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"... dann hast Du in der Not"

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14 Jahre 4 Monate her - 14 Jahre 4 Monate her #37 von Rosenbaum
ja, von wegen ...

In einem Brief an die ...

"Lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter..."

... wendet sich nun OB Hoffmann in seiner unnachahmlichen Art an die 3.000 städtischen Beschäftigten, sie mögen nun helfen:

Zitat:
... appelliere ich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das zu tun, was in solch einer schwierigen Situation jedes Unternehmen tun würde und wie es auch das Braunschweiger Volkswagenwerk 2004 im mustergültigen Zusammenspiel mit Betriebsleitung und Betriebsrat vorgemacht hat:
Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter haben im Rahmen des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses besonders intensiv überprüft, wie sie Arbeitsabläufe verbessern und wo sie Kosten einsparen können.
Die Mitarbeitervorschläge, die einzeln gesehen
vielleicht nur kleine Beträge ausmachten, haben das Braunschweiger Werk im Wettbewerb des Konzerns konkurrenzfähig gemacht.
Dieses Kostenbewusstsein und diese Kreativität wünsche ich mir auch bei uns.

Jetzt, wo schon so vieles eingespart wurde, kommt es auch bei der Stadt auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zusammenwirken mit der Personalvertretung an, überall dort Kosten zu sparen, wo es möglich ist.
Nur Sie haben den Blick dafür ...


Erst die komplette Belegschaft arrogant und unsolidarisch behandeln, ganze Abteilungen raussanieren und rausprivatisieren und dann um Hilfe anwinseln ?
Was ist bloß aus dem einstigen Kraftmeier in Sachen städtischer Finanzwunder geworden?
Und vor allem:
Wo ist das ganze Geld und das Vermögen der Stadt geblieben? :S
Letzte Änderung: 14 Jahre 4 Monate her von Rosenbaum.

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14 Jahre 4 Monate her - 14 Jahre 4 Monate her #39 von bruno
Rosenbaum schrieb:

ja, von wegen ...

[...]
Was ist bloß aus dem einstigen Kraftmeier in Sachen städtischer Finanzwunder geworden?
Und vor allem:
Wo ist das ganze Geld und das Vermögen der Stadt geblieben? :S


Wieso "Not", andere freuen sich über neue Finanzwunder im kommenden Jahr.

Veolia zum Beispiel. Sehe gerade im Wirtschaftsplan für bs-energy, dass man dort mit einer satten Gewinnsteigerung von rd. 17 Mio.€ für 2010 (28% Gewinnsteigerung) rechnet.

Da sage noch einer, Ex-kommunales Vermögen rechne sich nicht B)

Demnach erhöht sich der Gewinn für bs-energy aus unseren Energieverbräuchen und Abwasserrechnungen von 61 Mio. auf 78 Mio.€. Veolia bekommt davon rd. 59 Mio.€ (dreiviertel), während die Stadt rd. 19 Mio.€ (einviertel) erhält.
Wie ich sehe, wird da drauf nicht mal Körperschaftssteuer fällig (irgendein Steuertrick von veolia durch Umstellung von Aktiengesellschaft auf Kommanditgesellschaft ... :blink: - egal).

Jedenfalls kann Hoffmann sich doch nun zumindest als Aufsichtsratsvorsitzender von bs-energy für die tollen Finanzaussichten dort freuen, war doch auch irgendwie seine ganz persönliche Leistung B)

Frage mich nur, ob das seine untergebenen Ratsleute auch gebührend verstehen werden. Die sollen nämlich noch vor Weihnachten die nächste Gebührenerhöhung 2010 für Abwasser (um 3,6% bzw. 4,5% bei Niederschlagswasser) beschließen.

Das hilft dann zwar wieder kaum dem städtischen Haushalt, trägt dafür aber zur Gewinnsteigerung bei veolia bei :S
Letzte Änderung: 14 Jahre 4 Monate her von bruno.

