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Ist Niedersachsens Bildung effektiv?

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11 Jahre 10 Monate her - 11 Jahre 10 Monate her #8355 von Ulenspiegel
Live: Vom "Turbo-Abitur" zur "Campus-Maut"
Live-Videochat mit jungen Politikern heute ab 20 Uhr hier auf NDR.de.
Alle Nutzer können sich mit ihren Fragen live am Gespräch beteiligen - auch bei Facebook auf NDR Niedersachsen und via Twitter @NDRnds oder Sie twittern Ihre Frage mit #ltwndr. Ihre Fragen können Sie bereits vorab einreichen.

Das Formular dazu finden Sie dann am Ende dieser Seite .

NDR.de überträgt die Diskussion der jungen Politiker an dieser Stelle heute live ab 20 Uhr. Alle Nutzer können den Politikern via Twitter, Facebook oder direkt Fragen im Chat stellen.

Nirgends ist das Studieren so teuer wie in Niedersachsen - nur Bayern erhebt als zweites Bundesland in Deutschland noch Gebühren.
Studieren ist nirgendwo in Deutschland so teuer wie in Niedersachsen. Etwa 800 Euro müssen die Studierenden jedes Semester zahlen - und da sind die Lebenshaltungskosten noch gar nicht mit drin. Wie lässt sich das mit der Forderung nach gleichen Bildungschancen für alle vereinbaren?...


www.ndr.de/regional/niedersachsen/landtagswahl_niedersachsen_2013/wahl-themen/videochat139.html
Letzte Änderung: 11 Jahre 10 Monate her von Ulenspiegel.

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11 Jahre 10 Monate her #8571 von Ulenspiegel
Das niedersächsische beharrlich verteidigte Studiengebühren-Monopol gerät zunehmend ins Wanken.

Bayern: Volksbegehren gegen Studiengebühren offenbar erfolgreich.

Bis Mittwochmittag hätten sich bereits in allen großen bayerischen Städten mehr als zehn Prozent eingetragen, meldete Süddeutsche.de. Damit wäre die Mindestbeteiligung erreicht. Hinter dem Bündnis gegen Studiengebühren stehen die Freien Wähler als Initiatoren, SPD, Grüne, Gewerkschaften und Jugendorganisationen.
DIE ZEIT

:woohoo: Ui, was machen dann TU Präsi Hesselbach oder die niedersächsischen Verteidiger in der schwarz-gelben Riege?
Die hatten ja recht tolle Argumente FÜR eine Studiengebühr.
Eines lautete bspw., die Gelder der Studenten würden vor allem gebraucht, um die Qualitätsstandards zu halten. Nun aber wird folgendes publik:

Privatisierung in der Bildung - Konzerne finanzieren Hochschulen: Woher kommt das Geld für Ihre Uni?

„Mindestens 1,27 Milliarden Euro haben Firmen 2010 an Hochschulen gegeben. Auf einer neuen Whistleblowing-Website sammelt die taz ab sofort solche Fälle.
An der Humboldt-Universität Berlin gibt es ein Institut für Internet und Gesellschaft. Wichtigster Geldgeber: Google. An der Universität Köln finanzieren die vier Energiekonzerne EnBW, Vattenfall, RWE und Eon eine Stiftungsprofessur in Energiewirtschaft. An der Uni München gibt es ein Zentrum für Arbeitsbeziehungen und Arbeitsrecht, das ausgerechnet von Arbeitgeberverbänden finanziert wird. Alles uneigennützig und unproblematisch?…“
Artikel von Bernd Kramer in der taz vom 24.01.2013

Aus dem Text:

„… Riesige Beträge. Aber was passiert mit dem Geld? Wo verlaufen die Grenzen zwischen Wohltätigkeit und Einflussnahme? Die taz hatte schon im Jahr 2011 Leserinnen und Leser unter dem Stichwort Uni-Leaks aufgerufen, Hinweise einzureichen und fragwürdige Fälle zu
benennen.

Zusammen mit der Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland und dem Freien Zusammenschluss von StudentInnenschaften (fzs) starten wir nun das Projekt Hochschulwatch, das dieses Whistleblowerprinzip weiterentwickelt.

Auf dem Internetportal www.hochschulwatch.de kann ab Donnerstag jeder – ähnlich wie bei der freien Onlineenzyklopädie Wikipedia – Einträge einstellen und fragwürdige Verquickungen von Geist und Geld benennen.

