Bildungsreform: CDU arbeitet neuerdings mit dem Wort "Wahl" - aber Eltern haben keine Wahl
Ministerpräsident Wulff (CDU)rechnet mit Kompromiss bei "freier Schulwahl" zwischen CDU und FDP. Dabei soll das Wörtchen "Wahl" und "frei" nebst Begriffen wie "freier Elternwille" den mündigen Eltern vorgaukeln, sie hätten in irgendeiner Form zukünftig mehr Einfluss darauf, welche Schule ihr Kind besuchen wird bzw. welche Bildung und Bildungsqualität ihrem Kind zukommen soll.
(Info-Quelle:
http://www.altmark-zeitung.de/niedersachsenstart/00_20091217073252_Wulff_rechnet_mit_Kompromiss_bei_freier_Schulw.html
)
Dabei kann mitnichten wahrhaftig von freien Entscheidungen, Wahl oder gar Mitbestimmung die Rede sein. Hier verkauft uns ein Wulff in Schafspelz prima billig
BiLLdung.
Eltern Kompetenz absprechen - was hat das mit Wahlfreiheit zu tun?
Die FDP möchte es lieber allein den Schulen bzw. den Lehrkräften in die Hände legen, wohin unsere Kinder denn ihre weitere Bildungslaufbahn beschreiten sollen, d.h. konkret, allein die Schule soll zukünftig bestimmen, was aus ihrem Kind wird. Das hat auch der Philologenverband (die Pädagogen und Lehrer) und besonders dessen Mitglieder aus Realschulen und Gymnasien, außerordentlich begrüßt. Klar, denn diese fürchten bei einer sinnvolleren Gesamtschuleinführung um ihre Besitzstände und Arbeitsplätze. Damit macht die FDP offenbar erneut wieder nur Klientelpolitik. Und Wulff beginnt, in die gleiche Trompete zu schallen, spricht von Wahlfreiheit - genau wie es uns derzeit bei der Herdprämie weis gemacht werden soll.
Dabei werden Eltern zukünftig gar nicht mehr gefragt, was kann daran frei sein und zur Wahl stehen?
Da die CDU jetzt nicht ganz den Wunschkoalitionspartner FDP abwürgen kann und will, muss sie irgendwie um einen faulen Kompromiss herumreden und dafür ist Wulff allemal gut.
Leere Worthülsen - von uns selbst erfüllt?
Was will man konkret?
Die weiterführenden Schulen sollen künftig Kinder ohne entsprechende Schulempfehlung und sogar noch
früher als bisher an andere Schulformen verweisen können, erklärt Wulff. Dabei fällt kaum auf, dass das genau dem entspricht, was die FDP längst möchte. Und gerade die Tatsache, dass unsere Kinder sogar noch früher in eine Karriere oder ein Aussortieren gepresst werden, d.h. in sehr frühem Stadium, spricht bereits jetzt schon gegen alle vernünftige und effiziente Pädagogik. Am besten, so scheint es, entscheiden die Schulen, was mal aus unseren Kindern wird, bereits im Kreißsaal - nach kurzer Begutachtung!
Vielleicht hat Experte hier Frühförderung völlig falsch interpretiert?
Neulich im Kreißsaal...
"Der wird mal Realschüler!“
Diese völlig widersinnige Frühauslese versucht uns Wulff auch noch als sinnig zu verkaufen, in dem er sagt:
«Die Schulexperten werden sich jetzt austauschen, damit wir verhindern, dass Kinder erst nach mehreren Jahren gefrustet auf einer anderen Schule ankommen, die für sie viel besser gewesen wäre, wenn sie die von Anfang an besucht hätten»
Als wäre das das wirkliche Problem derzeit. Derzeit haben wir doch gerade wegen dieser frühen und oft auch falschen Schulempfehlung jener Pädagogik-"Experten" bzw. der verantwortlichen Lehrer und Schulleitungen das Problem, das Kinder nicht nur verfrüht in Schulschemata gepresst, d.h. mehrheitlich sogar falsch beurteilt werden und darum oft in Sonderschulen und Hauptschulen verbleiben, statt Gegenteiliges wie die Überforderung in einer zugewiesenen höheren Schulform zu beklagen, wie Wulff hier andeuten möchte. Wir haben ein generelles Problem mit dieser Frühauslese und mit zu vielen Empfehlungen in Sonderschulen.
Angeblich, lt. Wulff, soll aber die freie Schulwahl der Eltern nach der vierten Klasse bestehen bleiben, dies jedoch widerspricht den von ihm selbst ausgeführten konkreten Maßnahmen, wie man unschwer erkennt.
Gute Schulen und bessere Bildung sind jedoch gefragt, statt jetzt über Empfehlungen zu diskutieren. Und dazu haben wir alle derzeit Gelegenheit.
Volksbegehren unterschreiben
Das aktuelle Volksbegehren für gute Schulen in Niedersachsen gibt per Unterschrift Eltern, engagierten Pädagogen, Familien und Schülern die Möglichkeit, für eine bessere Bildung ihrer Kinder zu stimmen. Näheres dazu in den vorangestellten Beiträgen.
Also mitmachen, jede Stimme zählt!
meint Ulensp
egel,
der auf eure Klugheit zählt