... Wenn also die Bürger sich in höfischer Demutshaltung üben sollen (Hofknicks pp), so kommt das bestimmt einer Grundhaltung vieler Besucher entgegen, die wissen, wo feudales Oben oder minderes Unten ist, wo man sich gerne einordnet. Nicht so schlimm, man hat ja dafür bezahlt.
Nicht gedacht wird natürlich derjenigen, auf deren Kosten die damals herrschende feudale Kaste ihre blutsaugerisch erworbene Pracht (achten Sie allein auf die Kostüme) präsentierten, während der Großteil der Bevölkerung in überbelegten, stickigen Behausungen leben mußte, deren Wasserversorgung aus Brunnen stammte, die direkt nebe der Kloake lag. Sterblichkeitsrate hoch, kaum einer wurde älter als dreißig, während die feudalen Schmarotzer schon bessere Chancen hatten alt zu werden. Aber wen schert schon das Proletariat, dem man selbst höchstwahrscheinlich zugehörig gewesen wäre?
Ein anderer Aspekt. Sind die verkleideten Soldaten nicht ein putziger, hübscher Anblick? Und wurden sie nicht verkauft und eingesetzt von eben jenen Fürsten, damit zum Beispiel Freiheitsbewegungen – etwa die der späteren USA gegen die ausbeuterischen Engländer – mit Waffengewalt unterdrückt werden konnten? Aber so war sie nun mal, die gute alte feudale Zeit, ganz anders als heute. Schön ist auch die Vorstellung, sich den Lauf einer Bleikugel vorzustellen, die auf eine der schönen Uniformen trifft, wenn sie einen Teil der Uniform mit sich nimmt bis ins Leibesinnere des wegen seiner sonstigen Armut Soldat gewordenen und an die – z.B. – Engländer verschacherten Fürstensoldaten eindringt. Tja, dann setzte schon die Verwesungsprozesse ein und der Fürstensöldner verreckte derart qualvoll, wie man sich das kaum vorstellen kann.
Nun aber wollen wir uns auf das leibhaftige Auftreten der Feudalkaste freuen, denken, wir würden dazugehören und so die richtige Untertaneneinstellung entwickeln, die in einer Stadt wie Braunschweig erforderlich ist, damit man die von manchen kriminell genannten Handlungen der derzeitigen Obrigkeit gerne hinimmt. Das ist vor allem für unsere Kleinen von Bedeutung, anders wird man kein richtiger Untertan.
Veröffentlicht in Aus der Welt des Hochadels
hoffer.wordpress.com/2010/05/29/richmond-park-braunschweig/
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Wer z.B bei Aldi seine Lebensmittel einkauft, sollte sich doch mal fragen, wer dafür am anderen Ende der
Welt oder hierzulande ausgebeutet wird ...
Also selber sehen, was man tun kann und nicht nur predigen, sondern auch selber handeln!
... oder als Arbeitgeber gerechte Löhne zahlen.
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Es gibt eine Menge Menschen, die nicht aus finanzieller Not bei Aldi einkaufen.
Das ist diese "Geiz ist Geil" Mentalität.
Man sollte sich auch einmal fragen, warum die Aldibrüder zu den reichsten Menschen der
Welt gehören und warum.
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