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hochradioaktiver Atommüll in der Asse?

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13 Jahre 5 Monate her - 13 Jahre 2 Wochen her #4412 von Wilma
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Letzte Änderung: 13 Jahre 2 Wochen her von Wilma.

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13 Jahre 5 Monate her - 13 Jahre 5 Monate her #4413 von Helmhut
Asse strahlt so stark wie nie
Neue Messungen bestätigen die Sorgen um die Sicherheit in der Asse.

Bei der geplanten Rückholung des Atommülls aus der Asse ist offenbar größte Eile geboten: In dem Atommülllager bei Wolfenbüttel ist die Radioaktivität vor einer Einlagerungskammer stark gestiegen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) maß in einem alten Bohrloch vor der Kammer 12 eine Aktivität von 240.000 Becquerel Cäsium 137 pro Liter, wie der Sprecher des Asse-Betreibers, Werner Nording, am Donnerstag mitteilte. Der Wert liege damit 24 Mal höher als die erlaubte Freigrenze von 10.000 Becquerel.

"Keine Panik"
Gegenüber NDR.de bezeichnete Nording die Strahlung aber nicht als gravierend. Das BfS habe alle Schutzmaßnahmen ergriffen, die zur Sicherheit der Beschäftigten erforderlich seien, betonte der BfS-Sprecher. Die Herkunft der Strahlung werde derzeit noch untersucht. Man habe sich für die Veröffentlichung entschieden, um keine Informationen vorzuenthalten...

Sanierung geht weiter
Für die Sanierungsarbeiten, die derzeit in der Asse laufen, haben die neuen Messwerte keine Folgen. "Wir haben eine Genehmigung, die das Hundertfache der Freigrenze erlaubt", sagte Nording. Erst bei Werten darüber, müssten die Arbeiten eingestellt werden...

"Hälfte der Informationen fehlt"
Udo Dettmann vom atomkraftkritischen Asse-II-Koordinationskreis kritisierte die Informationspolitik des BfS. "Die Hälfte der Informationen fehlt, zum Beispiel, um wie viele Liter hoch kontaminierte Flüssigkeit es sich handelt", sagte er am Donnerstag. Klar sei, dass es in der Asse "offene Radioaktivität" gebe. Die Vorarbeiten zur Bergung der Fässer müssten nun "umgehend beginnen".
Der gleichen Meinung ist auch die politische Opposition. "Die Zeitbombe Asse tickt", sagte die atompolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Sylvia Kotting-Uhl. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Ute Vogt forderte eine umfassende Aufklärung von der Bundesregierung. Schwarz-Gelb müsse klarstellen, dass sie sich bei ihrer angeblichen Neuausrichtung in der Energiepolitik vor der Endlagerfrage nicht drücke...
www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/assestrahlt101.html

"Die Radioaktivität ist bereits im Gestein"
Das Bundesamt für Strahlenschutz hat in einem Bohrloch im Atommülllager Asse Radioaktivität von 240.000 Becquerel Cäsium 137 pro Liter gemessen. Der Wert liegt 24 Mal höher als die erlaubte Freigrenze. Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Initiative "ausgestrahlt" im Gespräch mit NDR.de.

NDR.de: Wie schätzen Sie die Situation in der Asse ein?

Stay: Die Asse war ja schon aus den Schlagzeilen verschwunden, fast vergessen. Und jetzt merken wir, dass dort immer noch ein riesiger Umweltskandal vor sich hin schlummert. Das Atommüllproblem ist immer noch völlig ungelöst. Auch der Salzstock Gorleben ist umstritten und die Bundesregierung hält immer noch daran fest. Eigentlich ist es nötig, das Atommüllproblem ganz neu anzugehen...
www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/assestay101.html

Keiner weiß was
... Die Strahlenschützer können bislang nicht nachvollziehen, wie die höheren Werte zustande kommen. Man habe sichergestellt, dass niemand mit der verstrahlten Lösung direkt in Kontakt kommt und dass keine Kontamination nach außen geschleppt werden kann, teilte das Amt mit.
www.zeit.de/wissen/umwelt/2011-04/atomlager-asse-caesium-lauge

