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Braunschweiger Polizei - Rambotour II

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12 Jahre 10 Monate her #4683 von Helmhut
Einfach mal die Bude gefilzt

Braunschweiger Polizei nimmt Jugendlichen fest, der sich über eine Personenkontrolle beschwerte. Dann wird die Wohnung seiner Gastgeberin durchsucht - ohne Beschluss. Polizei nennt Darstellung "Blödsinn"...

www.taz.de/1/nord/artikel/1/einfach-mal-die-bude-gefilzt/
taz.de/1/nord/artikel/1/wiederholte-demuetigung/

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12 Jahre 10 Monate her - 12 Jahre 10 Monate her #4684 von Rosenbaum
Die Vorbeuge sog. Langzeit-Ingewahrsamnahmestelle in Gliesmarode ist bereits berüchtigt... Beispiel Cecile Lecomte anlässlich des Castor-Transportes Ende 2008. Da haben damals aufmerksame Initiativler von Robin Wood, der Piraten und BürgerInnen aus Bürgerinitiativen über einen Tag/Nacht lang damals davor demonstriert und danach eine Besichtigung der Einrichtung organisiert.

Wird also Zeit, dass da nachzufassen. Auch der Hinweis des besonderen Engagements hiesiger polizei wg. Migrantenhintergrund hören wir hier nicht das erste Mal.
Auch mit Einlieferung in der gefliesten Zelle nach Mißhandlung und Entwürdigung (nackend ausziehen)ist leider nicht das erste Mal passiert, sondern scheint in der Braunschweiger Vorbeugehaftstelle die Regel zu sein.

Siehe dazu auch noch einmal:
www.braunschweig-online.com/bibs-forum/48-artikel-der-startseite/3883-q1-2-3-polizei-faehrt-dich-zu-brei-q-spontane-buergeraktion-am-freitag-geplant.html?limit=6&start=12#3933
Letzte Änderung: 12 Jahre 10 Monate her von Rosenbaum.

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12 Jahre 9 Monate her - 12 Jahre 9 Monate her #4689 von Helmhut
BLÖD gelaufen - aber für wen eigentlich?

Den Vorfall dieser Hausdurchsuchung sucht man auf der Presseseite der Polizei vergeblich. Keine Notiz. Kein Statement dazu.

Aber prompt kam gestern im Lokalblatt:
"Die Bürger in Braunschweig können sich relativ sicher fühlen. Die Stadt zählt zu den sichersten Großstädten in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer Studie des Bundeskriminalamtes."


Relativ blöd - Säckweh!

Relativ, aha! Bald sind wir womöglich wieder so sicher, dass alle zu Hause bleiben müssen, um relativ sicher vor solchen "Sicherheitsbeamten" zu sein. In Polizeikollegenkreisen soll es heißen, dass die niedersächsischen Freunde & Helfer allgemein unter Schünemannscher Regide da etwas missverstanden hätten mit dem Hengst auf dem Wappen ihrer Uniformen. Denen gingen allmählich die Gäule durch. Aber das Wappen sei kein Motto für die Einsatzgestaltung. Ist das etwa sogar "von oben" so gewollt?


Durchgehende Gäule
bei Niedersachsens Polizei?


Relativ. Was darunter wohl zu verstehen ist, kann jeder erkennen, wenn selbst zuschauende, verbal protestierende Anmahner von polizeilicher Unverhältnisvermäßigung und Bürgerrechten plötzlich unter Arrest kommen und dann noch mal kurz die Bude seiner Bekannten besucht wird, um dort ein wenig rumzuschnüffeln - ohne rechtlichen Erlass?
Braunschweiger ladet euch bloß keine kritischen Leute von außen ein, sonst wird euch die Bude gefilzt. Sollte das etwa dabei rauskommen. Sind wir etwa schon wieder soweit?

BLÖDsinn! - einzige Antwort der "Sicherheitsbeamten".
Ja, relativ BLÖD, auf diese Vorkommnisse eine solche blöde nichtssagende Antwort zu geben.