Natürlich anonym. Wir gehen den Hinweisen nach, werten sie gemeinsam mit Transparency aus und werden regelmäßig berichten. Das Projekt ist zunächst auf ein Jahr angelegt…“


Die Homepage von Hochschulwatch
www.hochschulwatch.de/wiki/Hauptseite

B) Die Frage ist nun, von woher bezieht die TU Braunschweig ihre Mittel eigentlich wirklich? Und wieviel Einflussnahme haben die spendablen Unternehmen und Lobbyisten auf unsere Bildungsqualität wirklich?

Das zweite Argument für eine Legitimation, Studenten für Bildung auch noch zahlen zu lassen, lautete Aussicht auf besser vergütete Jobs und Job-Garantie! Dazu nun folgende Tendenzen:

Die EU-Kommission hat am Freitag zu mehr Anstrengung aufgerufen, "digitale Berufskompetenzen zu fördern" und die "offenen Stellen in Europas Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche" zu besetzen.

Insgesamt sind laut Kommission europaweit 700.000 Arbeitsplätze in dem Bereich unbesetzt – und der Bedarf steige jährlich um etwa 3 Prozent. Gleichzeitig sei die Zahl der Fachkräfte und Absolventen rückläufig. Den Ruf nach Besserung der Situation richtet die Kommission dabei gleichermaßen an Unternehmen wie auch an Regierungen, Bildungseinrichtungen und Sozialpartner.
heise.de

Das bedeutet, was bilden wir hier denn aus?
Da ist ja schon von Fehlbildungspolitik zu sprechen, meine ich.
Offene Stellen gibt es zuhauf, nur mit der Bildung hapert es trotz Gebühren und Unternehmenssponsoring beträchtlich.
Das Geld scheint zu verpuffen.

:side: Ohnehin bleibt die Frage eines Bildungsabschlusses auf Jobgarantie mehr als fragwürdig. Andernorts greift man mittlerweile zu dem, was endlich die Bildungschancengleichheit wieder herstellt, man verlost einesteils gute IGS-Schulplätze (z.B. in Wolfsburg oder Braunschweig) und auch Arbeitsplätze in einer ...

Arbeits-Lose(n)-Tombola
Das Bendorfer Jobcenter verloste Dienstleistungen von Hartz-IV-Empfängern über 50 an Unternehmen...
heise.de

Soweit zur Bildungssituation in unserem reichen Land,
das aber zunehmend zur Fachidiotie und zum Dummland zu werden droht...

schließt
Ulensp!egel

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11 Jahre 10 Monate her #8632 von Ulenspiegel
Warum moderne Literatur an Schulen kaum vorkommt

"Literatur soll bilden. Aber doch auch Spaß machen und begeistern, oder? Obwohl in den Empfehlungen für Schulen zeitgenössische Werke durchaus eine Rolle spielt, wird dort oft das Immergleiche gelesen...

Der Effekt ist verheerend, denn damit bringen Sie die Leute wirklich um die Lust an der Literatur...“

HAZ

Noch immer macht man Schüler platt,
mit Grass, mit Mann und Dürrenmatt,
wir haben das ja selbst erlebt,
zum Lesen hat's nicht angeregt.
B) Und Böses denkt dabei der Wicht:
Vielleicht soll es das ja nicht?

reimt sich zusammen
Ulensp!egel

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11 Jahre 9 Monate her #8865 von Ulenspiegel
Debatte: Sitzenbleiben soll abgeschafft werden

In Hamburg ist Sitzenbleiben schon abgeschafft, in Rheinland-Pfalz steht ein Modellversuch bevor, und nun peilt auch Niedersachsen neue Lösungen für lernschwache Kinder an.

Auch in Niedersachsen erwägt die rot-grüne Koalition mittelfristig das Sitzenbleiben abzuschaffen.

"Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Stephan Dorgerloh (SPD), begrüßte das Konzept und verlangte mehr individuelle Förderung für Schulkinder. ...
Die designierte niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) stellte klar, dass Rot-Grün keineswegs eine sofortige Abschaffung des Sitzenbleibens plant. „Wir haben ein perspektivisches Ziel formuliert, das nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur am Rande des SPD-Parteitages in Hannover, auf dem die Sozialdemokraten den rot-grünen Koalitionsvertrag am Samstag billigten".


Sitzenbleiben durch individuelle Förderung überflüssig machen

Darin haben SPD und Grüne als Ziel festgeschrieben, Sitzenbleiben „durch individuelle Förderung überflüssig“ zu machen. Noch gibt es dazu keine konkret ausformulierten Inhalte.