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14 Jahre 4 Monate her - 14 Jahre 4 Monate her #90 von Rosenbaum
Nach dem Motto, "bloß nicht zu deutlich werden lassen, wer die Zeche für den Geldsegen bezahlen muss", wird mit einem nebulösen Artikel in der heutigen BZ auf die Beiträge in den Foren zur "Geldschwemme" bei bs-energy reagiert:

BS Energy erwartet 78 Millionen Euro Gewinn

Knapp ein Drittel mehr als in der Prognose für 2009 – Unternehmen löst Sonderrücklage für Kohlevorräte auf
www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2048/artid/11353913

Auflösung der "Sonderrücklage" als Erklärungsversuch?

Leider kein Wort und eigene Recherche bei der Lokalzeitung, daß die Geldschwemme von den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt stammt, z.B. aus den erhöhten Abwassergebühren, aus den ungleichen Geschäften zulasten der Stadt;
kein Wort dazu, wie - ohne unternehmerisches Risiko - Gewinne bis an der Grenze der Sittenwidrigkeit erzielt werden.

An der Taubenstraße regiert seit 2002 der fragwürdige Konzern veolia und herrscht mittlerweile über einen ganzen Fächer ehemals städtischer Vorsorgebereiche:

- städtisches Abwasser: seit der Privatisierung der Stadtentwässerung wurden ohne geklärte Rechtsgrundlage Aufschläge bei allen Neuinvestitionen in Höhe von inzwischen 15,85% an bs-energy überwiesen.
Von den seit 2006 neuinvestitierten und über Bankkredite der Stadt beschafften Finanzmittel in Höhe von 52 Mio.€ zweigte freute bs-energy/veolia so mal runde 8 Mio.€ für sich ab;

- seit der Privatisierung der Stadtentwässerungung zahlen die Gebührenzahler trotz der Versprechung, die Gebühren würden nicht erhöht, Jahr für Jahr höhere Gebühren;

- Energie-Netze: weiterhin stammt die Geldschwemme aus dem Stromnetz auf Stadtgebiet, sowie aus der Gas- und der Fernwärme-Versorgung, die wie ein Monopol schaltet und waltet;

- Ampeln, Lampen: ungeklärt bis heute ist bei einem anderen ehemaligen Regiebetrieb rund um die städtischen Ampeln, Lampen und Schilder (bellis), ob die angeblich versehentlich an veolia ausgesprochene Forfaitierungs-Option irgendwann der Stadt als eine Art Bürgschaft für einen bellis/veolia-Kredit präsentiert wird.

Leider scheint die eigene Recherche in hiesiger Lokalredaktion auch nach dem Weggang von Zauner und dem Zurücknehmen von Meyer noch nicht zum Standard redaktionellen Wirkens zu gehören.
Letzte Änderung: 14 Jahre 4 Monate her von Rosenbaum.

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14 Jahre 4 Monate her #97 von bruno
Rosenbaum schrieb:

...
Leider scheint die eigene Recherche in hiesiger Lokalredaktion auch nach dem Weggang von Zauner und dem Zurücknehmen von Meyer noch nicht zum Standard redaktionellen Wirkens zu gehören.


Und dabei wäre doch nach dem altersbedingten Weggang von Zauner und dem "Zurücknehmen" von Meyer etwas mehr Spielraum, sollte man meinen.

;)

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14 Jahre 4 Monate her - 14 Jahre 4 Monate her #127 von Ulenspiegel
PRIVATISIERUNG Modell Veolia
Wie die Europäer enteignet werden.


Immer mehr Proteste werden laut

Nicht nur hier vor Ort, sondern auch in Großbritannien macht sich Veolia als abschreckendes Beispiel für den Unfug "Privatisierung" einen zweifelhaften Namen.


Veolia-Züge mit Firmenemblem

In England hat Veolia dafür gesorgt, das Eisenbahnsystem zu zerschlagen und zu privatisieren. Erst neulich war in der Frankfurter Rundschau vom 3. Juli 2009 zu lesen, dass die britische Regierung gezwungen sei, für die längste Strecke London-Edinburgh den Ausverkauf rückgängig zu
machen, weil der private Betreiber den Anforderungen nicht entsprechen kann.

