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Abholzungen im Querumer Wald haben begonnen

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #490 von töpferliebe
Der Protest erschien heute, zumindest am Nachmittag, sehr verlaufen. Kein Wunder, wenn man so richtig feige mittendrin anfängt, erster Waldweg rechts, und nach 500 m nochmal rechts rein. Von den Straßen aus ist gar nichts zu sehen.
Das muss man sich mal zergehen lassen, man fängt an einen Wald zu roden, hackt schon die Größe von drei Fussballfelder weg, und von aussen merkt keiner was. So riesig ist das Gebiet und der nicht wieder gutzumachende Schaden!
Der Anfangspunkt mitten drin: Alles Berechnung. Dafür gutes Polizeiaufgebot und insbesondere beeindruckende Security-Kräfte aus Sachsen-Anhalt (sorry, aber das war so). So schützt man den Abholzungsvorgang gegen die Waldfreunde.
Komisches Gefühl, wenn der Gang durch den vertrauten Wald nun zur Ordnungswidrigkeit wird (ein anwesender Polizeibeamter teilte ferundlich mit, dass wir eine begehen)), weil jetzt der Harvester hier das Sagen hat.
Der Harvester macht einmal "Knipps" und schon ist ein Baum vom Durchmesser 30-40 cm gefällt, nach weiteren 15 Sekunden von seinen Ästen "befreit". Das werde ich nie vergessen.
Ich habe geheult, stehe immer noch unter Schock.
Was findet morgen statt?
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von töpferliebe.

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14 Jahre 3 Monate her #491 von camino
08. Januar 2010
Gemeinsame Pressemitteilung des NABU Landesverbandes Niedersachsen und des NABU Braunschweig

www.nabu-braunschweig.de/Flughafen.htm
Flughafen beginnt mit Teilabholzung des Querumer Forstes
NABU fordert VW-Management zum Handeln auf: das Umweltbewußtsein der Konzernpolitik steht auf dem Prüfstand

(Braunschweig) – Der NABU fordert einen Stopp der heute begonnenen Rodungsarbeiten zum Ausbau des Regionalflughafens Braunschweig. Die Startbahnverlängerung, gegen die der NABU erfolglos gerichtlich vorgegangen war, widerspricht allen Anforderungen an ökologisch verträgliches Verhalten, teilten der NABU-Landesverband Niedersachsen und die NABU-Bezirksgruppe Braunschweig in einer gemeinsamen Erklärung mit. „Dieser Ausbau ist eine falsche verkehrspolitische Zielsetzung. In Zeiten fortschreitenden Klimawandels und in Kenntnis der enormen klimaschädlichen Folgen des Flugverkehrs passt dieses Vorhaben nicht mehr in die Zeit“, sagte NABU-Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann.

Weiterhin hob Dr. Buschmann den enormen Umfang des geplanten Eingriffs hervor: „Es wird eine Fläche von 126 Fußballfeldern zerstört werden – das entspricht 90 Hektar, auf der heute noch Eichen- und Hainbuchenwald des Landschaftsschutzgebietes ‚Querumer Forst und angrenzende Landschaftsteile’ steht. Der Erhalt dieses Areals war einer der Hauptbeweggründe für den NABU, vor Gericht zu ziehen, wo wir jedoch leider nicht die erhoffte rechtliche Würdigung erhielten. Dieses doppelte EU-Schutzgebiet ist sowohl Teil des EU-Vogelschutzgebietes ‚Laubwälder zwischen Braunschweig und Wolfsburg’ als auch FFH-Gebiet, also echtes ökologisches Tafelsilber!“
Während des gesamten Planverfahrens und auch auf dem späteren Verwaltungsgerichtsweg habe der NABU diese Bedeutung unterstrichen. „Gerichtlich sind wir nicht durchgedrungen, aber wir fordern jetzt, in den Stunden vor dem möglichen Rodungsbeginn, der von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird, dass die Verantwortlichen nicht den fatalen letzten Schritt gehen und die Motorsäge oder den Harvester walten lassen!“, appellierte Buschmann. Der NABU-Landesvorsitzende erinnerte daran, dass die Teilhaber der Flughafengesellschaft jetzt noch handeln könnten – dies sind neben der Stadt Braunschweig (42,6 %) vor allem die Volkswagen AG (35,6 %) sowie ansonsten die Stadt Wolfsburg (17,8 %) und die Landkreise Gifhorn (2 %) und Helmstedt (2 %).
Carlo Fuchs, Vorsitzender der NABU-Bezirksgruppe Braunschweig, unterstrich noch einmal die außerordentliche ökologische Bedeutung des Gebietes. So habe der NABU selbst in einer beispiellosen Gemeinschaftsaktion bei einer aktuellen Kartierung allein schon in einem Teilbereich von 25 ha zusätzlich zu den bisher offiziell markierten Habitatbäumen weitere 247 Höhlenbäume feststellen und dokumentieren können – und dies der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde angezeigt. „Die geplante Rodung im Querumer Forst wäre ein schwarzer Tag nicht nur für den Naturschutz, sondern für die ganze Region und die Glaubwürdigkeit weiter Teile der Politik in Sachen Klimaschutz“, bekräftigte Fuchs die Ablehnung des Ausbaus. „Hier soll aus Prestigegründen und für die Bequemlichkeit des VW-Topmanagements die seit Jahrzehnten größte punktuelle Waldzerstörung in Norddeutschland erfolgen, und das noch dazu völlig unnötig! Insbesondere seitens VW ist die geplante Fällung von 60.000 Bäumen, nur um sich für eine überschaubare Anzahl von Flügen die `Unannehmlichkeiten´ einer alternativ möglichen Nutzung der nahe gelegenen Flughäfen Hannover oder Magdeburg zu ersparen, in unbeschreibbarem Maße rücksichtslos - sowohl gegen die Bevölkerung als auch gegen die Natur! Wenn VW hiervon noch Abstand nehmen würde, wäre dies ein echtes Signal für eine umweltbewußte Ausrichtung der Konzernpolitik. Die Herren Winterkorn und Piech sind jetzt gefragt!“ Aktuelle Informationen und Hintergründe erfährt man unter www.NABU-Braunschweig.de .

