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Braunschweig, 23. November 2015
Eckert & Ziegler: Nur „hergeleitete Befugnis“?
Die Firma Eckert & Ziegler (E&Z) besitzt offenbar keine Genehmigung zur Bearbeitung von Atomabfällen bzw. Konditionierung von Abfällen am Standort in Braunschweig.
Seit November 2011 wurde der Bauantrag von Eckert & Ziegler (E&Z) zur Erweiterung des Konditionierungs-Zentrums in Braunschweig-Thune durch eine Veränderungssperre der Stadt blockiert...
Doch nun steht der Bauantrag vor der Entscheidung. Ein Bescheid zugunsten von E&Z setzt allerdings eine Betriebs- bzw. Gewerbegenehmigung für die dort geplanten Konditionierungsarbeiten für Fremdabfälle im industriellen Maßstab voraus.
Auf Nachfragen der BIBS-Fraktion bei der Stadt und vor allem beim Gewerbeaufsichtsamt wurden seit August dieses Jahres alle jemals für Thune erteilten Genehmigungen geprüft.
Seit dem 9. November 2015 liegt der BIBS-Fraktion nun die Antwort des Nieder-sächsischen Umweltministers Stefan Wenzel (Grüne) vor, wonach eine direkte Genehmigung für diese Konditionierungsarbeiten nicht gefunden wurde (Brief siehe Anlage).
Das Ministerium prüfe nun, inwieweit aus einer 40 Jahre alten Genehmigung - die am 12. Mai 1975 zugunsten der damaligen Firma Amersham Buchler ausgestellt worden war - eine "Befugnis" für die Jetzt-Zeit zugunsten der Nachfolgefirmen wie Eckert & Ziegler "hergeleitet werden" könne.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann demnach die Antrag stellende Firma keine Genehmigung zur industriellen Bearbeitung von atomaren Fremdabfällen vorweisen.
„Der Bauantrag ist daher abzulehnen, auch weil der Bauantrag die Prüfung des Zweckes des beabsichtigten Gewerbes beinhaltet“, erklärt BIBS-Ratsherr Peter Rosenbaum, „Eckert&Ziegler/Buchler heben ja immer gern auf ihre Genehmigungen gemäß Strahlenschutzverordnung ab: Die greifen aber nicht, wenn die Gewerbegenehmigung für die Arbeitsabläufe selbst (als der industriellen Konditionierung von Atommüll) fehlt. Diese Gewerbegenehmigung müsste doch nun Herr Wenzel eigentlich noch beibringen. Ansonsten wird es eng mit dem von Allen eigentlich längst gewollten Standort Thune für das landesweite Konditionierungs-Gewerbe,“ schließt Rosenbaum.
Weiteres zum Thema finden Sie auch in der neuen Ausgabe der Zeitung der Bürgerinitiativen „Unser-Braunschweig“.
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Stand: 25.11.2015
Anwohner wollen Atomfirma Lizenz entziehen lassen
Der Streit um den Braunschweiger Standort des Nukleartechnik-Unternehmens Eckert & Ziegler findet kein Ende. Nun haben die Anwohner des Geländes, auf dem die Firma radioaktive Stoffe lagert, ein Schreiben beim niedersächsischen Umweltministerium eingereicht. Darin fordern sie den Lizenzentzug für Eckert & Ziegler. Zur Begründung heißt es: Die zum Teil schon vor 40 Jahren erteilten Strahlenschutzgenehmigungen würden den heutigen Risiken nicht mehr Rechnung tragen. Zudem entspreche die aktuelle Genehmigung für das Firmengelände dem 300-fachen Strahlungswert des gesamten Atommülls im maroden Endlager Asse bei Wolfenbüttel. "Das Unternehmen hat angekündigt, die genehmigten Werte in Zukunft voll auszunutzen", sagte Antragsteller Thomas Huk von der Bürgerinitiative Strahlenschutz Braunschweig (BISS). "So kann es nicht weitergehen."
Pressemitteilung der Bürgerinitiative Strahlenschutz (Biss)
Initiative geht juristisch gegen Nuklearfirma vor
NDR//Aktuell - 25.11.2015 14:00 Uhr
Seit vielen Jahren lagert die Firma Eckert & Ziegler radioaktive Stoffe mitten in einem Braunschweiger Wohngebiet. Nun will eine Bürgerinitiative die Genehmigungen prüfen lassen.
Anwohner fürchten ein zweites Ritterhude
Unterstützung bekommen die Anwohner vom Hamburger Rechtsanwalt Ulrich Wollenteit. Der Jurist hält das Zustandekommen der Genehmigung als auch die Höhe der erlaubten Strahlung für rechtswidrig. Das Argument, dass die Anwohner nicht dauerhaft von der Strahlung betroffen seien, hält der Anwalt ebenfalls für nicht zulässig. Auch mit Blick auf mögliche Terrorgefahren sei der Standort ungeeignet, schließlich befinde sich dieser in der Anflugschneise des Braunschweiger Flugplatzes. "Es gibt keinen ungeeigneteren Standort für eine Nuklearfirma", sagte Wollenteit. Sollte der Antrag scheitern, stellt Huk gar eine Klage in Aussicht. Dabei verweist er auf das Unglück in Ritterhude vor mehr als einem Jahr, als es auf dem Gelände des Chemiebetriebs Organo Fluid zu einer verheerenden Explosion kam - inmitten eines Wohngebietes.
Unternehmen: "Eindeutige Rechtslage"
Eckert & Ziegler sieht hingegen keinen Grund zu handeln und spricht von einer "eindeutigen Rechtslage". Das Unternehmen habe für seinen medizinisch-technischen Betrieb in Braunschweig eine "lupenreine und grundsolide Genehmigung", so ein Sprecher. "Es gibt weder von der Sache her einen Anlass, das zu ändern, noch eine Rechtsgrundlage." In der Sache setze Eckert & Ziegler sein Vertrauen auch in die Landesregierung.
Ministerium prüft Stellungnahme
Das Umweltministerium bestätigte den Eingang des Antrages. Dieser werde nun geprüft, sagte Ministeriumssprecher Rudi Zimmeck. Man sei seit geraumer Zeit dabei, alle alten Genehmigungen der Firma und ihrer Vorgänger auf den Prüfstand zu stellen. Zu inhaltlichen Ergebnissen könne man zu dieser Zeit noch nichts sagen. "Die Sorgen der Anwohner nehmen wir sehr ernst", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. Die Initiative Strahlenschutz ruft das Land indes zum raschen Handeln auf: "Eine politische Entscheidung ist dringend notwendig", sagte Peter Meyer von BISS. Das Ziel müsse sein, gemeinsam einen besser geeigneten Standort zu finden.
Der Streit um das Gelände dauert bereits seit Jahren. Zuletzt beschäftigte er das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg, dabei ging es um die von Eckert & Ziegler geplante Erweiterung des Geländes. Diese sieht Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) "sehr kritisch", hieß es am Mittwoch.
www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Anwohner-wollen-Atomfirma-Lizenz-entziehen-lassen,eckertundziegler202.html
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