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Verpasstes Jubiläum - BZ sucht neuen Namen

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11 Jahre 2 Monate her #8352 von Ulenspiegel
Verpasstes Jubiläum - BZ sucht neuen Namen

Erstmals in der Geschichte haben die Leserinnen und Leser die Möglichkeit, über den künftigen Zeitungstitel der Braunschweiger Zeitung abzustimmen.

Dazu ruft die Braunschweiger Zeitung ihre Leser auf
und betont insbesondere...

"Die Zeitungstradition wurzelt in Wolfenbüttel tiefer als in irgendeiner anderen Stadt Deutschlands, Mainz vielleicht ausgenommen. Der Wolfenbütteler Aviso war eine Keimzelle des Journalismus, wie wir ihn heute kennen".


Dazu die folgende Notiz:

Nachtrag zu einem (fast) vergessenen Jubiläum:

Das Jahr 2006 ist vorübergegangen, ohne daß die Stadt Braunschweig
dem oben erwähnten Jubiläum in irgendeiner Weise gedacht hätte.


Braunschweigs Kulturdezernent Wolfgang Laczny antwortete auf einen
entsprechenden Hinweis mit Brief vom 06. 07. 2005: 
»Ihrer Anregung für eine Begleitveranstaltung zum 500jährigen Jubiläum ...
kann die Stadt Braunschweig jedoch leider nicht folgen ...«


Lediglich in der Wochenend-Beilage der Braunschweiger Zeitung
erschien am 15. Juli 2006 der von Klaus Herrmann verfaßte Artikel
"Vor 500 Jahren erschien das erste Braunschweiger Buch".


Das (fast) vergessene Jubiläum.«

Bernhard Schnelle, im Januar 2007

vau-ef-be.beepworld.de/druckgeschichte.htm

Der Autor hat die Druckgeschichte Braunschweigs recherchiert und dokumentiert (siehe auf der Seite der Quellenangabe), dass regionale Druckerzeugnisse sowie Zeitungen bereits vor 500 Jahren in unserer Region ihren Anfang nahmen.

So wurde seitens der Stadtverwaltung ein wichtiges Jubiläum verpatz... ähm - verpasst, was uns Braunschweiger ein weitaus besseres und honorigeres Image verschafft hätte als Otto, Vicky Lou oder ein Ernst-August.

Schludern wir etwa mit unseren
echten Pfunden?

fragt sich
Ulensp?egel

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11 Jahre 2 Monate her #8359 von Vogelfrei
Interessanter Beitrag, aaaber: Das hatten wir tatsächlich schon mal. Die BZ hat sich 2009 dem Thema gewidmet. Siehe hier:

"Bodo Hombach: Die Zeitung ist das Lebenselixier der Demokratie"

www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/bodo-hombach-die-zeitung-ist-das-lebenselixier-der-demokratie-id524638.html


Vergleiche auch im Archiv von www.unser-braunschweig.de :

""Unser-Braunschweig" gratuliert dem "Wolfenbütteler Schaufenster" zum 400. Geburtstag "

www.braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1115:qunser-braunschweigq-gratuliert-dem-qwolfenbauumltteler-schaufensterq-zum-400-geburtstag&catid=29:kultur-kategorie-kultur-allgemein&Itemid=131

und

"Wer oder was ist "Aviso"? "

www.braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1114:wer-oder-was-ist-qavisoq&catid=66:politik-kategorie-kultur&Itemid=146

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11 Jahre 2 Monate her #8360 von Ulenspiegel
Danke für die Hinweise, Vogelfrei.
Aaaaber... falls das übersehen wurde, hier Zitate aus dem von mir weiter oben verlinkten Artikel:

Seit 1603 Politisch kontroverse Schriften - gedruckt und publiziert IN Braunschweig

Andreas Duncker aus Helmstedt wurde im Jahre 1603 »Privilegierter
Ratsdrucker«. Zu dieser Zeit führten Auseinandersetzungen der Stadt
mit dem Herzog dazu, daß die Kontroversen auch publizistisch
ausgetragen wurden - wäre also auch mal interessant, wie damals die Stimmung war. Duncker druckte die Streitschriften des Rates,
wogegen der bereits erwähnte Jakob Lucius in Helmstedt die Position
des Herzogs Heinrich Julius vertrat.

