Wiederholt wird bezweifelt oder relativiert, welche Schuld für Kriegsverbrechen deutschen und dabei auch braunschweigischen Regimentern zukommt.
Der Braunschweig-Spiegel hat dazu einen Recherche-Artikel von Karl-Friedrich Eckhardt veröffentlicht, in welchem in einem link der eingesetzte Generalgouverneur am 28.2.1915 aus Brüssel zu Geiselerschießungen von Priestern Stellung nimmt.
Wegen der Hinrichtungen war es zwischen dem Deutschen Reich und dem Vatikan zu diplomatischen Verstimmungen gekommen.
In der Stellungnahme werden u.a. die Exekutionen aufgelistet:
Der General-Gouverneur in Belgien Brüssel, den 28. Februar 1915 Sektion IIb Nr. 3841 Urschriftlich mit Anlagen dem Generalquartiersmeister West zurückgereicht. Die für den Bereich des Generalgouvernements abgeschlossenen Ermittlungen haben folgendes ergeben: A. 1. Im Bistum Namur sind 26 Priester getötet worden, 25 erschossen, 1 gehängt. 2. Im Bistum Lüttich sind 6 Priester erschossen. 3. Im Bistum Mecheln sind 13 Priester erschossen. 4. Im Bistum Tournai sind 2 Priester [...] (Quellentext auf der Internetseite der Bundeszentrale für politische Bildung - nicht direkt verlinkbar. (http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/ersterweltkrieg)). |
Die Exekution des Pfarrers von Roselies, Joseph Pollart, war demnach kein Einzelfall, sondern Teil einer Strategie zur Abschreckung und Niederhaltung der ganzen Zivilbevölkerung. Den Exekutionen und Verbrennungen ganzer Ortschaften fielen - wie in Roselies - neben den Priestern nach Schätzungen rd. 5.000 Zivilpersonen zum Opfer.