... Aus der Kammer 12 wird seit Jahren Wasser gedrückt und sammelt sich vor der Kammer. Der genaue Grund ist unbekannt. 2008 hatte die damals zuständige Helmholtz-Gesellschaft in dem gleichen Bohrloch noch eine Aktivität von etwa 90.000 Bq/l, also dem 9fachen Wert über der Freigrenze, gemessen. Damit habe sich die Casium-Konzentration an dieser Messstelle innerhalb von drei Jahren mehr als verdoppelt, teilte das BfS mit. Zusätzlich zu Cäsium 137 wurde in der Lösung das Radionuklid Kobalt 60 gemessen, allerdings nur in einer geringen Höhe von 10,5 Bq/l, hieß es.
www.n-tv.de/politik/Caesium-Aktivitaet-in-Asse-steigt-article3108061.html

Fuku-Schema?
Das erinnert mich irgendwie doch sehr an etwas, das gerade woanders mit japanischer Informationspolitik betitelt und von unseren deutschen Medien so arg bekrittelt wird.


Kinder-Strahlenmessung in Japan - Wie erklär' ich's meinem Kinde?

Gruß

Helmhut
Letzte Änderung: 13 Jahre 5 Monate her von Helmhut.

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13 Jahre 5 Monate her #4417 von Frau Mundvoll
Während die Asse strahlt, werden woanders noch Atomkugeln gesucht, von denen man nicht so genau weiß, wo man sie hingelegt hat. Während man die Ursache der erhöhten Asse-Strahlung nicht so ganz ausmachen kann, wird parallel die Erkundung von Gorleben fortgesetzt.

Atomkugeln belasten die Wissenschaftler
Gefährliche Kugelhaufen: Trotz Störfällen halten Forscher an der Technik im Atomreaktor Jülich fest. Grüne und SPD in Nordrhein-Westfalen wollen eine Untersuchung ...
www.taz.de/1/zukunft/umwelt/artikel/1/atomkugeln-belasten-die-wissenschaftler/

Die "Belastung der Wissenschaftler" dürfte das geringste Problem sein, wenn man nicht bald diese offensichtlichen Sicherheits- und Informationslücken ergründet und abstellt. Solche Fahrlässigkeit wird vor allem die Menschheit belasten.

Erkundung in Gorleben darf fortgesetzt werden
Die Atomkraftgegner sind im Fall Gorleben gerade gescheitert: Das Verwaltungsgericht in Lüneburg hat entschieden, dass die Erkundungsarbeiten am möglichen Endlagerstandort für radioaktiven Müll weitergehen können. Greenpeace will indes dagegen weitere Rechtsmittel einsetzen.

Umweltverträglichkeit nicht erforderlich?
„Die dem Bundesamt für Strahlenschutz erteilte Verlängerung des Rahmenbetriebsplanes und der zur Durchführung der Arbeiten für zwei Jahre zugelassene Hauptbetriebsplan verletzen die Antragsteller nicht in ihren subjektiven Rechten“, entschied die 2. Kammer. Weder seien dadurch die Schutzgüter Leben und Gesundheit tangiert, noch seien die Salzabbaurechte der Antragsteller betroffen. Für das Erkundungsbergwerk sei zudem eine Umweltverträglichkeitsprüfung nicht erforderlich. (Az: 2 B 12/11 und 2 B 13/11 vom 14. April 2011)

„Die Ablehnung des Eilantrages ist lediglich eine vorläufige Entscheidung“, erklärte der Greenpeace-Atomexperte Tobias Riedl. „Wir werden alle Rechtsmittel ausschöpfen, um das geplante Endlager zu verhindern. Wir sind überzeugt davon, dass unseren Argumenten am Ende Recht gegeben wird.“ Der Salzstock in Gorleben sei als Endlager für hochgefährlichen Atommüll nicht geeignet. „Greenpeace fordert Bundesumweltminister Norbert Röttgen erneut auf, die Bauarbeiten aus eigenem Antrieb zu stoppen. Wer von einem „fairen, ergebnisoffenen und transparenten Verfahren“ spricht, darf in Gorleben keine übereilten Tatsachen schaffen“, betonte Riedl.
„Das Verwaltungsgericht bewegt sich in dem politisch vorgegebenen Zirkelschluss, dass die Erkundung noch nicht Ausbau zu einem Endlager bedeute“, monierte Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.
www.haz.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Erkundung-in-Gorleben-darf-fortgesetzt-werden

Frau Mundvoll

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13 Jahre 5 Monate her #4435 von Frau Mundvoll
Kritische MASSE - "Atom-Fachleute" geraten unter Zeitdruck
Bei der geplanten Bergung der strahlenden Fässer in der Asse stehen die Fachleute unter Zeitdruck, weil die Grube wegen Wassereinbrüchen „absaufen“ könnte, berichtet uns nun die Braunschweiger Zeitung .