Quellen:
vau-ef-be.beepworld.de/druckgeschichte.htm
de.wikipedia.org/wiki/Braunschweiger_Zeitung

Erst "am 15. Januar 1609 ist die erste Ausgabe der ältesten erhaltenen Zeitung in Deutschland erschienen – der „Aviso“, gedruckt in Wolfenbüttel. [...]
Der ab 1609 in Wolfenbüttel gedruckte "Aviso" gilt als die älteste erhaltene Zeitung in Deutschland. Aber die "Relation" in Straßburg* soll früher herausgegeben worden sein. "

Quelle: Braunschweiger Zeitung

* Im Jahre 1605 erschien in Straßburg erstmals in wöchentlichem Rhythmus ein Organ mit dem schönen Titel "Relation: Aller Fürnemen vnd gedenckwürdigen Historien" - soll heißen: Presseerzeugnis, das seine Leser mit allen buchenswerten Ereignissen in Beziehung setzt. 1609 kam in Wolfenbüttel der "Aviso" (Ankündigung oder Nachricht) heraus. Die erste täglich erscheinende Zeitung im deutschen Sprachraum erblickte 1660 in Leipzig das Licht der Welt. Sie trug den hübschen und knappen Titel "Einkommende Zeitungen" - also eintreffende Nachrichten (aus aller Welt).
Quelle: www.gutenberg.de/medienze.htm


Ab 1690 "Wochenblatt" und Begründung des Braunschweiger Verlagswesen

Friedrich Zilliger, der schließlich 1671 auch die Dunckersche Druckerei übernahm. Zilligers Sohn Johann Georg und seine Nachfolger im Besitz der Druckerei, Heinrich und Friedrich Wilhelm Meyer, begründeten mit ihren Kalenderdrucken eine bis in die heutige Zeit reichende Braunschweiger Verlagstradition. Zilliger hatte überdies ab 1690 ein sogenanntes »Wochenblatt« herausgegeben.

Quelle: vau-ef-be.beepworld.de/druckgeschichte.htm

:unsure: Von 1603 bis heute sind also 410 Jahre Veröffentlichung zu feiern und zwar auch für Braunschweig, nicht nur für den "Aviso". Mit dem 1690 erscheinenden Wochenblatt wäre längst eine 300-Jahr-Feier fällig gewesen. Auch das Erscheinen des "Braunschweiger Tageblatt" ab 1860 hätte man ebenso feierlich erwähnen können (100-Jahr-Feier, 125-Jahr-Feier).

"Vor einiger Zeit wussten auch die informierten MitbürgerInnen nicht was das zu bedeuten hat" , (Braunschweig Spiegel) geschweige denn, was "Aviso" bedeutet.

:( So viel zum eigenen Geschichtsbewusstsein der Braunschweiger. Sie wissen und wussten es nicht. Bemerkenswert auch, dass auf dem Deckblatt des Originals nicht "Aviso", sondern eindeutig "Avisa" zu lesen ist.
(Siehe Abbildung unter de.wikipedia.org/wiki/Aviso,_Relation_oder_Zeitung )

Feiert man also lieber Wolfenbüttels erste Zeitung in Braunschweig und dazu noch im Dom, als gebe es nicht genügend eigene Anlässe?

Nun gut, wenn man meint, dass ausgerechnet der Dom dafür der richtige Platz ist. Klar doch, weil die Kirche einst das "Bildungs- und Schriftenmonopol" unter sich hatte. :laugh:

Kein Wunder, dass man meint, uns die Anlässe, die wir "begleiten" und feiern "dürfen", vorschlagen zu müssen. Lassen wir uns praktisch "unsere" Geschichte gerne auftischen, um sie wie ein Fertiggericht von denen da oben zu konsumieren in bereitgestellten Bierzelten?

rätselt
Ulensp?egel


:unsure: Ach, und apopros "Jubelfeier 1913"

Wilhelm Bracke, nach dem heute
die Gesamtschule in der Braunschweiger Weststadt benannt ist,
gründete 1871 eine Druckerei, die unter anderem den »Braunschweiger
Volksfreund
«, eine in Arbeiterkreisen populäre Zeitung, druckte.

Während der Bismarckschen Sozialistengesetze führte die Druckerei
den Namen August Vogel & Co und verlegte das »Braunschweiger
Unterhaltungsblatt«, ab 1890 schließlich wieder den »Volksfreund«.
H. Rieke übernahm 1907 die Volksfreund-Druckerei und führte sie bis
zur Zerschlagung durch die Nazis im Jahr 1933.

Quelle: vau-ef-be.beepworld.de/druckgeschichte.htm

;) Wäre vielleicht auch interessant, was denn der Braunschweiger Volksfreund 1913 zu den Zuständen und zur damaligen Politik so von sich gegeben hat - oder?

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