BLÖD auch für die Zeitung, die am nächsten Tag versucht, PR für eine solche Polizeiarbeit zu starten, statt den Vorfall aufzuklären oder wenigstens darüber zu berichten. Aber über den Vorfall - kam kein Wort aus diesem Redaktionsteam![/size]

Gruß
Helmhut
Letzte Änderung: 12 Jahre 9 Monate her von Helmhut.

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12 Jahre 9 Monate her #4690 von Baumschlag
Helmhut schrieb:


...... auch für die Zeitung, die am nächsten Tag versucht, PR für eine solche Polizeiarbeit zu starten, statt den Vorfall aufzuklären oder wenigstens darüber zu berichten. Aber über den Vorfall - kam kein Wort aus diesem Redaktionsteam![/size]


Bei den Jungs von der "BZ" herrscht halt auch die "nackte Angst". B)

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12 Jahre 9 Monate her - 12 Jahre 9 Monate her #4692 von Rosenbaum
Auch Cecile Lecomte äußert sich dazu in einer Mail von gestern:

Ist schon der Hammer wenn die Folterbilder noch da sind, bez. wieder aufgehängt worden sind....

Die Beschreibungen der Betroffenen erinnern mich stark an die Stimmungin diesem Scheißpolizeikellerfoltergewahrsam, die ich auch "genießen"
durfte und ein gewisses Traumata hinterlassen haben.
irgendwie muss diesen willkürlichen Machenschaften stärker entgegen
getreten werden - oder wie viele Menschen dürfen noch derart erniedrigt
und traumatisiert werden???? Das ist alles nichts anderes als Folter und
Willkür!


Damit klar ist, worüber wir reden, hier noch einmal die Bilder, mit denen sich die Gewahrsamnahmestelle in BS-Gliesmarode "schmückt"...

siehe auch noch mehr der damaligen (und - so der Vorwurf der jetzt Betroffenen - offenbar auch wieder aktuellen) Perversitäten:
www.eichhoernchen.ouvaton.org/deutsch/repression/langzeitgewahrsam.html#Bilder
Letzte Änderung: 12 Jahre 9 Monate her von Rosenbaum.

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12 Jahre 9 Monate her #4706 von tom
Hallo, ich wollte mal einen ausführlichen Bericht zu den Vorkommnissen von Dienstag den 21.06.11 auf Mittwoch den 22.06.11 anfügen, da die Mitteilung der Taz doch recht verkürzt ist.
Auserdem sind da einige Fehler drin (Inhaltlich aber nicht allzu relevant).

Als weitere Information ist es so, dass die Braunschweiger Zeitung unmittelbar nach dem eine Pressemitteilung zu den Vorkomnissen rausgegeben wurde Per E-mail ein telefonisches Interview mit einer Person die in der Nacht dabei war vereinbarte und dieses Interwiev auch stattgefunden hat.
Warum es allerdings bis jetzt nicht abgedruckt wurde bleibt vorerst im Dunkeln.

Hier also der Bericht:

In der Nacht vom 21. auf 22. Juni fand in Braunschweig eine rechtswidrige Hausdurchsuchung und ein brutaler Übergriff auf 5 junge Menschen statt, die geschlagen, gedemütigt und bis zu neun Stunden in Isolationszellen festgehalten wurden. Die Polizei konnte den Betroffenen auf Nachfragen weder Tatvorwürfe noch Rechtsgrundlagen für ihre Maßnahme nennen.
Nachdem sich die Meldungen von Übergriffen durch die Braunschweiger Polizei in den letzten Jahren häuften, fand in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni erneut ein skandalöser Fall von Polizeigewalt und -Willkür statt.

Am frühen Dienstagabend kontrollierte die Polizei eine Gruppe migrantischer Jugendlicher in Braunschweig-Weststadt. Der Passant Karl P. mischte sich ein und stellte kritische Fragen, worauf die Polizei versuchte, ihn wegzuschicken. Als dieser sich jedoch nicht weiter von ihnen einschüchtern ließ und sich auch auf ihre Gewaltandrohungen hin unbeeindruckt zeigte, drückten die Polizisten Karl an eine Wand und führten ihn in Handschellen ab, um ihn in die Gefangenensammelstelle in der Friedrich-Voigtländer Straße zu bringen.

