Mit Glockenläuten in den Wald

Mit Glockenläuten in den Wald

Gut besucht war die Bürgerversammlung in den Räumen der Waggumer Kirchengemeide.

Kurz und bündig das Ergebnis:
1. Jeden Tag geht´s zur Verteidigung der Bäume in den Wald. Zu Erinnerung werden ab heute jeden Tag um   14:45 die Kirchenglocken geläutet.

2. Die Waggumer Kirchengemeinde greift das Vermittlungsangebot von Landesbischof Weber auf und tritt für einen ganz kurzfristig anberaumten "Runden Tisch" in die Veranstalter-Rolle.

3. Einhellig begrüßt wurde die Forderung nach einem Moratorium , so wie es seitens des Waggumer Pfarrers Dedekind öffentlich gefordert worden ist.

siehe auch: Landesbischof Weber bestreitet die Darstellung in der Braunschweiger Zeitung

Nach der Versammlung von gestern im Waggumer Kirchengemeide-Zentrum kamen heute viel mehr Waggumer.
Mit zwei Trupps quer durch den Wald konnten so die Harvester relativ problemlos zunächst blockiert und zum Stillstand gebracht werden.



Auch die Jugendgruppe Die Falken waren mit einem Transparent zur Stelle.
Die Polizei war heute machtlos, allerdings auch mit weniger Einsatzkräften vor Ort.

Es gibt Widersprüche, da die Polizei nicht für die eigentlich dem Bauherrn (Stadt bzw.Flughafengesellschaft) obliegenden Absperrungen sorgen kann und wohl auch nicht mehr will.
So beschränkten sich Polizei und Sicherheitsdienst heute auf die nötigste Deckung der Harvester selbst, konnten aber das Vordringen der Bürgerinnen und Bürger auf die Baustelle nicht verhindern.

Morgen wird wieder mit Glockengeläut in Waggum für den Waldgang mobilisiert:
15 Uhr am Sportplatz!

Lieber rosenbaum,

Euer Pfarrer ist sowieso der Hit ... das kann man nicht anders sagen

In einem Punkt finde ich Deinen Bericht etwas zu kurz - und nicht ganz bündig:

Die Leute die sich fragen wie es beim NABU mit der Kohle läuft werden immer mehr ... Das ist zumindest "mein" Ergebnis - kurz und bündig - wenn ich mir meine Mails und Telefonate von heute angucke:

www.querumer-forst.de/?page_id=1250

Man wird die Fragen die ich dem NABU stelle nicht mehr vom Tisch wischen können, auch wenn es von allein Seiten nicht als charmant angesehen wird, dass ich sie so penetrant stelle. Und ganz ehrlich: Auch die BiBS muss sich irgendwann fragen lassen, ob sie entscheidende Fragen nicht deutlich genug gestellt hat.

Mal ehrlich:

Glaubt irgendjemand die Leute vom NABU Bundesverband hätten 3000 Euro bezahlt für die NABU-Kasse bezahlt, wenn ich die Geschäftsberichte des NABU BUndesverbandes nicht offengelegt hätte? Und wenn ich nicht seit Wochen fragen würde, warum die 10 Mio rumliegen haben während hier in BS wegen (damals noch) 17 T€ die Insolvenz der Ortsgruppe droht?

Und um gleich vorneweg die Antwort auf die Gegenrede zu geben: Lieber Carlo Fuchs: Wenn die Insolvenz nicht droht, weil sie ja noch Ihre Bankkonten haben (BZ von vor ein paar Tagen) dann ist Ihre Art Spenden einzuwerben schon leicht fragwürdig - gelle

Und glaubt hier irgendjemand, dass dieser Artikel erschienen wäre:

niedersachsen.nabu.de/oekologischleben/energieundklima/verkehr/11892.html

wenn ich dem NABU Niedersachsen nicht penetrant jeden Tag unter die Nase gehalten hätte, dass der Artikel über das Schutzgebiet des Monats 12/2008 eine Farce ist:

niedersachsen.nabu.de/naturerleben/schutzgebiete/schutzgebietdesmonats/10416.html

Zu der Zeit liefen gerade die ganzen Gerichtsverfahren - und der NABU Niedersachsen schrieb KEIN WORT darüber auf seiner Webseite. Und jetzt kommen die her und planen eine Schneeballschlacht ... tolles Event ... aber es ähnelt dem Verzweifelten der mit Wattebällchen auf das Krokodil wirft - weil er seine "richtigen" Waffen nicht benützen möchte ...

"mein" Ergebnis kurz und bündig findet man hier:

www.querumer-forst.de/?page_id=1250

Viele Grüße
Klaus Marwede

Lieber Klaus Marwede,
völlig richtig, den Bundesverband des NABU da nicht unbedrängt weitere Wochen grübeln zu lassen; dann wäre das größte Vogelschutzgebiet weg.
Die Nicht-Reaktion des Bundesvorstandes NABU konterkariert daher den Vogelschutz und befördert ihn nicht.

