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Totenkopf-Husaren in Roselies: Pardon wurde nicht gegeben

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9 Jahre 9 Monate her - 9 Jahre 9 Monate her #9972 von Redaktion
** This thread discusses the content article: Totenkopf-Husaren in Roselies: Pardon wurde nicht gegeben **


"Mit Gott - für Fürst - und Vaterland" ?

Die Kleinstadt Roselies und weitere Belgische Orte wurden niedergebrannt.
Die Bewohner, die sich in ihren Häusern versteckten, wurden mit ihren Häusern verbrannt.
Siehe zu den Vorgängen in und um Roselies den Artikel auf Braunschweig-Spiegel: Roselies und die Bedeutung des Namens .

[/b]Der Deutsche Kaiser und das Braunschweiger Herzogpaar Ernst-August und Victoria-Luise hatten ihren Elite-Regimentern, darunter dem Husaren-Regiment 92 aus Braunschweig hartes Durchgreifen und kurzen Prozeß mit der Zivilbevölkerung verordnet.

Dafür stand der Totenkopf an ihren Pickelhauben:

"Pardon wird nicht gegeben!"

Zwei Zivilisten lösen sich aus der Gruppe von Menschen, während die anderen zurücktreten. Ein blonder, hoher, kräftiger Mann und ein Pfarrer mit zusammengekniffenem Gesicht und einem Jesuitenhut. Sie sind mit der Waffe in der Hand angetroffen und haben auf unsere Leute geschossen. Nun sollen sie standrechtlich erschossen werden. Zuerst kam der Geistliche dran. Er breitete die Arme aus und empfing seinen Schuss, dann kam der Blonde, ein Hüne von Kerl. Auch er breitete die Arme aus und fiel steif wie ein Brett aufs Gesicht. Wir kauen gemütlich unser requiriertes Brot und sprechen von den Verlusten, die uns betroffen.
www.braunschweig-spiegel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5018:der-name-roselies-und-die-bedeutung&catid=66&Itemid=414

Letzte Änderung: 9 Jahre 9 Monate her von Redaktion.

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  • bruno
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9 Jahre 9 Monate her #9973 von bruno
Wir sollten unser Augenmerk auch auf die Veröffentlichungen der Traditionsgemeinschaft, des Bürgervereins und vor allem des dortigen Pastors und Heimatpflegers Jünke richten.

Jünke selbst hat offenbar an der (bewußten?) Namensgebung "Roselies" entscheidenden Anteil. So schrieb er vor einiger Zeit in seinem Gemeindebrief über sich selbst in Bezug zur Roseliesstraße:

5) Roseliesstraße
Dieser vom Ortsheimatpfleger “eisern verteidigte” Name soll auch in vielen Jahrzehnten an die 1938 fertiggestellte
Kaserne erinnern...
(Quelle: Gemeindebrief Ausgabe 169 / Nr. 2 / 2010 Ev.luth. Kirchengemeinde Martin Chemnitz in Braunschweig)


Geht man dann auch noch auf die Internetseiten der verschiedenen Traditionsverbände, bekommt man einen Eindruck, wer sich da zusammengefunden hat.

Handelnde Personen: ein Biegel als Vors. der Traditionsgemeinschaft, ein Pastor und Heimatpfleger Jünke, Fietzke-Hollbach als CDU-Bezirksrätin und Ehemann Fietzke für die Bürgergemeinschaft Lindenberg und viel militaristisches Gedöns und Geheimbündelei bei der Aufstellung des "Ehrenhains" im Februar 2014:

> www.panzerbataillon24-traditionsgemeinschaft.de/Der%20Umbau/Seite%2025,%20Umbau.html

> www.tgb-bs.de/Nachrichten.htm

Übrigens, was man auf den Seiten da so findet, da waren beim letzten Volkstrauertag auch die Bürgermeisterinnen Rohse-Paul von den Grünen und Ihbe (SPD) zusammen mit Frau Harfinger CDU zugegen.

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  • Heiner
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9 Jahre 9 Monate her - 9 Jahre 9 Monate her #9974 von Heiner
Lieber Bruno,
Dein Satz: "Handelnde Personen: ein Biegel als Vors. der Traditionsgemeinschaft,..." kann so nicht stehen bleiben, weil er Verwirrung stiftet. Bei dem Vorsitzenden der Traditionsgemeinschaft (TGB) handelt es sich doch um Oberstleutnant a.D. Theodor Biegel und nicht etwa um den ungleich bekannteren Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel, den man auch wegen seiner Funktion als Chef des "Instituts für Braunschweigische Regionalgeschichte" mit dem Roselies-Skandal schnell assoziieren könnte.Er war es aber nun mal nicht. "...ein Biegel..." ist da keine glückliche Formulierung!