Es herrscht also mächtig Druck - plötzlich! Nach der Messung der stark überhöhten Werte von Cäsium 137 fordern Anlieger, die Atommüllfässer deutlich schneller als bislang geplant aus der Schachtanlage wieder herauszuholen.

Erneute Versicherung: "Keine Auswirkung auf die Sicherheit"
und erhöhte Strahlung bereits erwartet


Unterdessen versichert man uns parallel erneut wieder: "Die jetzt gemessenen, erhöhten Cäsium-Werte hätten keine Auswirkungen auf die Sicherheit[7u] der Beschäftigten und die geplanten Arbeiten unter Tage, so das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter. Es soll sich nur um eine Menge von weniger als einem Liter Cäsiumverstrahlter Suppe handeln. Allerdings schwappt in unmittelbarer Nähe ein viel größerer Tümpel mit kontaminierter Brühe, schon vergessen?


Fässer mit Atommüll in der Asse: Rosten für die Ewigkeit?

Eine große Überraschung scheinen die erhöhten Cäsium-Werte für Experten auch nicht zu sein. Hat man also damit sogar gerechnet? Dem vom FDP-Mann und Atombefürworter Hans-Heinrich Sander geleiteten Haus war vorgeworfen worden, die Rückholung des Mülls zu sabotieren. Den Austritt radioaktiver Lauge kommentierte Sanders Sprecherin als "erwartbar" - "Die Fässer liegen dort seit Jahrzehnten und korrodieren." Sind wohl nicht für die Ewigkeit tauglich?

Auch Wolfenbüttels Landrat Jörg Röhmann (SPD) betont, die neue Situation sei schwierig, komme aber nicht unvorhergesehen. Jetzt, so scheint es, haben es alle mal wieder von Anfang an gewusst, erwartet. Das macht dann nun einen sehr sicheren Eindruck, oder?

Braunschweigs Medien-Infos sehr lückenhaft

Die genaue Herkunft wird aber noch untersucht, heißt es vor allem in unserem Lokalblättchen weiter. Hierüber besteht offensichtlich also noch weiter Unsicherheit. Allerdings wissen Journalisten, die sich der Recherche befleißigen, weitaus mehr als die Braunschweiger Schreiberlinge und wohl auch der durchschnittliche Braunschweiger-Zeitung-Leser.

Die taz vermeldet z.B.: "Die Kontaminationen rühren von den in den Kammern lagernden Fässern mit schwach radioaktivem Müll her. Sie lecken offenbar oder sind ganz durchgerostet. "Vermutlich stehen die Abfälle am Boden der Kammer bereits im Kontakt mit Salzlösungen", heißt es beim BfS. Auch der Göttinger Chemieprofessor Rolf Bertram sieht in der erhöhten Radioaktivität einen "sicheren Hinweis, dass sich eine Auslaugung durch Kontakt zwischen Salzlösungen und defekten Gebinden verstärkt hat". Die Fässer also sind genau so marode wie das Bergwerk selbst. Der Braunschweiger an sich, soll das gar nicht so genau wissen.

Viele informiertere Bürger, Umweltschutzverbände und nun plötzlich auch mehr nichtgrüne Politiker fordern, dass es nun vorangeht mit der geplanten Rückholung des Mülls aus der Asse. Man kann nur hoffen, dass die sich einsichtig gebenden verantwortlichen Politiker es dieses Mal glaubwürdiger angehen. Also weiter AufpASSEn!

Löcher - jetzt auch Zweifel an Eignung Gorlebens

Weiter berichtet die Braunschweiger Zeitung : "Der Salzstock in Gorleben soll bei früheren Bergbauarbeiten angebohrt worden sein. Damit sei die Liste der Mängel als Endlager für hoch radioaktiven Atommüll um eine entscheidende Komponente verlängert worden, erklärte die Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg am Freitag.
„Nun wird auch das Top-Kriterium für die Auswahl Gorlebens als Endlagerstandort, die angebliche Unverritztheit, erschüttert“, sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke am Freitag. Es hätten sich damit Parallelen zum maroden Atommülllager Asse ergeben..."