Dort angekommen zogen die Polizeibeamten Karl aus, wobei ihm seine Hose weggenommen wurde, beleidigten und schlugen ihn, traten ihm ins Gesicht, drohten ihm den Arm zu brechen und die Hoden abzutrennen und sperrten ihn für neuen Stunden in eine Einzelzelle. Ausserdem wurde ihm gegen seinen Willen Blut abgenommen.

Mit einem bei Karl gefundenen Schlüssel versuchten daraufhin acht Polizisten in die Wohnung seiner Braunschweiger Gastgeberin einzudringen, wobei ihnen der Eintritt zuerst nicht gewährt wurde und sie sich daraufhin mit dem Würgen und Beleidigen eines Gastes Zutritt verschafften. Nachdem sie sich die Wohnung anschauten und einige Gewaltandrohungen aussprachen, verließen die Polizisten die Wohnung jedoch wieder.

Durch diesen Vorfall von Karls Ingewahrsammnahme informiert, machten sich daraufhin vier Freund_innen von Karl auf zur Gefangenensammelstelle, um Kontakt zur Polizei herzustellen und Informationen zu bekommen. Schon bei dem Versuch, Kontakt herzustellen, gab es eine weitere brutale Verhaftung, bei der wieder ausgezogen, gedemütigt und beleidigt wurde.

Zu keinem Zeitpunkt hat die Polizei Informationen zu ihren Massnahmen herausgegeben – weder den Inhaftierten, noch deren Angehörigen. Die Festgenommenen durften weder Telefonieren, noch eine_n Anwält_in einschalten. Die Polizei gab auf Nachfragen keine Angaben dazu, was den Festgenommenen vorgeworfen wird, auch nicht was die Rechtsgrundlage oder die Dauer der Maßnahme anging.

Ohne Informationen, warum und wie lange ihre Freunde nun eingesperrt werden, forderten die 3 übrigen Personen vor den verschlossenen Toren der Polizeiwache mit Kreide die Freilassung ihrer Freunde. Daraufhin wurden diese ebenfalls ohne jede Vorwarnung oder jeden ersichtlichen Grund brutal verhaftet, beleidigt und bis zu 5 Stunden in Einzelzellen gesperrt.

Vorfälle wie dieser sind kein Einzelfall -erst recht nicht in Braunschweig!
Nachdem letztes Jahr ein 16 jähriger auf der Straße von der Polizei verhaftet, ausgezogen, beleidigt und geschlagen wurde und Anfang des Jahres ein Mann von einem Polizeiauto angefahren im Krankenhaus lag, weil er ihnen vorher den Mittelfinger zeigte, lässt sich hinter all diesen (und all den unveröffentlichen Taten) eine Linie erkennen.

“Wir, die Menschen ohne Parlamentsausweis, ohne Uniform und ohne Isolationszellen, wollen uns diesen Umständen nicht anpassen! In einer Welt, geprägt von der widerwärtigen Logik, arme, ausgegrenzte, nicht-europäische oder unkonforme Menschen zu bestrafen, anstatt sie zu unterstützen, wollen wir nicht zurückschrecken, wenn die Polizeibeamten uns das nächste mal drohen uns den Arm zu brechen!”, so einer der Betroffenen.
“Die Braunschweiger Polizei meint offensichtlich, sich ohne Konsequenzen in einem rechtsfreien Raum aufhalten zu können. Aber wir wehren uns: in den Zellen, in denen wir über mehrere Stunden lautstark die Freiheit aller Gefangenen gefordert haben, auf der Straße und vor Gericht!”, so der Verhaftete weiter. Den Umständen entsprechend gehe es ihnen gut und sie prüften nun eine mögliche juristische Reaktion.

“Für eine Welt ohne Strafe und Knäste! Nehmt euer Leben selber in die Hand!”

P.S.

Einige (oder alle) der wiederlichen Folterbilder die 2008 bei der Festnahme von Cecile Lecomte thematisiert wurden hängen immernoch bzw. wieder da aber wie ich gerade gelesen hab ist das ja schon kommuniziert wurden.

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