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PIRATEN-PARTEI - zu Finanzausschuss (Sitzung 31.1.13)

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11 Jahre 1 Monat her #8726 von Ulenspiegel
Danke für die Erklärungen.

Inhalte gut, Umsetzung verbesserungswürdig

:( Es wäre mir lieber gewesen, sich der Sache mal generell zu stellen, warum hier OB und das Marketing so oft in dieser Stadt scheinbar und auch oft wirklich obsiegen. Gehört das nicht auch zu einer mündigen Selbstreflexion, insbesondere wenn man so oft einen auf den Deckel kriegt und den Akteuren fast immer hinterdrein RE-agiert statt zu agieren?

Nochmals die Frage: Wäre es nicht wesentlich glaubwürdiger, Themen, die einem wichtig sind, selbst aufzumachen statt abzuwarten und nur dann aufzuschreien, wenn man sich da oben im OBerstübchen wieder was Unverschämtes bis Lächerliches ausgedacht hat?

Aber nun mal kurz egal, ich gehe mal mit in die müßigen aber voraussehbaren Details:

Zweifelsohne und unbestritten arbeitet die Stadt an einer anderen Strategie, sie möchte nur diese Hochzeit in den Mittelpunkt stellen, aber weshalb?

Es geht NICHT um Geschichte - es geht ums Kassemachen!

Bei Hoffmann und Förderer Borek mögen da auch geschichtsrevisionistische Gründe dahinter stehen, bei einer reinen Vermarktung der Geschichte jedoch nicht. Und genau deshalb stehen einer detaillierten Geschichtsstudie leider zwei große Interessengruppen entgegen. Einmal die beiden Stadtwohltäter flankiert vom Marketing und zum anderen das ganze Touristikgewerbe hier, das Heer der Einzelhändler und natürlich der Museen, städtischen Einrichtungen sowie Veranstalter, die sich mehr Zulauf und damit vollere Kassen erwarten.

Sicher, es ist heuchlerisch, hier Geschichtsinteresse und die Bedeutung unserer Stadt in einem historischen Zusammenhang verkaufen zu wollen, wenn man nur mehr verkaufen möchte. Das ist schlichtweg Reklame, sonst nichts. Man könnte das zugeben, aber das würde gewiss die große Gruppe der Geschäftsleute nicht davon abbringen, das Event dennoch so durchzuführen.
Dagegen anzukommen, ist irgendwie Don-Quichote-like!

Vermarktung einer Trine ist mir lieber
als die Vermarktung ehrbarer Leute


Und, wie bereits gesagt, Frauenwahlrecht und Fasshauer lassen sich nur sehr schwer als lustig, glanzvoll und damit als verkaufsfördernd hindekorieren. Ehrlich gesagt, wenn man das täte, wäre das für mich noch schlimmer als die Vermarktung einer Trine mit Krönchen.

Minna Fasshauer verdient m.E. ein eigenes Projekt, ganz klar. Minna Fasshauer sollte den Braunschweiger doch sehr wichtig sein, meine ich. Aber die Geschichte wiederholt sich offensichtlich, denn als Clara Zetkin damals daran ging, auch für 1913 eine Veranstaltung zum Internationalen Frauentag zu organisieren, musste sie erkennen, „ dass in manchen Parteikreisen noch eine ziemliche Abneigung besteht gegen den Frauentag, während die Genossinnen vom agitatorischen Wert überzeugt sind .“

Schlafende Hunde wecken?

Allerdings ist klar, wer Fasshauer projektiert wird zweifelsohne auf die Geschichte der (damaligen) und somit auch der aktuellen Orts-SPD und damit auch auf die spätere KPD kommen müssen, und genau das macht die Probleme, gerade weil die SPD da nicht immer gut weg kommt (hat ja dann dem Krieg 1914 zugestimmt!) und da die offizielle Stadt-OB-Marschroute gilt: "unbedingt den Ersten Weltkrieg (1914) raushalten" und genau deshalb werden so gut wie alle Projekte des Arbeitskreises geschnitten oder total totgeschwiegen. Dies sollte schon in die Öffentlichkeit, denke ich.

Wenn von vorne herein klar ist, dass da weder OB, Stadtmarketing, das hiesige Presseorgan, noch die SPD oder die hiesigen Grünen Interesse daran haben, dann war jedoch auch klar, dass für ein kleines Projekt, das vordergründig als Interessen-Arbeitskreis der LINKEn etikettiert wurde, am Ende auch vielleicht von der LINKEn finanziert werden wird, das lag doch schon vorher klar auf der Hand. Nach momentaner Wahlergebnislage insbesondere.

Wenn der AK bereitet deshalb ein eigenes Programm mit ca. 15 Veranstaltungen im Jahre 2013 vorbereitet, ist das lobenswert, jedoch dann sollten das auch die Leute wissen, klar. Aber von vorne herein klar auch, auf eigene Kosten, das muss einen jetzt nicht wundern.

Eine andere künftige Vorgehensweise und Strategie, wie man solche Themen einer breiteren Bevölkerung näher bringen könnte, die also zum Erfolg führt, wäre wünschenswert, damit Minna den Braunschweigern endlich wichtiger würde, das hätte nicht nur sie verdient, sondern wir Braunschweiger alle, weil unser Ruf in der Historie ja nicht immer der Beste ist/war.

Dafür plädiert
Ulensp!egel

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