Eine Finanzpolitik, Geld zu horten bis es so viel ist, dann von den Zinsen Nützliches, Vogelschützendes leisten zu wollen, halte ich persönlich für verfehlt, wenn nicht sogar für unmoralisch, weil die vielen Klein-Spendenden ihr Geld ganz direkt für Natur- und Vogelschutz gespendet haben und nicht für eine Logik, die den Finanzmärkten folgt und denen dann auch noch ausgeliefert ist.

Auch völlig richtig ist die Einschätzung, daß der NABU als Natur-Marke für VW immer noch das grüne Mäntelchen abgibt und das weit über Braunschweig hinaus.

Eine öffentliche Aufkündigung der Kooperation ist daher fällig, da VW unzweifelhaft für die Abholzung eines ganzen Vogelschutzgebietes als treibende Kraft verantwortlich ist.

Macht der Nabu-Bundesvorstand weiter mit dem Versteckspiel, dann verliert er private Spender; denn die Menschen, ob - BIBS-Anhänger oder nicht ist dabei unerheblich - wollen direkt für Naturschutz spenden; sie wollen mit Sicherheit nicht ein Baustein in der größeren Finanzstrategie einiger abgehobener (Natur)bürokraten sein.

Aber wer sagt uns denn, daß die Naturbürokratie das nicht längst mit eingeplant hat?

Vielleicht macht es den Finanzstrategen gar nichts aus, auf ein paar Euro einiger Tausend privater Naturschützer zu verzichten, wenn VW diesen Verlust vielleicht hundertfach aufwiegt?

Insofern ist Ihre Recherche zur Natur-Finanz-Bürokratie für alle zumindest sehr lehrreich und schafft Transparenz.

Viele Grüße
Peter Rosenbaum

Warum richten sich eigentlich die Aktionen von Herrn Marwede nur gegen den NABU?
Auffällig ist, dass die anderen Akteure (VW, DLR, Flughafengesellschaft, Stadt Braunschweig usw.) bei Herrn Marwede immer
nur am Rand erwähnt werden! Der ganze Auftritt sieht aus, wie eine Arbeitsprobe für eine Bewerbung bei einem der geschonten Akteure!

Hi strahlemann,
schön, dass sich auch ein strahlemann in dieses Forum bewegt und vorab ein herzliches Willkommen von mir. Danke für Deinen Beitrag und Kritik. Die Kritik jedoch hätte ich mir etwas konstruktiver gewünscht.

strahlemann schrieb:

Warum richten sich eigentlich die Aktionen von Herrn Marwede nur gegen den NABU?
Auffällig ist, dass die anderen Akteure (VW, DLR, Flughafengesellschaft, Stadt Braunschweig usw.) bei Herrn Marwede immer
nur am Rand erwähnt werden! Der ganze Auftritt sieht aus, wie eine Arbeitsprobe für eine Bewerbung bei einem der geschonten Akteure!

Ziele sind weitaus wichtiger dabei
Wenn sich Herr Marwede hier deutlich für die fragwürdigen Praktiken des NABU interessiert bzw. für uns öffentlich seine recherchierten Ergebnisse bereitstellt, dann halte ich das für völlig in Ordnung. Dass er zudem auch dabei auch VW indirekt und auch direkt in den Fokus rückte, ist zweifelsfrei. D.h. er hat also auch gegen VW was getan und geschrieben. Andererseits werden von anderen Forenusern gleichzeitig weitere Verantwortliche oder Eingebundene wie VW, Kirche, Flughafengesellschaft, Herr Manlik und OB sowie auch das DLR hier diskutiert; das alles muss ja nicht nur durch Herrn Marwede geschehen. Wo steht denn, dass jeder alle Verantwortlichen angehen MUSS?
Für viel wichtiger halte ich dabei, dass die Öffentlichkeit durch Marwedes Arbeit darauf aufmerksam gemacht wurde. Damit wurde das Ziel "Information" erstmal völlig erreicht. Und darauf kommt es ja wohl an. Demzufolge ist es nicht ganz so, wie Du es oben beschreibst, Marwede spricht ja VW als Hauptverantwortlichen durchaus mit an.

Andererseits könnte man jetzt auch von Dir glattweg - denn Belege dafür gibt's ja noch keine, behaupten, dass es Dir vielleicht ebenso ergeht und Du mit Deinem Statement auf einen Posten bei den verantwortlichen Nicht-Naturschützern hoffst - oder?

Tut hier aber hoffentlich keiner, denn das wäre ja eher unfair...
meint Ulenspiegel