafengesellschaft überprüft? Fehlanzeige. Woher weiß man, dass Meyer die besten Absichten hatte? Ich weiß es nicht. Wer sind „die Autoren“? Ich weiß es nicht. Im Artikel wird nur einer genannt.

5) Dumme Plattitüden
Die Einlassungen von Heinrich Kintzi zum Thema sind denkbar dumm. Ich habe sie mir mehrmals durchgelesen und bin leider nicht in der Lage, die absonderliche Blödsinnigkeit dieser Ombudspredigt auch nur Ansatzweise widerzugeben. Noch schlimmer: Ich verstehe nicht, was mir dieses pseudo-humanistische Gebrabbel über Pelagius, Christus und Rom sagen soll. Meint er: "Die Braunschweiger Zeitung hat gesprochen, der Fall ist abgeschlossen." Meint er: "Die Gerichte haben entschieden, also ist alles tritratrallala." Wie auch immer, ich möchte meine Lebenszeit nicht mit der Interpretation dieser unsinnigen Replik verbringen. Oder um es kurz zu machen: Was Schopenhauer 1849 nach Christus in einem Gespräch mit einem Freund in einer Hamburger Dampfsauna sagte, gilt auch für Heinrich Kintzi: "Wenn man nichts zu sagen hat, sollte man lieber schweigen."

Ich entschuldige mich vorläufig für die zum Teil polemische Kritik. Konstruktive Ideen folgen später ...

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  • bruno
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14 Jahre 2 Monate her - 14 Jahre 2 Monate her #1496 von bruno
Möchte dem Lord Schadt unbedingt recht geben.

Wenn das die geballte Weisheit dieser Zeitung war, dann ist Ralf-Herbert Meyer ein strahlender Genius innerhalb dieses Blattes.

Um mich nicht zu wiederholen, im anderen Thread hatte ich das schon dem Klaus Marwede geantwortet, der so ab und an noch Illusionen über den Journalismus der Braunschweiger Zeitung nachhängt:

Schon richtig, dass man die Zeitung immer wieder in die Pflicht nehmen sollte, aber welche Erwartungen man hegen sollte, zeigt der heutige Umgang des "Umbudsrates" bzgl. der Beschwerde von Heiner über gekauften Journalismus.

Da wird doch ganz deutlich, dass eben nicht nur der Ralle Meyer das Problem dieser Zeitung ist, sondern selbst der Ombudsrat mit solchen Gestalten wie Ex-Generalstaatsanwalt Kintzi ("Roma lucuta - causa finista" oder frei und verständlich übersetzt: "egal wie wir berichten, jetzt haltet endlich das Maul!") ...
oder Heinz-Peter Lohse ("haben in bester Absicht versucht, ...journalistisch zusammenzufassen" oder auf deutsch: "wir versuchen uns in Journalismus, aber unsere Parteilichkeit lässt eben nicht mehr zu").


Mal sehen, was der deutsche Presserat zu diesem Braunschweiger Journalismus und den journalistischen Selbstheilungskräften der Braunschweiger Zeitung zu sagen hat.
Letzte Änderung: 14 Jahre 2 Monate her von bruno.

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14 Jahre 2 Monate her - 14 Jahre 2 Monate her #1503 von Rosenbaum
Daniel schrieb:

Peter, man muss echt zweimal hinschauen. Die Flughafen GmbH hat natürlich still und leise eine Änderung vorgenommen.
Dummer Weise :P habe ich die alte Version seinerzeit archiviert, sodass man beide schön vergleichen kann.
Erscheint gleich unter Punkt 2, Thema Enthaltung der Grünen:

Version mit Enthaltung der Grünen

Version ohne Enthaltung der Grünen

Der letzte Satz, "Die Grünen enthielten sich der Stimme." wurde einfach entfernt.

Es ist eine Frechheit, ein Lügenpamphlet aufzustellen und dann auf Fragen der BIBS nicht zu reagieren sondern einfach Korrekturen vorzunehmen, der gediegene Leser bekommt dies gar nicht mit.
...
Unsere Flughafenmanipulatoren sind schon pfiffig!
Daniel


Ich habe Herrn Gelfert nun noch einmal geschrieben:

Boris Gelfert
Flughafengesellschaft Braunschweig -
Wolfsburg GmbH
Lilienthalplatz 5

38108 Braunschweig


Braunschweig, 16. März 2010

Mein Schreiben vom 02.03.2010: Ihre Darstellung im Flughafenstreit

Sehr geehrter Herr Gelfert,
wir hatten Sie bzgl. der "Meinungen und Tatsachen" angeschrieben und den Punkt 2 (Abstimmungsverhalten der Grünen) moniert.

Sie haben uns nicht geantwortet, dafür aber klammheimlich die Aussage über die angebliche Stimmenthaltung der Grünen zum Flughafenerweiterungsbeschluss getilgt.
Ihre seinerzeitige Darstellung war also auch Ihrer Einsicht nach falsch.

Das brauchen Sie uns damit nun auch nicht mehr mitzuteilen.
Wir sind aber schon der Auffassung, dass der Geschäftsführer einer stadtnahen Gesellschaft etwas seriöser agieren sollte, oder aber zumindest der Fehler eingeräumt werden sollte, um Schaden abzuwenden.

Viele hatten das auf der Flughafen-Homepage gelesen, eine öffentliche Erklärung zur Korrektur erscheint uns unumgänglich.
Einer Antwort diesbezüglich sehen wir entgegen bis zum 30.3.2010.
Mit freundlichen Grüßen
Gez.
Peter Rosenbaum
Ratsherr der Bürgerinitiative Braunschweig

Letzte Änderung: 14 Jahre 2 Monate her von Rosenbaum.

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