Als deutliches Zeichen dafür, dass solch eine katasprophale Waldvernichtung vom überwiegenden Teil der Bevölkerung abgelehnt wird, will der NABU Braunschweig ein entsprechendes Signal setzen: seitens des Flughafens will man selbst am Samstag einen kleinen Trupp Forstschädlinge im Querumer Forst aussetzen, um diesen zu entwalde, so dass es für alle Waldfreunde jetzt eine Frage der Ehre sein sollte, diese Herausforderung anzunehmen und sich ab sofort an der Schneeball-Schlacht um den Querumer Forst zu beteiligen - aber natürlich gewaltfrei. Zudem ist viel Bewegung ja bekanntlich gesund und allemal besser, als etwa am PC zu spielen. Wenn jeden Tag ausreichend Schneeball-Kämpfer/innen antreten, bleibt es weiter spannend, ob wirklich "die Bösen" gewinnen. Und solange die Gegenseite nicht von ihrem schändlichen Treiben ablässt, geht´s am nächsten Morgen weiter - wenn´s sein muss bis zum 01. März! Apropos: laut Nieders. Naturschutzgesetz (§ 37) dürfen dort übrigens zwischen im Zeitraum vom 01.03.-30.09. keine Fällungen stattfinden....! Treffen ist täglich (außer sonntags) ab 8 Uhr am kleinen Parkplatz Tiefe Straße an der SW-Ecke des Waldes.

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #492 von klartext
Was soll so ein breitgetretener Quark? Viel "wenns" und keine klare Ansage.

Entweder es ist so, dass vw die Partnerschaft mit Nabu aus Imagegründen braucht, dann kann das nicht mehr so butterweich rüberkommen. Nabu, das könntet ihr doch viel effektiver.

Ich kann doch nicht DuDu mit dem Zeigefinger machen und dem Übeltäter weiter Unterschlupf unter mein hochgeschätztes grünes Image gewähren. Mit Appellen ist jetzt nichts mehr, basta.
Jetzt ran ans Eingemachte und das sofort und nicht erst, wenn der Wald weg ist. :angry:
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14 Jahre 3 Monate her #494 von Ulenspiegel
klartext schrieb:

[...] Entweder es ist so, dass vw die Partnerschaft mit Nabu aus Imagegründen braucht, dann kann das nicht mehr so butterweich rüberkommen. [...]


Das sehe ich ähnlich, wenn VW so viel Wert auf ein angeblich "grünes Image" legt, dass dieser Weltkonzern sich bei NABU und BUND mit Spenden und Schenkungen geradezu aufdrängt, dann geht's, wie ich gelernt hab', doch zu wie bei einem guten Pokerspiel.

NABU hat doch bessere Karten, ist doch nicht so, dass NABU stillhalten muss, nur weil von VW diverse Spenden geflossen sind - oder?

NABU gefährdet die eigene Arbeit und eigenes Image
VW hat sein "grünes" Blatt ausgespielt und nun müssten die Verbände wissen, auf was es dem Konzern ankommt, was ihm offenbar wichtig ist. Selbst wenn hier augenscheinlich seitens VW für einzelne Verbände Autos und Gelder geflossen sind, die Verbände aber jetzt im Umkehrschluss meinen, sich in vorauseilendem Gehorsam und Obrigkeitsgläubigkeit selbst Maulkörbe umschnallen zu müssen, dann nenne ich das miserabel gepokert, liebe Naturfreunde. Wenn der NABU sich nicht fordernder oder kritischer äußert, könnte am Ende VW wirklich gewinnen und das mit der Devise: Wenn sie nicht für mich sind, dann kauf ich sie mir eben!


Den Wolfsburger nicht noch füttern...

