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Verneigung vor den Tätern - Sieht so die "Erinnerungspartnerschaft" mit Roselies aus?

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9 Jahre 10 Monate her - 9 Jahre 10 Monate her #10073 von bruno
Das ist schon harter Tobak, von "soldatischen Leistungen" zu schreiben, wo es sich bei Belgien damals um ein neutrales Land handelte mit systematischen Geiselnahmen und Erschießungen von Zivilisten, wie das historische Dokument zu den Priester-Erschießungen von 1915 belegt (siehe die aktuelle Ausgabe Nr.12 von UNSER-BRAUNSCHWEIG, Seite 4).

Das wußten die Nazis offenbar besser, als sie im Rückblick auf Belgien im 1.Weltkrieg den Namen Roselies für die Braunschweiger Kaserne auswählten.

Folgt man den Autoren Horne/Kramer in ihrem Buch Kriegsgreuel 1914 auf Seite 600, dann hat sich Adolf Hitler dieser verbrecherischen Kriegsführung in Belgien als bewährtes Mittel der Abschreckung gerühmt.
Da heißt es nämlich:

aus Horne/Kramer, Deutsche Kriegsgreuel 1914, S. 600.:

"Auch Hitler selbst behielt den Präzedenzfall von 1914 im Blick. Kurz nach dem Überfall auf die Sowjetunion erklärte er zum Thema Partisanen in einem seiner Tischgespräche:

Auch das alte Reich wusste im besetzten Gebiet eisern zuzugreifen; so sind Eisenbahnsabotageverbote in Belgien vom Grafen von der Goltz als Generalgoverneur damit geahndet worden, dass er alle Dörfer im Umkreis von soundsoviel Kilometern hat niederbrennen lassen, nachdem die Bürgermeister erschossen, die Männer in Gefangenschaft gebracht und Frauen und Kinder abgeführt waren; so drei-, viermal und es ist nichts mehr vorgekommen.

Tatsächlich übertrieb er diese Erinnerungen. Nach einem einzelnen Sabotageakt an der Eisenbahnlinie vom 25. September 1914 nahm von der Goltz Geiseln und drohte unbarmherzige Repressalien an, falls sich solche Akte wiederholten. Hier geht es jedoch darum, welchen Gebrauch Hitler von der Erinnerung an den Franktireurkrieg machte, um die eskalierende Brutalität gegen Zivilisten 1941 zu rechtfertigen."


Also, was wollte Herr Jünke mit seiner "eisernen Verteidigung des Namens Roselies", wovon er in seinem Gemeindebrief von 2010 schrieb?
(Dort schrieb Herr Jünke seinerzeit über sich selbst: "Dieser vom Ortsheimatpfleger “eisern verteidigte” Name soll auch in vielen Jahrzehnten an die 1938 fertiggestellte Kaserne erinnern..." )

Nach den ersten Veröffentlichungen des Arbeitskreises www.jetzt-schlaegts-13.com führte der Pastor Jünke "topografische Gründe" an.
Nun gibt der Heimatpfleger Jünke im aktuellen Gemeindebrief zu, die Nazis hätten wohl wenig friedfertige Gründe für die Namenswahl gehabt.

Welche Gründe hatte Herr Jünke als Pfarrer und Heimatpfleger ? [/size]
Letzte Änderung: 9 Jahre 10 Monate her von bruno.

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9 Jahre 5 Monate her #10374 von Redaktion
Gerade hat Karl Eckhardt seinen 2. Teil zu Roselies und der Klärung der Frage zu Kriegsverbrechen veröffentlicht.

Wie aus der Stadtverwaltung verlautbart, wird in der nächsten Sitzung des Kultur- und Wissenschaftsausschusses auch das Br.Landesmuseum Ergebnisse seiner monatelangen Recherche bekannt machen.

Hier zunächst die weiteren Ergebnisse von Karl Eckhardt:


www.braunschweig-spiegel.de/index.php/politik-2/kultur/5829-anmerkungen-zu-roselies-teil-2

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9 Jahre 5 Monate her - 9 Jahre 5 Monate her #10376 von Rosenbaum
Redaktion schrieb:

Wie aus der Stadtverwaltung verlautbart, wird in der nächsten Sitzung des Kultur- und Wissenschaftsausschusses auch das Br.Landesmuseum Ergebnisse seiner monatelangen Recherche bekannt machen.


Das war wohl ursprünglich so vorgesehen für die Juli-Sitzung des Kulturausschusses - gestern aber wurde das im VA von der Kulturdezernentin Frau Dr. Hesse korrigiert:

Erst in der September-Sitzung des Kulturausschusses (also am 11.9.2015) wird das Landesmuseum durch Frau Dr. Pöppelmann die Ergebnisse der Recherche zu Kriegsverbrechen in Roselies bekannt geben.

Die bisherigen Ergebnisse der monatelangen Recherche des Landesmuseums sind eher dünn - man tut sich doch schwer mit der eigenen braunschweigischen Geschichte zu Roselies.
Letzte Änderung: 9 Jahre 5 Monate her von Rosenbaum.

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9 Jahre 3 Monate her - 9 Jahre 3 Monate her #10523 von Rosenbaum
Es wird imm skurriler: in der Ratssitzung am 21.7.2015 zum Thema "Erinnerungspartnerschaft mit Roselies" kam die Sprache auf den "Ehrenhain", wo auch Verbänden gehuldigt wird, die sich - wie im Falle der Schutztruppe Deutsch Süd-West - des Völkermordes an den Hereros schuldig gemacht hatten.