Auch dein Satz "...Übrigens, was man auf den Seiten da so findet, da waren beim letzten Volkstrauertag auch die Bürgermeisterinnen Rohse-Paul von den Grünen und Ihbe (SPD) zusammen mit Frau Harfinger CDU zugegen...." ist nicht hilfreich.
Der Volkstrauertag ist als solcher erstmal keine negative Einrichtung, von der man sich fern zu halten hätte (wenn er auch in der Tradition des "NS-Heldengedenktages" steht).Das Gedenken an die Opfer der Kriege an diesem Tag wach zu halten unter dem Hintergrund, den Krieg als solchen und auch aggressive Bestrebungen in der Bundesrepublik, die zunehmend wieder in kriegerische Richtung gehen,zu geißeln,finde ich sogar sehr wichtig. Ich bin selbst Heimatpfleger (das sind durchaus nicht alles Ewig-Gestrige!)und habe an mehreren solcher Volkstrauertage in meinem Ort teilgenommen. Es kommt aber natürlich darauf an, was man daraus macht und was dort geschieht.
Gerade um das beurteilen zu können, sollte man zu den örtlichen Veranstaltungen zum Volkstrauertag gehen und nicht den Kriegskräften dieses Podium freiwillig überlassen. Besser wäre also ein Aufruf, den Volkstrauertag für Auseinandersezungen zu diesem Thema zu nutzen!
Letzte Änderung: 9 Jahre 9 Monate her von Heiner.

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9 Jahre 9 Monate her - 9 Jahre 9 Monate her #9975 von bruno
Hallo Heiner,
Du schreibst:

Auch dein Satz "...Übrigens, was man auf den Seiten da so findet, da waren beim letzten Volkstrauertag auch die Bürgermeisterinnen Rohse-Paul von den Grünen und Ihbe (SPD) zusammen mit Frau Harfinger CDU zugegen...." ist nicht hilfreich.
Der Volkstrauertag ist als solcher erstmal keine negative Einrichtung, von der man sich fern zu halten hätte



Frage an Dich: Sollte man nicht erst mal genauer hinschauen, bevor man sich verneigt?

Gedenkveranstaltung Volkstrauertag 2012 im Ehrenhain der Braunschweiger Traditionsverbände am 18. November 2012

Nun haben wir, die Braunschweiger Traditionsverbände, uns zum 10. Mal an unseren Gedenksteinen getroffen, um der Opfer vieler sinnloser Kriege zu gedenken.
Erfreulich war, dass dieses Mal drei Vertreterinnen des Rates der Stadt Braunschweig sich an der Kranzniederlegung beteiligten. Im linken Bild sind zu erkennen Herr Krüger und Herr Schröter von der TradGem PzBtl 24/PzRgt 6, im mittleren Bild Gefreiter d. R. Herr Kempe und Hauptmann d. R. Herr Kröckel, beide von der Reservistenkameradschaft Braunschweig.
Im rechten Bild (von links) die Bürgermeisterinnen Frau Friederike Harlfinger (CDU)- sie war alle Jahre dabei-, Frau Annegret Ihbe (SPD), Frau Cornelia Rohse-Paul (BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN).


So hatten wir alle das Gefühl, in dieser Trauerstunde nicht allein gelassen zu sein.

(auszugsweise entnommen und zitiert aus
www.panzerbataillon24-traditionsgemeinschaft.de/Veranstaltungen/Volkstrauertag%202012/Volkstrauertag%202012.html )


Sollte man nicht genauer hinschauen wovor man sich verneigt?

Deine Kritik zum Namen "Biegel" nehme ich an.
bruno
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9 Jahre 9 Monate her - 9 Jahre 9 Monate her #9977 von Rosenbaum
Genauer hinzuschauen, wäre schon nicht schlecht - hat man offensichtlich versäumt.

Nun kommt das böses Erwachen zur Roselies Vorgeschichte:

Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung der Belgischen Kleinstadt Roselies vor genau 100 Jahren - Victoria-Luises (Totenkopf)-Husarenstück


Einige Fragen drängen sich auf:

1. Wieso weiß man im Rathaus im Jahre 2014 nicht mal von der Existenz der belgischen Kleinstadt Roselies,
a) obwohl Belgien im Jahre 1958 das Denkmal von 1915, welches Victoria-Luise und Ernst August höchstpersönlich dort für ihre Husaren errichten ließen, nach Braunschweig zurückschickte und
b) obwohl man mit großem Budget die Hundert-Jahr Feiern zu 1913 und 1914 geschichtlich von hochrangigen Historikern (Stölzl, Pöppelmann, Gerd Biegel pp) aufarbeiten ließ ?

