Fracking: Braunschweig im Zentrum unkonventioneller Gasgewinnung
Aus Unser Braunschweig [/i]
Der Ratsherr Matthias Stoll von der Piratenpartei in Gifhorn fragte beim Bürgermeister nach:
Am 13.01.2012 21:34, schrieb Matthias Stoll: "Sehr geehrter Herr Bürgermeister Nerlich, ich hätte hier mal eine dringende Anfrage an die Verwaltung der Stadt. Wie aus dem Internet zu entnehmen ist, wurden in Niedersachsen und vor allem wohl auch im Raum GF-WOB-He-BS durch Gasgewinnungs-Firmen wie BNK Deutschland sog. "Claims zur Gasgewinnung" mittels des umstrittenen Fracking-Verfahrens abgesteckt, siehe:http://www.unkonventionelle-gasfoerderung.de/2011/02/19/bnk-petroleum-aktualisiert-plaene-fuer-thueringen-und-nordrhein-westfalen/ Welche Kenntnisse liegen der Verwaltung über diese Aktivitäten vor, gab es bereits Kontaktaufnahmen zu den Gifhorner oder benachbarten Verwaltungen?"
Nach Informationen der Firma BNK habe man sich die ganze Region Braunschweig, von Gifhorn, Braunschweig, Wolfsburg, Helmstedt, Wolfenbüttel incl. zugehöriger Landkreise bereits gesichert, mit diesen Städten sei man bereits in engerer Abstimmung der Pläne. Es geht um "unkonventionelle Gasgewinnung" aus größerer Tiefe durch Einpressen großer Mengen hochgiftiger Chemikalien in den Boden, wodurch das Tiefengestein aufgebrochen werde und die im Gestein in Poren gelagerten Erdgase ausgepresst werden.
In Niedersachsen und Sachsen-Anhalt lockt das große Geschäft - noch bis zur Landtagswahl scheint man das unter Dach und Fach bringen zu wollen, was in anderen Ländern aus Gründen der Boden- und Wasservergiftung längst verboten ist.
Wasserschutzgebiet in BS-Lamme aufgehoben
Zufall? In der November-Ratssitzung wurde seitens der Braunschweiger Stadtverwaltung der Wasserschutz für Lamme aufgehoben, das Wasserschutzgebiet am Bienroder Weg könnte bald folgen. Über Zusammenhänge zu den Fracking-Plänen von BNK verlautbart aus dem Rathaus rein gar nichts. Deswegen haken nun auch die Piraten sowie die BIBS-Fraktion im BS-Rathaus mit Anfragen nach. Die BIBS-Anfrage zur Ratssitzung am 28.2. lautet: "Bestehen Zusammenhänge mit jüngst vorangetriebenen Aufhebungen von Wasserschutzgebieten im Norden von Braunschweig?"
Die Ratsfraktion der Piraten lädt zur ersten Beratung über die Situation zu Fracking in und um Braunschweig zur ihrer offenen Fraktionssitzung am Donnerstag, den 23.02.2012, um 19:00 ins Rathaus, Raum 63 ein.
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Anhörung im Kreishaus zu Erdgasförderung / Kritik am Landesbergamt
- 20.01.2012
Anlass waren die Leckage im vergangenen August, als auf der Erdgasförderstelle Z1 Völkersen-Nord benzolhaltiges Lagerstättenwasser ins Erdreich floss, und im Dezember festgestellte Benzolfunde an einer von dort in Richtung Schülingen verlaufenden Transportleitung. Das im Boden Werte von 5700 bis 3000 Mikrogramm des Krebs erregenden Stoffes gemessen worden sind, können sich der Energiekonzern RWE Dea und die Behörden weiterhin nicht erklären...
www.weser-kurier.de/Artikel/Region/Landkreis-Verden/520178/Professor%3A-Keine-Risse-durch-Fracking.html
Dieses Landesbergamt ist für ganz Niedersachsen, also auch für Braunschweig zuständig.Das dies so sein könnte, brachte Rochus Rieche vom Landesbergamt nach einer Zuhörerfrage in leichte Verlegenheit. Er hatte gesagt, dass in einem Gutachten zur Sicherheit von PE-Rohren Diffusionsprozesse nicht berücksichtigt worden seien und erntete Spott von der Zuschauertribüne: "Der Gutachter hat also nicht gewusst, das Benzol im Lagerstättenwasser ist...?"
Der Verdener SPD-Ratsherr Carsten Hauschild sprach gar von einem korruptionsanfälligen System, wenn die Genehmigung zur Erdgasgewinnung, die Überwachung und die Ermittlung in Schadensfällen in Hand einer einzigen Behörde liege, nämlich des Landesbergamtes. "Das hat auch die Asse genehmigt."
