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Kommentar
Es war ein guter Tag - auch für Braunschweig. Seit über 100 Jahren gedenken Belgier und Franzosen gemeinsam der Toten aus dem 1. Weltkrieg, die in der Region fielen oder ermordet wurden. Nun waren erstmals Braunschweiger und Braunschweigerinnen dabei, um erstmals gemeinsam der Toten zu gedenken. Dank der Stadt Braunschweig für diese im Grunde selbstverständliche Geste,
Dank an Frau Ihbe für die bemerkenswerte Rede und Dank an die Belgier, die uns zur Gemeinsamkeit einluden. Letztendlich auch Dank an die Menschen, die in ihrer Recherche nicht nachließen, die Kampfhandlungen und Morde in und um Roselies aufzuklären.
www.braunschweig-spiegel.de/index.php/politik-2/kultur/6093-gedenken-in-roselies-getragen-von-respekt
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Warum nehmen wir nun aber an der diesjährigen Gedenkfeier teil?
Die Antwort auf diese Frage hat viel mit dem 100. Jahrestag des Ausbruchs
des Ersten Weltkrieges im vergangenen Jahr zu tun. Dieser Jahrestag
hat in Deutschland zu einem bis dahin unbekannten allgemeinen
Interesse an dieser Epoche geführt. Eine Vielzahl von Büchern, Ausstellungen und Dokumentationen beschäftigten sich auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene mit dem „Großen Krieg“.
Dies kam einer Neuentdeckung gleich, denn die Erinnerung an den Ersten
Weltkrieg war - was bei der deutschen Geschichte leicht nachzuvollziehen
ist – überlagert durch das Erinnern an die Zeit des Nationalsozialismus,
den Zweiten Weltkrieg und die Phase der deutschen Teilung.
Mit diesem neu erwachten Interesse am Ersten Weltkrieg wurde man in
Braunschweig auf den Namen Roselies aufmerksam. In Braunschweig ist
nämlich eine Straße (und ein Kindergarten) nach Ihrem Ort benannt.
Dieser Straßenname soll die Erinnerung an eine Kaserne wachhalten, die
zwischen 1938, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs von den Nationalsozialisten gebaut wurde und in Erinnerung an die Kämpfe vom 22.
und 23. August 1914 nach Roselies benannt war. Seit 2003 gibt es auch
diese Kaserne nicht mehr, aber der Name Ihrer Gemeinde ist geblieben.
Allerdings war der historische Hintergrund für die Benennung mit diesem
wohlklingenden, eher an eine Rose als an einen Krieg, eher an ein junges
Mädchen denn an Tote erinnernden Namen vollkommen in Vergessenheit
geraten.
Ein Braunschweiger Bürger hat öffentlich die Frage nach den historischen
Zusammenhängen zwischen „Roselies und den damaligen Kriegsgeschehnissen gestellt.“ Die Geschehnisse in und um Roselies im August 1914 und die Beteiligung braunschweigischer Truppen wurden in der regionalen Presse und auch in unserem Stadtparlament diskutiert und es wurde der Wunsch ausgesprochen, Kontakt zu Ihnen aufzunehmen.
Dies ist also der Moment, dass eine Delegation aus Braunschweig zu
Ihnen kommt, um gemeinsam mit Ihnen zu gedenken.
Roselies und viele andere Orte hier in dieser wunderschönen, fast lieblichen
Landschaft wurden von den Schrecken des Krieges heimgesucht,
Häuser wurden zerstört, zahlreiche Soldaten und nicht wenige Zivilisten mussten ihr Leben lassen.
Insbesondere das Leiden der belgischen Zivilbevölkerung macht uns dabei noch heute sehr betroffen.
In Braunschweig besteht nun der Wunsch, die Gegenwart des Namens
Roselies in unserer Stadt und die dadurch bestehende Verbindung zum
Ausgangspunkt für die Entwicklung einer gemeinsamen Form des Erinnerns
und Gedenkens zu nutzen
www.presse-service.de/cache/user/11191677-20191992/medien/153040P.pdf
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Erstmals nahmen dieses Jahr auch offiziell Vertreter der Stadt Braunschweig an den Gedenkfeiern in Aiseau-Presles teil.
Dies zusammen mit Vertretern der französischen Stadt Rouen, deren 74er Regiment 1914 in der Schlacht von Roselies gegen das braunschweigische 92er Regiment kämpfte.
[...]
Ein Vertreter der Stadt Rouen regte an, dass man die Beziehung zwischen Roselies, Braunschweig und Rouen doch festigen und vertiefen möge.
Braunschweig ist damit die erste Stadt Niedersachsens, die den Mut hat, sich zur Vergangenheit ihrer Regimenter im August 1914 in Belgien zu bekennen, um freundschaftliche Beziehungen über diese Erinnerungspartnerschaft aufzubauen. Braunschweig und die Initiatoren der BIBS danken Roselies und Rouen dafür. Und wir von flanderninfo.be haben vor einem Jahr mit unserer Berichterstattung zu dieser schönen Geschichte ein kleines Steinchen beigetragen…
deredactie.be/cm/vrtnieuws.deutsch/I.WK/1.2423673
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