2. Im August 1914 begann das deutsche Kaiserreich den Ersten Weltkrieg, am 22.August 1914 drangen die Braunschweiger Husaren in die Belgische Kleinstadt Roselies ein: Warum feiert man ein ganzes Jahr lang (1913) die Hochzeit der Kaisertochter Victoria-Luise, ohne ihr Husarenstück auch nur einmal zu problematisieren?

3. Wieso legen die Bürgermeisterinnen Braunschweigs ihre Kränze am Volkstrauertag nun ausgerechnet im Ehrenhain der militärischen Traditionsverbände ab?[/size]
Letzte Änderung: 9 Jahre 9 Monate her von Rosenbaum.

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9 Jahre 9 Monate her - 9 Jahre 9 Monate her #9980 von Rosenbaum
Redaktion schrieb:


Der Deutsche Kaiser und das Braunschweiger Herzogpaar Ernst-August und Victoria-Luise hatten ihren Elite-Regimentern, darunter dem Husaren-Regiment 92 aus Braunschweig hartes Durchgreifen und kurzen Prozeß mit der Zivilbevölkerung verordnet.

Dafür stand der Totenkopf an ihren Pickelhauben:

"Pardon wird nicht gegeben!"


Genau eine Woche vor dem Eindringen in Roselies am 22.8.1914 hatte das kaiserliche Deutschland eine "Warnung" (mit Datum vom 15.8.1914) an Frankreich (und ähnlich auch an die Behörden der besetzten Gebiete) überbringen lassen, wo es heißt:

Die deutschen Truppen haben Anweisungen erhalten, jede feindselige Haltung der Landeseinwohner mit den schärfsten Maßnahmen zu unterdrücken.
Jeder Nichtsoldat, der die Waffen führt, jeder, der die deutschen rückwärtigen Verbindungen stört, Telegraphendrähte durchschneidet, Sprengungen vornimmt, kurz in irgendeiner Weise unberechtigt an der Kriegshandlung teilnimmt, wird sofort standrechtlich erschossen.
Wenn die Kriegführung hierdurch einen besonders scharfen Charakter annimmt, so trifft Deutschland nicht die Verantwortung. Frankreich ist verantwortlich für die Ströme von Blut, die sie kosten wird.
(Deutsche Depesche an Frankreich vom 15.August 1914, in Kriegstagebücher der Braunschweiger Husaren...)


v. Moltke nach dem Gemetzel in Roselies: Die Überfallenen waren selber schuld...

Nach den Kriegsgreuel gegen die Zivilbevölkerung in Roselies am 22.8.1914 gab von Moltke für die deutsche Heeresleitung am 28. August folgende Erklärung ab:

Großes Hauptquartier, 28. August.
"Die deutsche Heeresleitung protestiert gegen die durch unsere Gegner verbreiteten Nachrichten über Grausamkeiten der deutschen Kriegsführung.
Wenn Härten und strengste Maßnahmen nötig geworden sind, so sind sie veranlaßt und herausgefordert worden durch Teilnahme der Zivilbevölkerung einschließlich der Frauen an heimtückischen Überfällen auf unsere Truppen, durch bestialische Grausamkeiten, die an Verwundeten versucht worden sind.
Die Verantwortung für die Schärfe, die in die Kriegführung hineingebracht wurde, tragen allein die Regierungen und die Behörden des von uns besetzten Landes, die die Bürger mit Waffen versehen und zur Teilnahme am Kriege überall aufhetzen, wo sich die Bevölkerung feindseliger Handlungen enthielt. Von unseren Truppen wurde weder Mensch noch Gut beschädigt. Der deutsche Soldat ist kein Mordbrenner oder Plünderer und führt nur Krieg gegen das feindliche Heer.
Die in ausländischen Blättern gebrachte Nachricht, die Deutschen trieben die Bevölkerung des Landes im Gefecht vor sich her, ist eine Lüge, die den moralischen Tiefstand des Urhebers kennzeichnet.
Jeder der die hohe kulturelle Entwicklung unseres Volkes kennt, wird sie als solche von vornherein bezeichnen. gez. von Moltke"

(ebenda)

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