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13 Jahre 5 Monate her - 13 Jahre 5 Monate her #4438 von C_Mann
Ja, das sind ja wieder interessante Neuigkeiten,
Frau Mundvoll...

Wenn man genau hinhört, dann tickt da neben dem Geigerzähler auch die Zeitbombe.

Dazu 1.)
Aus Kreisen des Untersuchungsausschusses war vor einer Weile in Sickte mal zu hören, warum die Messergebnisse sehr interpretationsbedürftig seien:
Gemessen werden könne lediglich die Lauge, die sich auch tatsächlich auffangen liesse.
Umkehrschluss: was versickert, lässt sich nicht messen!

(selbstverständlich unter verantwortungsbewussten Wissenschaftlern nicht der Rede wert, darf man doch auf gar keinen Fall die Bevölkerung beunruhigen...)


Und 2.)
noch was: Zur Zeit der Einlagerung der Brennelementekugeln bis Ende 1978 gab es nicht einmal die halbwegs sicheren Transportbehälter
für den Transport von Brennelementen vom Typ "Castor".

Die "Zeit" schrieb selbst 1998, als es die "Castorbehälter" schon gab, höhnisch:
Die Industrie dichtet Transportbehälter für
Atommüll mit Heimwerkermethoden ab:
"Mit Kondom und Silikon"
http://www.zeit.de/1998/23/atom2.txt.19980528.xml
Dennoch, vor 1995 musste man für Atommülltransporte mangels spezieller Behälter anderweitig improvisieren.
Je weiter man zurückblickt, um so unklarer wird die Art und Weise der Improvisation.

Unter welchen Gefahren für Bevölkerung, Transportpersonal und Beschäftigte der Asse die Transporte (bis 1979 !) tatsächlich durchgeführt worden sind, gehört ebnfalls auf die Liste der zu untersuchenden Tatbestände!

Denn auch unter Wikipedia beginnen Atommülltransporte erst um 1995 !
http://de.wikipedia.org/wiki/Atomm%C3%BClltransport

C.M.
Letzte Änderung: 13 Jahre 5 Monate her von C_Mann.

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13 Jahre 1 Monat her - 13 Jahre 1 Monat her #5174 von Helmhut
Kritik an Studie zu Krebsrisiko durch AKW
Umweltinstitut München



Vergangene Woche berichtete das Schweizer Fernsehen, dass Dr. Alfred Körblein, ehemals Physiker beim Umweltinstitut, die im Juli erschienene Schweizer Canupis-Studie zur Krebshäufigkeit im Umkreis von AKW in Frage stellt. Darin hatten Forscher der Uni Bern ermittelt, dass das Risiko an Krebs zu erkranken in der Nähe von Atomkraftwerke nicht größer sei als anderswo.

Körbleins Analyse zufolge ist das Leukämie-Risiko für Kleinkinder im Nahbereich von Schweizer AKW um ca. 40 Prozent erhöht. Eine ähnliche Erhöhung der Leukämierate findet sich auch im Nahbereich deutscher und britischer Atomkraftwerke. Eine gemeinsame Analyse der drei Datensätze führt aufgrund größerer Fallzahlen zu einem deutlich signifikanten Ergebnis.

Fälschlicherweise wird in dem Beitrag behauptet, der Grund für das niedrigere Risiko in der Canupis-Studie bestehe darin, dass die Schweizer Studie Leukämiefälle auf deutscher Seite nicht berücksichtigt habe, (drei der vier Schweizer Kernkraftwerke liegen an der deutschen Grenze). Entscheidend ist jedoch, dass die Pressemitteilung der Schweizer Forscher nur die Ergebnisse für den Wohnort bei der Geburt enthielt, nicht aber die Ergebnisse für den Wohnort bei Diagnose der Krankheit.

Weil aber in der deutschen und der britischen Studie der Wohnort bei Diagnose ermittelt wurde, zog Körblein bei den Schweizer Daten ebenfalls den Wohnort bei Diagnose für die gemeinsame Datenanalyse heran. Gemäß diesen ist das Leukämierisiko um Schweizer Atomkraftwerke etwa ebenso groß wie um deutsche und britische AKW.

Hier geht's zum Beitrag des Schweizer Fernsehen:
tagesschau.sf.tv

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