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Die Kriegsvorbereitungen lange vor dem eigentlichen Kriegsbeginn sollen verborgen werden.
Exakt vor 100 Jahren fand sich am 8.12.1912 unter dem deutschen Kaiser Wilhelm der "Kriegsrat" zusammen.
Dazu ist heute in der "Junge Welt" ein grundlegender und ausführlicher Artikel erschienen:
"Je eher, je besser" .
Demnach war bereit am 8.12.1912 der Krieg als Präventivkrieg, vor allem gegen Rußland und vor allem gegen Framkreich beschlossene Sache.
Die führende Historikerriege bekommt in dem Artikel auch ihr Fett ab.
Hat nicht auf der von der Kulturverwaltung für das Kulturprojekt berufene Prof. Stölzl vom völlig überraschenden Kriegsausbruch 1914 doziert?
Na ja, diese nun im Junge-Welt Artikel ausgewerteten Quellen dürften nicht nur den Hobby-Historikern im Braunschweiger Rathaus Ärger bereiten, sondern auch die bezahlten Profi-Historiker um Stölzl und Biegel zum Schwitzen bringen.
...
Krieg? „Je eher, desto besser“
In einer Zusammenkunft mit den höchsten deutschen Militärs am 8. Dezember 1912 habe der Kaiser den Krieg als „auch für uns unvermeidlich“ bezeichnet; Moltke, der Chef des Generalstabs, habe dem nicht nur zugestimmt, sondern sogar die Formal „Je eher, desto besser“ geprägt (S.360). Stürmer weist besonders darauf hin, dass August Bebel, der große Führer der deutschen Sozialdemokratie, schon 1911 im Reichstag vor dem bevorstehenden „großen Generalmarsch“ gewarnt habe, in dem „16 bis 18 Millionen Männer, ausgerüstet mit den besten Mordwerkzeugen, gegeneinander als Feinde ins Feld rücken“ – er sei von den konservativen Kräften ausgelacht worden (S. 352). Im Jahre 1913, „am Vorabend des Weltkriegs“, sei „die Atmosphäre in Deutschland gewitterschwül“ und die außenpolitische Lage „unheilschwanger“ gewesen. Und: „Aber die deutsche Führung war viel zu sehr ein Teil der Drohung“ (S.362).-
Im Übrigen sind sich die deutschen Historiker längst einig, dass die deutsche Führung einen „erheblichen Anteil am Kriegsausbruch“ gehabt hat (Nipperdey), diskutiert wird unter ihnen lediglich über die genaue Höhe dieses Anteils.
Hochzeit in „gewitterschwüler Atmosphäre“
Wenige Monate vor der Hochzeit fordert Wilhelm II. von seinem Staatsekretär, an der „Volkstümlichkeit eines Krieges gegen Rußland“ auch „mit seinen Pressemitteln“ zu arbeiten, also verstärkt Kriegspropaganda zu betreiben. Nach all dem dürfte klar sein: der Brautvater war drauf und dran, das deutsche Volk ins schwerste Unglück zu treiben, auch wenn die Braut das bis an ihr Lebensende nicht wahrhaben wollte. Wer beim Kulturprojekt „Braunschweig 1913“ diesen Zusammenhang ausblenden möchte, läuft Gefahr, sich – und, was viel schlimmer wäre: unsere Stadt – lächerlich zu machen. Forderungen wie „der erste Weltkrieg ab 1914 sollte thematisch unbedingt ausgeklammert werden“ und „ab 1914 Zeitenwende, das ist ein anderes komplexes Thema“ (Christoph Stölzl laut Protokoll der Gesprächsrunde vom 14. Juni 2012) haben das Potential dazu. Oder sollte es sich nur um ein Missverständnis handeln?
www.braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3012:braunschweig-1913-weltgeltung-fuer-einen-moment&catid=66:politik-kategorie-kultur&Itemid=146
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BS macht Geschichte (Gast)
14.09.2013 - 11:05
Welch eine Panne! Wieso hat da das Stadtmanagement nicht recherchiert? Das läuft ja noch schlechter als beim Otto-Jahr. Womöglich versucht man das jetzt runterzuspielen, in dem man sich zwanghaft 1913 nur noch stark auf Luises Gatten konzentriert, den kommenden 1. Weltkrieg hat man ja schon künstlich ausklammern können. Das wird Geschichte machen, fragt sich nur - welche?
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Der Artikel auf braunschweig spiegel, auf der sich der Kommentar bezog:Ernst August Roloff und Ev. Akademie Abt Jerusalem auf Braunschweig-Spiegel:
"Wann und wo immer heute NPD oder andere Rechtsextremisten unter der kaiserlichen Reichskriegsflagge auftreten, marschieren Wilhelm II. und seine Tochter Victoria Luise im Geist in ihren Reihen mit.
Vergesst das nicht, Mitbürgerinnen und bürger Braunschweigs, wenn ihr im November den 100. Jahrestag des Einzuges des Welfenprinzen Ernst August von Hannover und der Hohenzollernprinzessin Victoria Luise feiert! " (Abschlussworte von Ernst August Roloff bei seinem Vortrag in der Ev. Akademie Abt Jerusalem)
Dazu gab es ja auch einen Bericht in der BZ und dann finde ich treffenden Kommentar im Online-Forum der BZ zum Artikel
BS macht Geschichte (Gast)
14.09.2013 - 11:05
Welch eine Panne! Wieso hat da das Stadtmanagement nicht recherchiert? Das läuft ja noch schlechter als beim Otto-Jahr. Womöglich versucht man das jetzt runterzuspielen, in dem man sich zwanghaft 1913 nur noch stark auf Luises Gatten konzentriert, den kommenden 1. Weltkrieg hat man ja schon künstlich ausklammern können. Das wird Geschichte machen, fragt sich nur - welche?
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