Dazu führte die Kulturamts-Chefin Frau Dr. Hesse aus, wie man sich zum Ehrenhain mit den dort aufgeführten Militärverbänden stelle, hinge noch von den Recherchen des Landesmuseums ab, die lägen erst zur September-Sitzung vor.

Auch "Ehrenhafte Offiziere" in der Schutztruppe Deutsch Südwest?


Zur Schutztruppe Deutsch-Südwest und den zur Last gelegten Verbrechen gab sie zu bedenken, dass es auch andere Offiziere damals in der Schutztruppe gegeben habe, die nicht den Befehlen v. Trothas hätten folgen wollen.

Es könne nun ja sein, dass sich die Gedenken am Ehrenhain im Roselieser Baugebiet auf diese Schutztruppen-Offiziere beziehe.

(siehe dazu auch den Bericht auf der BIBS-Homepage unter Punkt 31.4
www.bibs-fraktion.de/index.php?id=388 )

Erst kürzlich hatte sich die Bundesregierung zum Thema Völkermord geäußert:


www.spiegel.de/politik/deutschland/namibia-massaker-bundesregierung-spricht-von-voelkermord-a-1043117.html

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Letzte Änderung: 9 Jahre 3 Monate her von Rosenbaum.

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9 Jahre 3 Monate her #10527 von Redaktion
Hier kommt von der BIBS-Fraktion das abgeschriebene Tonprotokoll der Ratssitzung 21.7. zum obigen Punkt.
Demnach führte Frau Dr. Hesse aus:

"Was ich auch noch gerne bei dieser Gelegenheit sagen möchte, das
ist das, was Sie im VA schon einmal erwähnt haben und eben auch noch
einmal einen Hinweis darauf gegeben haben, wie sich das vertrüge im
Hinblick auf die Schutztruppe, die an dem Aufstand der Hereros und an
dessen Niederschlagung beteiligt waren.

Hier gilt auch das, was ich vorhin auch ausgeführt habe,
für die unterschiedlichen Ansätze des Trauerns oder des Gedenkens.
Bei dem Lothar von Trotha, der den Befehl
gegeben hat, diese 60-80.000 Hereros in die Wüste zu führen und sie
dort verhungern und verdursten zu lassen, dieser Befehl ist
zurückgenommen worden, weil es tatsächlich in der Schutztruppe
Offiziere gab, die sich diesem Befehl widersetzt haben.

Und wir können bis heute nicht genau sagen, ob der Stein, der dort steht und
der der Schutztruppe der gefallenen Soldaten gedenkt, ob derer gedacht
wird, die sich möglicherweise aufgelehnt haben oder ob derer gedacht
wird, die sich möglicherweise zu Erfüllungsgehilfen gemacht haben.

Und ich glaube, dass wir an der Stelle nicht nur abwarten sollten,
worauf Sie im VA schon hingewiesen haben, auf das Ergebnis der
Bundesregierung und ihres Comittments, sondern dass wir, genau wie wir
es sonst auch verfahren, uns mit den historischen Gegebenheiten
auseinandersetzen."
(Transskription des TOP´s der Ratssitzung vom 21.7.2015 als Antwort der Kulturdezernentin Dr. Hesse auf BIBS-Ratsherrn Peter Rosenbaum

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9 Jahre 3 Monate her - 9 Jahre 3 Monate her #10548 von Redaktion
Die BIBS-Fraktion rief beim Lokalredakteur an und wies auf die Neuigkeiten zu Roselies hin. Diese berichtete daraufhin am Samstag (8.8.2015), dass in diesem Jahr auch ganz offiziell die Stadt zum Gedenktag am 22.8.2015 durch Frau Ìhbe vertreten sein werde.

Dazu gab die BIBS folgende PM heraus:

10.08.2015
Erinnerungspartnerschaft mit Roselies nimmt Fahrt auf

Noch vor einem Jahr wusste kaum jemand, was es mit dem Namen „Roselies“ im südöstlichen Neubaugebiet Braunschweigs für eine Bewandtnis hat.

Zum 101. Gedenktag fährt nicht mehr nur eine Delegation der BIBS-Fraktion, sondern vor allem auch erstmals eine Vertretung der Stadt ganz offiziell in den kleinen Belgischen Ort Roselies, um der Opfer des Überfalls durch herzogliche Braunschweigische Truppen vom 22. und 23. August 1914 zu gedenken.

Für die Stadt werden Bürgermeisterin Annegret Ihbe sowie Kulturdezernentin Frau Dr. Anja Hesse, für die BIBS-Fraktion das Ehepaar Rosenbaum und BIBS-Fraktionsvorsitzender Dr. Dr. Wolfgang Büchs der Einladung aus Roselies nachkommen.
Die durch den Oberbürgermeister Ulrich Markurth angeregte Erinnerungspartnerschaft des letzten Jahres nimmt somit Fahrt auf.

Anlagen
- Zeitungsmeldung aus dem letzten Jahr - "Partnerschaft mit Roselies angeregt"(23.8.2014)
- Die Geschichte von Braunschweig und Roselies (Flandern-Info, 22.8.2014
deredactie.be/cm/vrtnieuws.deutsch/I.WK/1.2066746
- Aus Braunschweig zum Gedenken nach Roselies (Flandern-Info, 23.8.2014)
deredactie.be/cm/vrtnieuws.deutsch/I.WK/1.2068551

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