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Förderung des Untertanen-Geistes?

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13 Jahre 11 Monate her - 13 Jahre 11 Monate her #2133 von bruno
Der Frage, ob die Stadt genug zur weiteren Förderung des Untertanen-Geistes tut, nähert sich der Hoffer-WEBlog anläßlich des wiedermal stark geförderten Schloss-Richmond-Spektakels:

... Wenn also die Bürger sich in höfischer Demutshaltung üben sollen (Hofknicks pp), so kommt das bestimmt einer Grundhaltung vieler Besucher entgegen, die wissen, wo feudales Oben oder minderes Unten ist, wo man sich gerne einordnet. Nicht so schlimm, man hat ja dafür bezahlt.

Nicht gedacht wird natürlich derjenigen, auf deren Kosten die damals herrschende feudale Kaste ihre blutsaugerisch erworbene Pracht (achten Sie allein auf die Kostüme) präsentierten, während der Großteil der Bevölkerung in überbelegten, stickigen Behausungen leben mußte, deren Wasserversorgung aus Brunnen stammte, die direkt nebe der Kloake lag. Sterblichkeitsrate hoch, kaum einer wurde älter als dreißig, während die feudalen Schmarotzer schon bessere Chancen hatten alt zu werden. Aber wen schert schon das Proletariat, dem man selbst höchstwahrscheinlich zugehörig gewesen wäre?

Ein anderer Aspekt. Sind die verkleideten Soldaten nicht ein putziger, hübscher Anblick? Und wurden sie nicht verkauft und eingesetzt von eben jenen Fürsten, damit zum Beispiel Freiheitsbewegungen – etwa die der späteren USA gegen die ausbeuterischen Engländer – mit Waffengewalt unterdrückt werden konnten? Aber so war sie nun mal, die gute alte feudale Zeit, ganz anders als heute. Schön ist auch die Vorstellung, sich den Lauf einer Bleikugel vorzustellen, die auf eine der schönen Uniformen trifft, wenn sie einen Teil der Uniform mit sich nimmt bis ins Leibesinnere des wegen seiner sonstigen Armut Soldat gewordenen und an die – z.B. – Engländer verschacherten Fürstensoldaten eindringt. Tja, dann setzte schon die Verwesungsprozesse ein und der Fürstensöldner verreckte derart qualvoll, wie man sich das kaum vorstellen kann.

Nun aber wollen wir uns auf das leibhaftige Auftreten der Feudalkaste freuen, denken, wir würden dazugehören und so die richtige Untertaneneinstellung entwickeln, die in einer Stadt wie Braunschweig erforderlich ist, damit man die von manchen kriminell genannten Handlungen der derzeitigen Obrigkeit gerne hinimmt. Das ist vor allem für unsere Kleinen von Bedeutung, anders wird man kein richtiger Untertan.

Veröffentlicht in Aus der Welt des Hochadels
hoffer.wordpress.com/2010/05/29/richmond-park-braunschweig/

Letzte Änderung: 13 Jahre 11 Monate her von bruno.

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  • Wilma
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13 Jahre 11 Monate her - 12 Jahre 7 Monate her #2135 von Wilma
:X
Letzte Änderung: 12 Jahre 7 Monate her von Wilma.

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13 Jahre 11 Monate her #2136 von Daniel
Wilma schrieb:

Wer z.B bei Aldi seine Lebensmittel einkauft, sollte sich doch mal fragen, wer dafür am anderen Ende der
Welt oder hierzulande ausgebeutet wird ...
Also selber sehen, was man tun kann und nicht nur predigen, sondern auch selber handeln! :angry:


Du darfst nicht vergessen das bei vielen der Geldbeutel die Entscheidung fällt und nicht unbedingt das Wissen um die Ausbeutung in anderen Ländern und wie man da handeln sollte.

Wilma schrieb:

... oder als Arbeitgeber gerechte Löhne zahlen.
[/b]


Noch so ein Traum ...

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13 Jahre 11 Monate her - 12 Jahre 7 Monate her #2138 von Wilma
...
Letzte Änderung: 12 Jahre 7 Monate her von Wilma.

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13 Jahre 11 Monate her - 13 Jahre 11 Monate her #2139 von Daniel
Wilma schrieb:

Es gibt eine Menge Menschen, die nicht aus finanzieller Not bei Aldi einkaufen.
Das ist diese "Geiz ist Geil" Mentalität.

Man sollte sich auch einmal fragen, warum die Aldibrüder zu den reichsten Menschen der
Welt gehören und warum. :unsure:


Ich habe nicht ohne Grund geschrieben, Du darfst nicht vergessen das bei vielen der Geldbeutel die Entscheidung fällt

Letzter Punkt Deiner Frage. Sowas geht immer nur duch Ausbeutung anderer! Niemand ist finanziell reich geworden durch Mitmenschlichkeit. Letzteres befriedigt einen aber!
Letzte Änderung: 13 Jahre 11 Monate her von Daniel.

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13 Jahre 11 Monate her #2143 von Vogelfrei
Nochmal ganz deutlich: Niemandem, der wirklich finanziell schlecht dran ist, soll ein Vorwurf gemacht werden, dass er sich mit günstigen Lebensmitteln eindeckt.
Das Gros der Kunden von Lidl und co., sowie der Käufer der (nachweisbar minder qualitativen) Artikel aus den Billig-Labels ("Gut und günstig", "Ja", etc.) der großen Supermärkte leidet nach meinen persönlichen Erfahrungen keine Not sondern gibt sein Geld lieber für andere Dinge aus, als für gesunde Lebensmittel, die über akzeptable Handelswege an den Endkunden gelangen.
Der Meisterkoch Vincent Klink sagte dazu kürzlich in einem Interview: "Es ist eine Frage der Prioritäten: Für Flachbildschirme ist ja durchaus Geld da (...)"

Leider wollen wir meisten alles haben, was der Markt so anbietet, und deshalb ist diese Gesellschaft schon lange krankhaft auf der immerwährenden Suche nach dem Super-Schnäppchen... koste es was es wolle!

Gruß VogelfreY

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