Modell "Veolia" auch in Schweden
Aus Berlin/Brandenburg wird bekannt, daß die Firma VEOLIA sich bei der Verkehrs-Ausschreibung übernommen hatte. Auch in Schweden sorgt Veolia für Aufregung und nachteilige Privatisierungsgeschäfte. Die längste Eisenbahnstrecke in Schweden von Malmö über Stockholm nach Luleå wurde von der Regierung der Firma VEOLIA anvertraut. Denn ab 1.Juli 2009 wurde die bürgereigene Schwedische Staatsbahn SJ "entreguliert", d.h. privatisiert.


Veolia-Train

In den Medien wurden bisher keine kritischen Berichte veröffentlicht. Ausnahme: DAGENS NYHETER veröffentlichte am 1.7.09 die Stellungnahme von Reichstagsabgeordneten der Sozialdemokratie, der Linkspartei und der Grünen sowie dem Vorsitzenden der Gewerkschaft öffentlicher Dienste SEKO:
"Wir machen die Entregelung des schwedischen Eisenbahnverkehrs rückgängig!" (Auszugsweise Übersetzung).

Die Redaktion des LabourNet Germany vom 27.11.2009 berichtet ausführlich darüber
> www.labournet.de/internationales/se/bahnprivat.html


Siehe auch: Berlin: Abzocke durch Wassergeheimverträge
de.indymedia.org/2008/03/210347.shtml

Braunschweig hat mit Veolia 30 Mille Verlust eingefahren!
Wenn sich unsere Stadtväter nun rühmen, mit Veolia einen guten Partner und ausreichend Gewinn damit gemacht zu haben, dann kann sich ein jeder leicht ausrechnen, dass andere mit dieser Firma selten gute Erfahrung gemacht haben und dass wenn Veolia hier in der Stadt dieses Jahr 61 Millionen Euro Gewinn abgezockt hat, von denen lediglich 15 Millionen in die Stadtkasse fließen, die Stadt hier eher einem Verlustgeschäft aufgefahren ist. Wäre Veolia nicht privatisiert, wären also rund 45 Millionen Euro Gewinn mehr in die Stadtkasse geflossen.
Macht summa summarum also einen Verlust durch die Privatisierung allein der Stadtwerke in diesem Jahr von rund 30 Millionen Euro. Wenn das ein tolles Geschäft ist, dann weiß ich auch nicht?!

meint Ulensp :S egel
Letzte Änderung: 14 Jahre 4 Monate her von Ulenspiegel.

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14 Jahre 4 Monate her - 14 Jahre 4 Monate her #183 von Rosenbaum
Veolia darf sich über den Braunschweiger Rat freuen:
mit breiter Mehrheit von CDU/FDP, SPD und Grünen wurde gegen den Widerstand von Linken und BIBS die erneute Gebührenerhöhung für Abwasser (3,6%) und Regenwasser (4,5%) in der Ratssitzung am 8.12.09 beschlossen.

Und das, obwohl in ausführlicher Darstellung die Unkorrektheiten dargelegt worden sind (siehe Beitrag weiter oben).

Merkwürdig die stille Übereinkunft unter diesen Ratsparteien, wenn es um das Wohlergehen von bs-energy/veolia geht.
Schon beim Thema Fernwärme-Anschlusszwang gab es diese Einheits-Koalition; damals schwärmte auch die grüne Ratsvertreterin vom "Scharm des Zwangs".
Bereits die Idee zur Privatisierung der einst kommunalen Braunschweiger Stadtwerke und der kommunalen Reinigungsbetriebe war Ende der 90er Jahre gemeinsam von SPD und Grünen augedacht worden.

Über 80 Abwasser-Gebühren-Käger brauchen also auch im vierten Jahr der Abwasserklagen auf Hilfe von CDU/FDP, SPD und Grünen nicht zu hoffen.
Letzte Änderung: 14 Jahre 4 Monate her von Rosenbaum.

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