:huh: Und mal ehrlich, was anderes machen heute schon fürsorgliche und besorgte Eltern, wenn sie ihr Kind zum Nachhilfeunterricht bringen, um eben ein Sitzenbleiben überflüssig zu machen? Das ist doch im Prinzip gar nichts anderes als das, was Rot-Grün hier vorschlägt.

Statt der Diskriminierung, der Peinlichkeiten, der verlorenen Lernzeit, die der Wiederholungsvorgang mit sich bringt und der immensen Kosten, die jedes Jahr das Sitzenbleiben verursacht, könnte man mit dem ersparten Geld ein Jahr lang täglich die Kinder mit einer warmen Mahlzeit versorgen. Das wurde längst ausgerechnet.

"Heiligenstadt betonte, das Thema sei nicht vorrangig, sie verwies aber auf die guten Erfahrungen, die man mit dem Verzicht aufs Durchfallen an integrierten Gesamtschulen gemacht habe: „Wir haben an den Schulen die niedrigste Schulabbrecher-Quote überhaupt“, sagte sie. „Aber natürlich müssen die Schulen auch in die Lage versetzt werden, so arbeiten zu können.“


In Hamburg praktiziert man das bislang so: Wer in einem Kernfach eine 5 in einem Zeugnis hat, muss in eine kostenlose schulische Nachhilfemaßnahme.“

"In Berlin ist das Sitzenbleiben an den Sekundarschulen (früher Haupt- und Realschulen) nicht mehr vorgesehen. Es sei denn, die Eltern wollen es unbedingt, sagte eine Sprecherin des Bildungssenats. Grundschüler wiederholen nur in Ausnahmefällen zwischen der 3. und 6. Jahrgangsstufe eine Klasse, an den Gymnasien entscheiden die Klassenkonferenzen darüber".
Auch Rheinland-Pfalz will in einem Modellversuch den Verzicht aufs Sitzenbleiben testen.

In Bayern drehten im vergangenen Schuljahr 2,3 Prozent der Gymnasiasten, 2,6 Prozent der Realschüler und 1,1 Prozent der Mittelschüler eine „Ehrenrunde“.
Josef Kraus, Chef des Deutschen Lehrerverbands, sagte dem Blatt: „Es gibt keine pädagogische Begründung für die Abschaffung, außer man ist ein naiver Utopist.“ Schulabschlüsse würden damit zu ungedeckten Schecks. „Da kann man gleich eine Abitur-Vollkasko-Garantie anbieten.“
Sachsen-Anhalts Kultusminister Dorgerloh wies diese Ansicht strikt zurück: Die Wissenschaft sei zum größten Teil der Auffassung, dass das Sitzenbleiben nichts bringe, sagte der KMK-Präsident am Rande eines SPD-Landesparteitags in Magdeburg der dpa. „Wir brauchen mehr individuelle Förderung.“ Dies sähen zunehmend auch Lehrer und Eltern so.
dpa
www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Bundeslaender-bei-Debatte-uebers-Sitzenbleiben-gespalten

;) Aus Bayern kommt dazu wieder mal "nur Unsinn":

"Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) sprach in der „Süddeutschen Zeitung“ (Samstag) dagegen von blankem Unsinn: „Das ist bildungspolitischer und pädagogischer Populismus.“

Das also soll ein schlagkräftiges Gegenargument sein?
Und auch "Kultusminister" Spaenle tut sich schwer, eiert rum: „Man entkleidet sich ohne Not eines pädagogischen Instruments, das den Schülern die Möglichkeit bietet, Versäumtes nachzuarbeiten. Das hat nichts mit Strafe zu tun.“

:silly: Ach nöh, natürlich nicht! Ist nur ein Strafinstrument, oder?

Klar, nur der Lehrerverband möchte wohl sein Drohkulissarium noch nicht abschaffen und ist dagegen. Dafür hat man nun eigens einen griffigen Stammtisch kreiert, man warnt vor einem „Vollkasko-Abitur“.

B) Mich würde da interessieren, was daran "Vollkasko" (= Sicherheit) sein soll? Das Wiederholungsjahr soll lediglich abgeschafft werden, nicht das Lernen, die Förderung und Leistungerbringen an sich. Zum anderen riecht das verdächtig danach, als wollten sich die Lehrer ihrerseits ihre Vollkasko-Druck-Methodik erhalten, mit der man unwilligeren, problematischeren und nichtkonformen Schülern immer noch drohen, sie gängeln und sie tüchtig bestrafen kann. Und das wäre wiederum eine Bankrotterklärung bzw. ein Armutszeugnis über die eigene pädagogische Befähigung...

meint
Ulensp!egel

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