Bislang wurde schon öfter Kritik an unkommentierten Beiträgen dieser Userin geübt. Es wäre vielleicht fairerweise ratsam, wenn sich Wilma mal äußert, was sie selbst zu diesem eingestellten taz-Artikel meint bzw. weshalb sie ihn denn eingestellt hat?
Beide - Verbraucher als auch Produzenten tragen anteilsmäßig Schuld an den bedenklichen Entwicklungen, die unsere Lebensmittelproduktion betreffen. Selbst wenn sich alle Verbraucher nun schuldig fühlen und ihren Konsum ändern, heißt das noch lange nicht, dass mit teurer produzierten Nahrungsmitteln plötzlich das Panschen, Verfälschen und das Einbringen verderblicher und gesundheitsschädigender Zusatzstoffe gänzlich aufhören wird. Zu letzterem bedarf es dann doch wirklich verbesserte gesetzliche und vom Staat durchgeführte Kontrollen und keine freiwilligen Selbstkontrollen durch die Produzenten.
Die Schulddiskussion führt letztens noch dazu, dass wir Verbraucher, die wir einfach auf Einhaltung von Gesetzen vertrauen, uns auch noch für die dreisten Gesetzesübertritte und an der zunehmenden kriminellen Energie der Hersteller selbst die Schuld geben. Schließlich bringt uns dieses Schuldeingeständnis auch noch dazu, dass wir trotz dieser kriminellen Machenschaften auch noch mehr Geld auf die Ladentische legen, ohne dass deshalb mehr Transparenz, mehr Qualität und wirklich mehr Sicherheit bestehen wird. Solange Flächen, Großlandwirte und Massentierhaltung vom Staat selbst suventioniert werden, wird sich für uns Verbraucher am Ende keinerlei Garantie für qualitativ höhere Lebensmittel ergeben.
Als Verbraucher erwarte ich ganz einfach, dass der Hersteller meiner Nahrung sich an die geltenden Gesetze hält. Egal wie billig die Lebensmittel an mich verkauft werden. Es geht schlicht nur darum, dass sich die Hersteller einfach an Gesetze halten, nicht, wer daran Schuld hat. Wenn die Hersteller Gesetze übertreten, gehören sie dafür bestraft und nicht die Schuld auf die Verbraucher übertragen.
Wenn wir uns auf Schulddiskussionen in dieser Weise einlassen, gestehen wir damit auch gleich, dass die Hersteller, die Armen, ja praktisch kriminell werden müssen, weil wir alles so billig einkaufen wollten, was, wie Verbraucherumfragen zeigen, so in jedem Falle nicht stimmen, denn z.B. zur Unterstützung der Bauern sind Verbraucher durchaus bereit, auch mehr für gute Milch und regionale Produkte hinzulegen. Dann können wir sogleich auch über unsere Schuld beim Telefon-Abzocken diskutieren, weil wir selbst Schuld daran sind, über ein Telefon zu verfügen und günstige Tarife suchen.
Das Ablenken auf unsere alleinige angebliche eigene Schuld für dioxinverseuchte und auch sonstige bedenkliche Nahrung, führt in die falsche Weichenstellung, wie wir zukünftig essen werden und wollen.