(ebenda)
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Pressemeldung 2012-02-17
Unkonventionelle Erdgasförderung: „Arbeitskreis Fracking“ gründet sich
in der Region Braunschweig-Wolfsburg
In Deutschland sind immer mehr konventionelle Erdgasfelder erschöpft.
Durch die steigenden Gaspreise wird die umstrittene „unkonventionelle Gasgewinnung“ immer profitabler. In den letzten Jahren hat die Förderung mittels „Hydraulic Fracturing“, kurz „Fracking“ [1], in Deutschland zugenommen – besonders in Niedersachsen.
Auch in unserer Region könnte in Kürze mittels „Fracking“ Erdgas gewonnen werden – auf der Website des Petro-Unternehmens „BNK Petroleum“ teilt das Unternehmen mit, es habe bereits 2009 in Niedersachsen Konzessionen zur unkonventionellen Erdgasförderung erteilt bekommen (“300.000 acres”).
Eine Karte auf der BNK-Website zeigt, dass die niedersächsischen Konzessionen in
direkter Nähe zu Braunschweig und Wolfsburg erworben wurden. [1]
Um auf die Gefahren möglicher „Fracking“-Vorhaben in der Region aufmerksam
zu machen, wird in Braunschweig ein „Arbeitskreis Fracking“ gegründet.
Die Piratenpartei lädt zu einem ersten Treffen des Arbeitskreises am kommenden
Donnerstag, den 23.02., im Rathaus ein.
Ab 19 Uhr wird im Raum A 1.63 über
„Hydraulic Fracturing“ informiert. Anschließend soll das weitere Vorgehen für
die Region besprochen werden.
Referenzen:
[1] www.bnkpetroleum.com/index.php ?
option=com_content&view=article&id=87&Itemid=138
Kurzinfo „Fracking“
Mittels „Fracking“ werden schwer erreichbare Gasvorkommen, die in Gestein wie Schiefer eingeschlossen sind, zugänglich gemacht. Hierfür werden Risse im Gestein erzeugt, durch die das eingeschlossene Gas entweichen kann. Erzeugt werden diese Risse mittels großer Mengen Wasser (pro Vorgang mehrere
Millionen Liter), Sand und einem Gemisch aus teils krebserregenden und wassergefährdenden Chemikalien.
Besonders aufgrund der Gefahren für die Umwelt steht das „Fracking“- Verfahren in der Kritik.
Im Umfeld einiger Förderstätten wurden große Benzol-Mengen freigesetzt – zuletzt im Kreis Verden [2].
Weiterhin besteht die Gefahr, dass die eingesetzten Chemikalien in grundwasserführende Schichten vordringen könnten. Da unkonventionelle Gasförderung unter das Bergrecht fällt, findet keinerlei Prüfung über eventuelle Gefahren für die Umwelt statt.
Im Landkreis Rotenburg kam es im Umfeld von „Fracking“-Förderstätten wiederholt zu Erdstößen [3].
Der Zusammenhang mit unkonventioneller
Erdgasförderung ist noch nicht belegt, gilt aber bei vielen Experten als wahrscheinlich.
Zitat aus dem NDR-Artikel:
»Das Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe erklärte lediglich, es bleibe "auffällig, dass Erdbeben in Norddeutschland fast ausschließlich im Umfeld der Erdgasförderung auftreten."« [3]
Referenzen:
[1] de.wikipedia.org/wiki/Hydraulic_Fracturing
[2] www.ndr.de/regional/niedersachsen/erdgas163.html
[3] www.ndr.de/regional/niedersachsen/heide/fracking209.html
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Bitte weiterlesen:"...Das Verfahren zur sogenannten nicht-konventionellen Erdgasförderung ist umstritten. Besonders der Einsatz von Chemikalien und die bei der Förderung zutage kommenden giftigen Nebenprodukte wie Benzol und Toluol sowie radioaktive Stoffe bergen einige Risiken.
Speziell aufgrund negativer Erfahrungen in den USA, wo das „Fracking“-Verfahren mittlerweile weite Verbreitung findet, wachsen die Sorgen, dass es auch in Deutschland zu einem breit angelegten Einsatz kommt.
Nachdem nun laut Unterlagen des Petrolunternehmens „BNK Petroleum Inc.“ auch in der Region nach geeigneten Förderstätten gesucht werden soll, wollen wir uns näher mit dem Thema auseinandersetzen und gegebenenfalls dagegen vorgehen..."
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