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Stark radioaktiv strahlende Altlasten lagern bereits in Thune

 

Eine eher unscheinbare Meldung der Firma Eckert&Ziegler/Nuclitec vom 17.5.2011 schreckte das Rathaus auf.


In der EZAG-Meldung hieß es :

...zur Stilllegung und Beseitigung einer bereits seit Längerem außer Dienst gestellten Produktionslinie bei der Eckert & Ziegler Nuclitec GmbH [ist] nunmehr Nuclitec in die Lage versetzt, die ungenutzte und im Rahmen des Gebrauchs kontaminierte Produktionslinie selbst zu entsorgen, sobald die entsprechende Genehmigung der zuständigen Behörde vorliegt.  (siehe verlinkte EZAG-Pressemeldung)


Immerhin verhandelt E&Z mit der Stadt seit Monaten über eine geplante Betriebserweiterung am Standort Thune.


Die Stadt bat beim Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt (GAA) daraufhin um kurzfristige Beantwortung einiger Fragen:


1. Welcher Art ist die ausstehende /beantragte Genehmigung (Entsorgung der Produktionslinie?) ?

2. Inwieweit geht sie über die vorhandenen Genehmigungen hinaus?

3. Ist die Strahlenbelastung der zu entsorgenden Stoffe Strontium-90 (Sr90) höher als nach der derzeitigen Genehmigung erlaubt?

(email aus der städt. Abteilung Umweltschutz vom 19.5.2011 an das GAA)


Noch am selben Tag antwortete das GAA:

zu Frage 1: "Die Produktion von Sr-90 - Quellen war in der Strahlenschutzgenehmigung der Firma eingeschlossen. Die Produktionsanlage (3 Boxen und einige kleinere Schleusen) ist so stark radioaktiv kontaminiert, dass eine Dekontamination unwirtschaftlich ist und unnötig viel Abfälle erzeugen würde. Die Firma hat beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den Antrag gestellt, die Anlage in einen Konradbehälter zu verpacken, der bei Einlagerungsbeginn in den Schacht Konrad verbracht werden kann."

zu Frage 2: "Der Abbau/Umbau ist in der vorhandenen Genehmigung eingeschlossen."

Zu Frage 3: "Nein"

 

Im übrigen dürften bei den (inzwischen unbefristeten) genehmigten Aktivitäten mengenmäßig die abtransportierten radioaktiven Stoffe durch neue ersetzt werden. (Antwort-Schreiben des GAA vom 19.5.2011 an die Stadt Braunschweig)

 

Die stark strahlenden Strontium90- Boxen lagern auch heute noch in Thune auf dem Buchler Betriebsgelände, wahrscheinlich solange, bis irgendwo ein Endlager gefunden ist.


Damit haben wir also bis auf weiteres ein Atommüll-Zwischenlager mitten in Braunschweig in direkter Nähe zu Wohnhäusern und Schulen.

Die Behörden sind hilflos, private Firmen machen glänzende Geschäfte und produzieren strahlende Abfälle, die Menschen und Umwelt gefährden.


Um diese Art "strahlende Geschäfte" (auch noch im Wohngebiet) ungestört zu betreiben und sogar dort noch auszuweiten, sucht man sich willfährige Politiker und Parteien, die mit kleineren und größeren Aufmerksamkeiten bedacht werden.

 


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