Und wenn das die Runde macht, dann steht der NABU recht unglaubwürdig da - mal abgesehen davon, dass dann auch die zahlreichen Spenden wohl etwas zurück gehen dürften. Dann hilft weder Bundes- noch Landesverband nicht, dass angeblich im kleinen Braunschweig ein aufrechtes NABU-Verbändchen gegen VW leicht zu opponieren versucht. Niedlich!

Hier wäre es also im eigenen Interesse, dass sich der Braunschweiger NABU auch mal gegen seine übergeordneten Verbände ausspricht, bevor VW den Jackpot an sich mogelt.

Wenn nun NABU und BUND gut pokern würden, dann wären sie sich der Absichten des Wald- und Umweltzerstörers VWs und ihrer eigenen Wirkung besser bewusst und würden dementsprechend VW noch mehr und aktiver dazu auffordern, sich ebenfalls noch wirkungsvoller für Umwelt und Natur einzusetzen.

Falls das mit VW jedoch nicht zu machen ist, dann gehören die Asse auf den Tisch, meine Freunde, die man im Blatt einfach hat. Dann muss VW beim Wort und beim Kragen genommen werden, damit klar wird, ob VW nur grün etikettiert oder ob es VW ernst meint, mit ihren "Grünen Kampagnen" ...

meint Ulenspiegel

Im Anhang noch eine Presse-Übersicht, wie man anderswo über die Waldzerstörung berichtet:

beta.greenaction.de/beitrag/abholzungen-im-querumer-wald-haben-begonnen-httpwwwbraunschweig-onlinenet-1

www.utopia.de/blog/60-000-baume-retten/abholzungen-im-querumer-wald-haben

www.planten.de/2009/10/17/braunschweig-60000-baeume-stehen-vw-flughafenausbau-im-weg/

www.schattenblick.de/infopool/umwelt/fakten/ufavk700.html

www.scharf-links.de/42.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=8264&tx_ttnews%5BbackPid%5D=56&cHash=4977bec5f1

www.stockwatch.de/news-20100108-1371-Abholzung-im-Querumer-Forst-für-VW-Flughafen-hat-heute-begonnen.html

motz-blog.net/steuerverschwendung/60-000-baeume-faellen-fuer-vw/

klimaschutzvonunten.blogsport.de/2010/01/08/abholzung-im-querumer-forst-fuer-vw-flughafen-hat-heute-begonnen/

Erneuter Petitionsaufruf?
Einige dieser Blogs und Webforen haben auch die Petition eingestellt, hier klappt offenbar die Vernetzung, jedoch hält sich die Beteiligung an der Petition noch ein wenig in Grenzen. Vielleicht müsste da nachgewirkt und nochmals drauf hingewiesen werden in den jeweiligen Artikeln. In der überregional wirkenden taz steht leider dazu heute nichts.

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14 Jahre 3 Monate her - 14 Jahre 3 Monate her #498 von Ulenspiegel
Offener Brief an OB Hoffmann -
Bürgerinitiative Flughafen
für den Erhalt des Querumer Forstes
gegen die Startbahnverlängerung
schreibt an den mitverantwortlichen Oberbürgermeister


In einem Appell zur Absage der Startbahnverlängerung bat die BI Flughafen den Oberbürgermeister, quasi in letzter Sekunde aus übergeordnetem Interesse für Natur, Bürger und auch Wirtschaft den Ausbau der Start- und Landebahn (SLB) anzuhalten.

In dem Brief wird die aktuelle Entscheidungslage noch einmal zusammen gefasst, so dass sich niemand in Zukunft, z.B. Ratsmitglieder vor der nächsten Wahl mit "nicht gewusst" rausreden kann...

Brief > unser-braunschweig.de
Letzte Änderung: 14 Jahre 3 Monate her von Ulenspiegel.

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14 Jahre 3 Monate her #499 von töpferliebe
dazu möchte ich nochmal auf den Link aufmerksam machen, unter dem Volkswagen seine Bemühungen um Biodiversität und Artenschutz kommuniziert.

www.volkswagen.de/etc/medialib/vwcms/virtualmaster/de/Unternehmen/mobilitaet_und_nachhaltigkeit/downloads/artenschutz.Par.0001.File.pdf/Mission%20Statement%20Biodiv.pdf

ich zitiere:
"Neben dem Klimawandel stellen die Zerstörung der Wälder und die Verschmutzung der Ozeane die wohl größten Gefahren für die biologische Vielfalt dar."
"Als weltweit tätiges Industrieunternehmen mit einer Vorbildfunktion bekennt sich der Volkswagen-Konzern zu seiner Verantwortung für den Artenschutz."
"Als globales Unternehmen setzt sich der Volkswagen-Konzern an allen seinen Standorten gleichermaßen für die Belange des Artenschutzes ein. Wir respektieren Sinn und Zweck von geschützten Biotopen. Ausgewiesene Naturschutzgebiete und Nationalparks dürfen wirtschaftlich nicht genutzt werden."

das sagt VW.....und wie diese Vorsätze gelebt werden, kann man jetzt jeden Tag live im Querumer Forst erleben

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