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(Braunschweig) – Der NABU fordert einen Stopp der heute begonnenen Rodungsarbeiten zum Ausbau des Regionalflughafens Braunschweig. Die Startbahnverlängerung, gegen die der NABU erfolglos gerichtlich vorgegangen war, widerspricht allen Anforderungen an ökologisch verträgliches Verhalten, teilten der NABU-Landesverband Niedersachsen und die NABU-Bezirksgruppe Braunschweig in einer gemeinsamen Erklärung mit. „Dieser Ausbau ist eine falsche verkehrspolitische Zielsetzung. In Zeiten fortschreitenden Klimawandels und in Kenntnis der enormen klimaschädlichen Folgen des Flugverkehrs passt dieses Vorhaben nicht mehr in die Zeit“, sagte NABU-Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann.
Weiterhin hob Dr. Buschmann den enormen Umfang des geplanten Eingriffs hervor: „Es wird eine Fläche von 126 Fußballfeldern zerstört werden – das entspricht 90 Hektar, auf der heute noch Eichen- und Hainbuchenwald des Landschaftsschutzgebietes ‚Querumer Forst und angrenzende Landschaftsteile’ steht. Der Erhalt dieses Areals war einer der Hauptbeweggründe für den NABU, vor Gericht zu ziehen, wo wir jedoch leider nicht die erhoffte rechtliche Würdigung erhielten. Dieses doppelte EU-Schutzgebiet ist sowohl Teil des EU-Vogelschutzgebietes ‚Laubwälder zwischen Braunschweig und Wolfsburg’ als auch FFH-Gebiet, also echtes ökologisches Tafelsilber!“
Während des gesamten Planverfahrens und auch auf dem späteren Verwaltungsgerichtsweg habe der NABU diese Bedeutung unterstrichen. „Gerichtlich sind wir nicht durchgedrungen, aber wir fordern jetzt, in den Stunden vor dem möglichen Rodungsbeginn, der von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird, dass die Verantwortlichen nicht den fatalen letzten Schritt gehen und die Motorsäge oder den Harvester walten lassen!“, appellierte Buschmann. Der NABU-Landesvorsitzende erinnerte daran, dass die Teilhaber der Flughafengesellschaft jetzt noch handeln könnten – dies sind neben der Stadt Braunschweig (42,6 %) vor allem die Volkswagen AG (35,6 %) sowie ansonsten die Stadt Wolfsburg (17,8 %) und die Landkreise Gifhorn (2 %) und Helmstedt (2 %).
Carlo Fuchs, Vorsitzender der NABU-Bezirksgruppe Braunschweig, unterstrich noch einmal die außerordentliche ökologische Bedeutung des Gebietes. So habe der NABU selbst in einer beispiellosen Gemeinschaftsaktion bei einer aktuellen Kartierung allein schon in einem Teilbereich von 25 ha zusätzlich zu den bisher offiziell markierten Habitatbäumen weitere 247 Höhlenbäume feststellen und dokumentieren können – und dies der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde angezeigt. „Die geplante Rodung im Querumer Forst wäre ein schwarzer Tag nicht nur für den Naturschutz, sondern für die ganze Region und die Glaubwürdigkeit weiter Teile der Politik in Sachen Klimaschutz“, bekräftigte Fuchs die Ablehnung des Ausbaus. „Hier soll aus Prestigegründen und für die Bequemlichkeit des VW-Topmanagements die seit Jahrzehnten größte punktuelle Waldzerstörung in Norddeutschland erfolgen, und das noch dazu völlig unnötig! Insbesondere seitens VW ist die geplante Fällung von 60.000 Bäumen, nur um sich für eine überschaubare Anzahl von Flügen die `Unannehmlichkeiten´ einer alternativ möglichen Nutzung der nahe gelegenen Flughäfen Hannover oder Magdeburg zu ersparen, in unbeschreibbarem Maße rücksichtslos - sowohl gegen die Bevölkerung als auch gegen die Natur! Wenn VW hiervon noch Abstand nehmen würde, wäre dies ein echtes Signal für eine umweltbewußte Ausrichtung der Konzernpolitik. Die Herren Winterkorn und Piech sind jetzt gefragt!“ Aktuelle Informationen und Hintergründe erfährt man unter www.NABU-Braunschweig.de .
Als deutliches Zeichen dafür, dass solch eine katasprophale Waldvernichtung vom überwiegenden Teil der Bevölkerung abgelehnt wird, will der NABU Braunschweig ein entsprechendes Signal setzen: seitens des Flughafens will man selbst am Samstag einen kleinen Trupp Forstschädlinge im Querumer Forst aussetzen, um diesen zu entwalde, so dass es für alle Waldfreunde jetzt eine Frage der Ehre sein sollte, diese Herausforderung anzunehmen und sich ab sofort an der Schneeball-Schlacht um den Querumer Forst zu beteiligen - aber natürlich gewaltfrei. Zudem ist viel Bewegung ja bekanntlich gesund und allemal besser, als etwa am PC zu spielen. Wenn jeden Tag ausreichend Schneeball-Kämpfer/innen antreten, bleibt es weiter spannend, ob wirklich "die Bösen" gewinnen. Und solange die Gegenseite nicht von ihrem schändlichen Treiben ablässt, geht´s am nächsten Morgen weiter - wenn´s sein muss bis zum 01. März! Apropos: laut Nieders. Naturschutzgesetz (§ 37) dürfen dort übrigens zwischen im Zeitraum vom 01.03.-30.09. keine Fällungen stattfinden....! Treffen ist täglich (außer sonntags) ab 8 Uhr am kleinen Parkplatz Tiefe Straße an der SW-Ecke des Waldes.
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[...] Entweder es ist so, dass vw die Partnerschaft mit Nabu aus Imagegründen braucht, dann kann das nicht mehr so butterweich rüberkommen. [...]
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